Solider Arbeitgeber, aber nicht für jeden
Gut am Arbeitgeber finde ich
Aktuell ein guter Arbeitgeber, wenn man einen sicheren Job mit ÖD-typischen Tarif- und Sozialleistungen im IT-Bereich sucht. Die Kolleginnen und Kollegen sind überwiegend freundlich und hilfsbereit, die Arbeit ist wichtig und von einer digitalen Verwaltung profitieren wir alle.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Geduld ist nötig, wenn man aus der Privatwirtschaft kommt und Wert auf schnelle Leistung und Prozessoptimierung legt, Dinge selbst anpacken will oder sich leicht an festen Hierarchien und Prozessen reibt.
Verbesserungsvorschläge
Einheitliche interne IT-Infrastruktur aufbauen, Abbau von Doppelstrukturen und Zusammenlegung von Produkten, Abbau von Dienstanweisungen, Richtlinien und Suche nach Vereinfachungen in allen Prozessen/Tools.
Arbeitsatmosphäre
Grundsätzlich positiv, aber abhängig von Abteilung und Team. Interne Prozesse und Kontakt mit Kunden sind oft quälend langsam, intransparent und frustrieren viele intern und extern. Das sorgt für Stress und Konflikte.
Kommunikation
Eher top-down, aktives Intranet und Videobotschaften vom Vorstand mit meist eher oberflächlichen Infos/Erfolgsmeldungen. Flurfunk ist sehr wichtig und oft schneller und zuverlässiger. Viele Doppelstrukturen, Suche nach Zuständigen langsam und abhängig von Kontakten. Je nach Abteilung kann auch mal ein rauerer Umgangston herrschen.
Kollegenzusammenhalt
Sehr abhängig von Team und Abteilung. Ich habe schon viele sehr nette und hilfsbereite Kolleginnen und Kollegen erlebt, aber auch Silodenken und Kämpfe um Ressourcen und Macht zwischen Abteilungen. Lagerdenken wird leider von einigen Führungskräften vorgelebt und an Mitarbeiter weitergegeben.
Work-Life-Balance
Im Vergleich zur Privatwirtschaft sehr gut, alle Überstunden können erfasst werden, Sabbaticals möglich. Stress ist in vielen Abteilungen gefühlt hoch, z.B. wegen Personalmangel, ständiger Umstrukturierungen, interner Prozesse.
Vorgesetztenverhalten
Sehr unterschiedlich. Motivierte und motivierende Führungskräfte, aber zwischen Feldherr und New Work ist (noch) wirklich alles dabei.
Interessante Aufgaben
Digitalisierung der Verwaltung ist sinnstiftend und interessant. Viele tolle Produkte und Projekte, aber auch viele Routinen und alte Projekte aus vorgangenen Jahrzehnten. Abhängig vom Aufgabengebiet.
Gleichberechtigung
Kulturwandel seit Jahren spürbar, Gleichberechtigung von Frauen wird gefördert und Wiedereinstiege sind die Norm. Je nach Abteilung und Führungskraft gibt es aber auch noch Männerdomänen und zotige Witze.
Umgang mit älteren Kollegen
Es gibt viele ältere Kolleginnnen und Kollegen, deren Wissen und interne Kontakte für den kurzen Dienstweg oft geschätzt werden.
Arbeitsbedingungen
Büros werden modernisiert, zunehmend Großraumbüros. IT-Austattung im Büro und für das Home-Office ist angemessen. Die Hardware ist oft gut, aber Software veraltet und uneinheitlich. Email ist die Norm, Skype und VOIP-Telefon laufen parallel, mehrere Messenger werden genutzt, Netzlaufwerke neben verschiedenen Cloud-Speichern und der eAkte, ...
Gehalt/Sozialleistungen
Tarifvertrag ist transparent einsehbar (online), mit allen Vor- und Nachteilen. In der Privatwirtschaft wird mehr gezahlt, aber Betriebsrente und sicherer Arbeitsplatz sind für viele sicher interessant.
Image
Image bei Personalgewinnung und Präsentation von Produkten sehr modern und gut. Image bei den Kunden teilweise nicht so gut, Firma und Kommunikation wurde mir als intransparent und langsam gespiegelt.
Karriere/Weiterbildung
Karrieremöglichkeiten entsprechend Öffentlichem Dienst, Eingruppierung und Stufe entscheiden da noch oft mit. Internes Fortbildungsangebot sehr gut für Grundlagen, individuelle Fortbildungen darüber hinaus sind abhängig von Führungskraft/Ressourcen, aber meist erwünscht und werden gefördert.