Behörde 2.0 ?
Arbeitsatmosphäre
Finde ich persönlich schwierig. Ich mag flexible Arbeitszeiten, bin aber auch Freund von Kernarbeitszeit in den jeweiligen Bereichen (eine Ansprechperson würde schon langen). Warum? Es ist furchtbar frustrierend, wenn sein Gegenüber sich immer genau dann virtuell einstempelt - z.B. nach 20Uhr -, wenn man gerade off ist. Und die Mailstrategie - mit einer drei-tägigen-Wartefrist bevor man die Person wieder erinnern kann - wirkt sich bei mir komplett negativ auf die Arbeitsatmosphäre aus. Wobei, ist das überhaupt eine Arbeitsatmosphäre?
Kommunikation
Die Kommunikation erinnert mich an den Erwerb eines Fachbuchs: Immer wenn ich denke, jetzt kommt die Lösung für mein Problem, wird so wenig ins Detail gegangen, dass ich genau so schlau wie vorher da stehe.
Kollegenzusammenhalt
Grundsätzlich sind die Kollegen nett, freundlich, hilfsbereit, sozial....ABER ich vermisse hier den ECHTEN Zusammenhalt. Statt Musketier-Gefühl gehen die eigenen privaten Alltäglichkeiten doch eher vor. Das "Jeder ist sich selbst der Nächste" mag eine alte Erfindung der Gesellschaft sein, begegnet mir aber hier einfach zu oft. Eine gute Arbeitsleistung ohne Team, ist - meines Erachtens - nicht möglich [Punkt].
Work-Life-Balance
Tatsächlich ist mir das bei Dataport eine Nummer zu viel. Während man früher versucht hat, möglichst wenig Termine in die Arbeitszeit zu legen, wird - gefühlt - selbst der ungeliebte Geburtstagsbesuch von Oma Erna jetzt in den Vormittag gelegt. Wie kann eine Arbeitsatmosphäre entstehen, wenn ich ständig durch private "Aktionen" herausgerissen werde?
Vorgesetztenverhalten
Da kommt bei mir oftmals der Gedanke auf: "Ist das Kunst oder kann das weg?". Ich kann jetzt natürlich nur aus meiner Brille sprechen aber, eine Führungskraft habe ich bisher hier nicht kennengelernt. Staubsaugervertreter, Lästermäulchen, Delegierer kein Ding, aber....vielleicht gibt es die andere Kategorie heute auch einfach nicht mehr.
Interessante Aufgaben
"Du kannst alles machen, ABER......" - wenn so viele Schnittstellen, so viele Teams, so viele Unbekannte existieren, man die Grenze des Passierscheins A38 nicht aus seinem Kopf verdrängen kann, dann wird die Welt leider doch eher grau.
Gleichberechtigung
Würde ich eigentlich 5 Sterne geben, wäre da nicht das kleine böse Männchen auf meiner Schulter, das ständig ein "gewisse Stellen durch eine gewisse Personengruppe zu besetzen, nur um die Quote zu erfüllen oder diese gut aussehen zu lassen..." wispern.
Umgang mit älteren Kollegen
Volle Gleichbehandlung, zumindest habe ich dies so empfunden.
Arbeitsbedingungen
Ich mag meinen Arbeitsplatz@Home: Massive Wände, indirektes Licht, wenig Ablenkung, konzentriertes Arbeiten sehr gut möglich. Am Standort: Offen, hell, freundlich, viel Socializing, aber Arbeiten...so richtig...? Das verschiebe ich dann eher auf einen anderen Tag.
Gehalt/Sozialleistungen
Kann man sich tatsächlich wenig beschweren. Was ich allerdings bedenklich finde ist, dass die vielen Arbeiterameisen teilweise deutlich weniger verdienen als die Stubenfliegen. Und, sorry, aber wenn man hier jetzt mit "haben mehr Verantwortung" argumentiert, wer betreibt denn wohl als erstes Fingerpointing wenn etwas schief läuft? Die Arbeiter oder die Hocker?
Image
Ich persönlich bin auf den Satz "größtes staatliches IT-Unternehmen" extrem angesprungen und suche es tatsächlich noch heute. Keine Frage, es gibt sie, die Guten, die Tapferen, die sich auch mal über den bereits angesprochenen Passierschein hinwegsetzen und mit Fug und Recht ITler schimpfen dürfen, aber, für den oben benannten Satz gibt es sie für ein "IT"-Unternehmen zu wenig.
Karriere/Weiterbildung
Alles hat seine Grenzen, was auch völlig normal und legitim ist. Bei dem internen Lernportal fühle ich mich oftmals wie "Hein-Doof": Erklärvideos zu "Schau mal, das ist der Zurück-Button, damit kannst du in der Lektion zurückspringen" lassen mich in die Rolle eines Kleinkindes fallen, das noch an der Unterlippe kaut. Ich brauche eine Erklärung für den Zurück-Button, obwohl ich in einem IT-Unternehmen arbeite...??? Ich weiß schon, "denk doch an die anderen" - ja, tue ich, aber wer denkt denn mal an mich?