Ich versuche wirklich es zu mögen...
Gut am Arbeitgeber finde ich
Meine Kolleginnen und Kollegen.
In übergreifenden Bereichen hat man Verständnis für einander.
Ich kann mit meiner Team-, Abteilungs- und Bereichsleitung genauso sprechen wie mit jedem bzw. jeder Anderen auch. Das schätze ich sehr.
Großzügiger Rahmen zum Homeoffice.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die wesentlichen Punkte werden aufgeführt.
Der Punkt "Würdest du diesen Arbeitgeber einem Freund weiterempfehlen" ist eine Momentaufnahme. Ich hoffe sehr, dass ich diesen irgendwann einmal bejahen kann.
Verbesserungsvorschläge
Anstelle zahlreicher Resilienz- und Gesundheitsworkshops wäre es aus meiner Sicht sinnvoller, die Ursachen direkt anzugehen.
Weniger Mikromanagement.
Eindeutige Richtlinien ohne regelmäßige Ausnahmeprozesse, die nicht über die vorhandenen Systeme gesteuert werden können.
Klare Definition und Einhaltung von Verantwortlichkeiten. Aktuell habe ich den Eindruck, dass jeder machen kann, was er möchte. Das hat zwar auch positive Seiten, führt jedoch in meinem Arbeitsalltag häufig zu Chaos, Mehrarbeit und Unverständnis.
Geregelte Kommunikation bei Änderungen von relevanten Prozessen. Es wäre wünschenswert, dass alle betroffenen Personen auf demselben Wissensstand sind.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre wird aus meiner Sicht stark von kontinuierlichem und künstlich erzeugtem Druck geprägt. Für mich fühlt es sich an, als würde versucht, ein gewisses Maß an Lieferfähigkeit durch nahezu tägliche Änderungen und Ausnahmen in den Einkaufsprozessen aufrechtzuerhalten. Hinzukommen von denselben Stellen initiierte neue Prozesse, die kurz darauf wiederum mit Ausnahmen versehen werden. Es wird täglich schwieriger den Überblick zu behalten.
Kommunikation
Beschlüsse und neue Richtlinien haben mich eher durch den Flurfunk erreicht, als durch offizielle Bekanntmachungen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass beteiligte Fachabteilungen ebenso wenig über Änderungen ihres aktuellen Tagesgeschäfts informiert wurden und sich Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen untereinander schulen. Alles nach bestem Wissen und Gewissen.
Kollegenzusammenhalt
Das Einzige was mich noch täglich bewegt den PC einzuschalten. Einige meiner Kollegen und Kolleginnen, sowie meiner direkten Führungskräfte, möchte ich nicht missen.
Work-Life-Balance
Das Thema Work-Life-Balance sehe ich differenziert: Solange die Arbeit erledigt wurde, hatte ich bisher keine Schwierigkeiten. Dabei möchte ich auf meinen Punkt unter "Arbeitsatmosphäre" verweisen, da man natürlich auch eigene Ansprüche an sich selbst hat. Gleichzeitig möchte ich betonen, dass meine direkte Führungskraft mir stets den Rücken freigehalten hat und dies auch weiterhin tut.
Nichtsdestotrotz hat jeder die Möglichkeit sich die Zeit selbstständig einzuteilen, solange die Anwesenheit einer festgeschriebenen Kernarbeitszeit gewährleistet ist.
Interessante Aufgaben
Ich empfand die Aufgaben mal als spannend. Typische Einkaufsaufgaben werden immer weniger. Meinem Empfinden nach geht es 100% um Lieferfähigkeit - Preis und Lieferantenmanagement egal.
Wer Interesse an Einkaufstätigkeiten hat, sollte aus meiner Sicht eher in einen der Fachbereiche gehen. Dort wird meiner Kenntnis nach mehr vergeben. Trotz geregelter Prozesse zählt am Ende meist, dass Lieferanten ein Bestelldokument vorliegen haben. Aus meiner Sicht ein Abwärtstrend der seit mehreren Jahren zu beobachten ist und zunehmend unkritischer beäugt wird.
Arbeitsbedingungen
Ich bewerte den für mich aktuellen Stand. Wir sitzen noch in einem der "älteren" Gebäude. Ein Umzug ist seit längerem geplant und wird folgen. Soll auch gar nicht großer Bestandteil meiner Bewertung werden, da es sich eh noch ändert - wir haben nun immerhin Wasserspender!
Was ich bewerten möchte sind die für mich kaputt entwickelten Systeme. Es gibt keine vollständigen Verbindungen zwischen Controlling, Vertrieb und Einkauf, auch wenn diese dringend benötigt werden würden. In meiner Arbeit überprüfe ich eher das System als dass es mich unterstützt. Auf die Korrektur von Fehlern nach Patches warten wir derzeitig seit mehreren Monaten, was täglich massiven Mehraufwand nach sich zieht. Hinzu kommen unzählige weitere Systeme, Programme, Tools, Plattformen, Applikationen etc. die zur täglichen Arbeit verwendet werden müssen, jedoch nicht miteinander kommunizieren.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt und Sozialleistungen sind absolut ok. Es könnte immer mehr sein. Wie in anderen Branchen ebenfalls haben wir natürlich auch einen Kaufkraftverlust erlitten. Tarifverträge sind öffentlich einsehbar.
Image
Der Vorschlag für ein mögliches Bewertungskriterium von Kununu unter diesem Punkt ist "stimmt das Image mit der Realität überein". Aus meiner Sicht leider nicht. Ich bin überzeugt davon, dass wir wesentlich mehr könnten, ohne das im Detail ausführen zu wollen.
Karriere/Weiterbildung
Hier bin ich hin- und hergerissen. Es gibt viele Möglichkeiten, sich in verschiedene Themen einzubringen, wenn man Interesse und Zeit dafür hat. Allerdings habe ich auch erlebt, dass einige Vorhaben aufgrund fehlender Kapazitäten oder langwieriger Klärungsprozesse letztlich im Sande verlaufen.
Was die persönliche Entwicklung betrifft, sehe ich ebenfalls Herausforderungen. Meiner Meinung nach erhalten Führungskräfte nicht die Gelegenheit ihr Team individuell weiterzuentwickeln, da der Arbeitsalltag stark von Dauerkonferenzen, Projekten und der Priorisierung dringender Aufgaben bestimmt wird.
Letztlich hängt es davon ab, was man selbst möchte.