Update! Sicherer Arbeitgeber mit einigen Schwächen in Sozialleistungen und Belastungssteuerung der Mitarbeiter
Gut am Arbeitgeber finde ich
-Individuelles Gehalt an Leistung gekoppelt
-Sicherer Arbeitsplatz trotz wirtschaftlicher Krisen
-Urlaubs- und Weihnachtsgeld
-Betriebszugehörigkeit wird mit Urlaub und Gehalt belohnt
-Die Arbeit mit Fahrzeugen aller Art macht mir Spaß, ich kann mit meinem Hobby arbeiten
-Diensthandy (ältere Handymodelle kostenfrei nutzbar, für mich eine Verschlechterung seit der Umstellung von der Zuzahlung zu aktuellen Modellen)
-regional werden regelmäßig Mitarbeiter Events angeboten/unterstützt
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
-Arbeitsqualität spielt nahezu keine Rolle
-Belastung teilweise deutlich zu hoch, insbesondere saisonal
-keine Arbeitszeiterfassung
-Arbeitszeitgesetz wird wissentlich ignoriert
-Das Motto "Hauptsache Umsatz" steuert alles
-Geschäftsführung hält die Mitarbeiter mit vielen Versprechen hin
-Mitarbeiterumfragen quasi ohne wirkliche Maßnahmen zur Verbesserung
-Einstellung des Dekra SE Vorstandes zum Umsatzbringer für das Gesamtunternehmen ist enttäuschend
-die betriebliche Altersvorsorge verbessern
-Dienstwagenmodell vorhanden, aber viel zu teuer (kostet mehr als das 4-fache der Versteuerung, nur 1 Fahrzeugtyp mit fester Ausstattung möglich, erst ab 15tkm dienstlichen Kilometern, quasi Fahrtenbuch erzwungen, ohne Vorteil für den MA)
-"neues Gehaltssystem" scheitert mehrfach an den Forderungen der GF, keine Erläuterungen oder Berechnung, welchen Einfluss die Änderung auf den MA hätte
-kein Fitnessstudio Angebot (viele Kollegen haben Probleme am Bewegungsapparat durch die Arbeitsbelastung)
Verbesserungsvorschläge
Das Gehaltsmodell überarbeiten. Grundgehalt erhöhen, Qualität und Befugnisse in die Bezahlung mit Einfließen lassen. Individuelle Gehaltsanpassungen nach Sonderleistungen ermöglichen.
Endlich ein attraktives Dienstwagenmodell stellen, nachdem es schon Jahre versprochen wird.
Arbeitszeiterfassung und ein Stundenkonto einführen, welches für Arbeitsentlastung sorgen muss, ohne dass dadurch Umsatzeinbußen entstehen. Steuerliche Vorteilszahlungen (Inflation, Corona) voll ausnutzen ohne dass darum gebettelt werden muss.
jahrelange Verbesserung der Umsätze, die durch die Mitarbeiter produziert wurden, auch mal mit einer echten Gehaltserhöhung danken und nicht nur der GF, den Vorgesetzten und dem Vorstand jedes Jahr mehr Gehalt ohne Leistungserwartung auszahlen.
Nur mit diesen Mitteln schafft man Arbeitnehmerzufriedenheit und die Arbeitgeberattraktivität, die man braucht, um neues Personal zu generieren.
Digitale Arbeitsmittel nutzen, um die Effizienz zu steigern und die Auslastung der Kollegen zu optimieren. Dem Kunden (Großkunden) nicht immer nach der Nase tanzen und die Abläufe nach unseren Interessen optimieren.
Arbeitsatmosphäre
Durch die Vorgesetzten wird Lob nur in der Form geäußert, indem man nichts vom Vorgesetzten hört. Wenn genügend Umsatz generiert wird, wird einem der Rücken auch bei Reklamationen freigehalten. Andernfalls ist von Lob keine Rede. Der Vorstand dankt dauerhaften Umsatzsteigerungen über Jahrzehnten auch nur mit leeren Worten und Umsatzerwartungsanpassungen.
Die Atmosphäre ist stark angespannt. Es ist immer mehr zu tun und zusätzliche Aufgaben überstrapazieren die begrenzten Kapazitäten an den Niederlassungen.
Einige Kollegen haben konkrete Schritte unternommen, sich nach beruflichen Alternativen umzuschauen.
Ein schwammiger Kurs der GF zerstört ebenfalls eine gesunde Arbeitsatmosphäre.
Kommunikation
Vorgesetzte und Geschäftsführer informieren regelmäßig in Pflichtfortbildungsveranstaltungen über die Entwicklung der Jahresumsätze und Gewinne.
Für den Fall, dass der Ebit nicht erreicht werden könnte, wird schon vorab eine Entgelterhöhung an den Kunden weitergegeben.
Während dieser Veranstaltungen werden auch über neue Arbeitsmittel, gesetzliche Neuerungen und Hilfestellungen im Alltag von den direkten Vorgesetzten berichtet.
Die Geschäftsführung gibt nicht bekannt, wie viel des erwirtschafteten Umsatzes wirklich von der Automobil in die Dekra SE e.V. abgeleitet wird, um auf der Welt mehr oder weniger erfolgreich in Wachstum zu investieren.
Außerdem gibt es keine genaue Aufschlüsselung, warum der Ebit unter den Erwartungen bleibt, obwohl der Umsatz jedes Jahr steigt.
Verhandlungen mit dem Gesamtbetriebsrat laufen ohne jegliche Informationen an die Arbeitnehmer.
Kollegenzusammenhalt
Der Kollegenzusammenhalt ist mit das beste an diesem Arbeitgeber.
In meinem direkten Umfeld arbeiten die Kollegen gerne zusammen und versuchen sich im Berufsumfeld fachlich und beim Arbeitsaufkommen so gut es geht zu helfen. Insbesondere jüngere Kollegen arbeiten da Hand in Hand, um die Arbeitsbelastung besser zu verteilen.
Beim Gesamtziel Umsatz zu erwirtschaften kämpft am Ende doch jeder für sich selbst, um ein angemessenes Gehalt.
Umsatzneid oder Prüfphilosophie kann auch zu angespannten Verhältnissen zwischen Kollegen führen.
Work-Life-Balance
Work Life Balance ist eigentlich ein Fremdwort bei Dekra.
Gesetzliche Vorgaben beim Arbeitszeitgesetz werden dabei genauso ignoriert, wie eine Arbeitszeiterfassungspflicht.
Das Kundenaufkommen muss abgearbeitet werden. Dabei ist es egal wie lange man persönlich dafür braucht.
Zusätzlich gibt es Pflichtveranstaltungen wie Fortbildungen/Besprechungen, die früh morgens oder abends zusätzlich zur Arbeit angesetzt werden. Anreise um Lehrgang muss teilweise nach der Arbeit oder am Wochenende passieren.
Immer mehr Arbeitsaufkommen ohne mehr Kollegen einzustellen, führt automatisch zu Überarbeitung und erhöhtem Krankheitsständen. Der Teufelskreis ist eröffnet. In den nächsten 10 Jahren gehen sehr viele Kollegen und Führungskräfte in Rente. Ausreichend qualifizierter Nachschub scheint aktuell nicht erreichbar.
Urlaub wird im Vorjahr geplant und spontan einen Tag frei zu bekommen ist nahezu unmöglich wegen Personalmangel.
Die Ferienzeit mutiert regelmäßig zum Stresstest für das System, da oftmals nicht ausreichend Leute zur Verfügung stehen.
Samstagarbeit ist "freiwillig", wer aber nein sagt, ist unsozial und wird anders dafür bestraft.
Vorgesetztenverhalten
Die Vorgesetzten handeln nahezu immer kundenorientiert. Entscheidungen werden entgegen der fachlichen und gesetzlichen Vorgaben immer für den Kunden ausgelegt.
Der Mitarbeiter wird also nicht unterstütz.
Anfragen zu Belastungsreduzierungen werden ignoriert oder Ewigkeiten geschoben, bis man mit härteren Mitteln droht.
Eine Bekanntgabe darüber, dass man in Elternzeit gehen möchte, wird auch mit Reaktionen unterhalb der Gürtellinie quittiert.
Vorgesetzte drängen insbesondere die Springer noch mehr Werkstätten zu übernehmen und deutlich mehr als 100% Auslastung zu schaffen, wenn Kollegen ausfallen.
Interessante Aufgaben
Die meisten Kollegen haben sich den Beruf aus Leidenschaft oder Verbundenheit zum Automobil ausgesucht.
Daher kann man sich zu interessanten Aufgaben weiterbilden lassen und sich mit nahezu täglichen Neuigkeiten auseinandersetzen.
Interessante Aufgaben (neue Arbeitsfelder) führen jedoch meistens auch zu mehr Arbeitsaufkommen bei jedem persönlich, da Aufgaben oftmals nur nebenbei und zusätzlich geschafft werden sollen.
Die Arbeitsbelastung ist für die meisten Kollegen sehr hoch. Auf die Verteilung dieser Arbeit und somit den Umsatz kann man nur bedingt selbst Einfluss nehmen. Der Nasenfaktor und die Flexibilität des Arbeitnehmers spielen bei der Vergabe des Umsatzes eine große Rolle.
Wer gegen den Strom schwimmt, hat es schwer im Unternehmen eine Karriere zu machen.
Gleichberechtigung
Eine Gleichberechtigung ist in der Theorie gegeben. Der Frauenanteil ist im Prüfwesen jedoch verschwindet gering und Frauen haben es in dieser Branche es auf jeden Fall schwerer sich durchzusetzen.
Von Divers angestellten sind wir im Prüfwesen meilenweit entfernt.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen haben auch im Alter die gleichen Vorgaben und Geschwindigkeit abzuleisten wie ihre jüngeren Kollegen. Viele Kollegen schaffen es nicht bis zum gesetzlichen Rentenalter normal durch zu arbeiten.
Körperliche Beweglichkeit und Geschwindigkeit sind dabei die größten Hindernisse.
Bei den Kollegen Alter >55 Jahre ist auffällig, dass sie mit den immer steigenden digitalen Arbeitsmittelanteilen mehr Schwierigkeiten bekommen und sie im Alltag mit den Problemen alleine gelassen werden.
Arbeitskoffer mit PC und Drucker und Abgasgeräte wiegen 20-25kg pro Einheit. Diese Geräte dauerhaft aus dem Auto zu heben und auf-und abzubauen ist nicht gesundheitsfördernd.
Die Bezahlung steigert sich mit der Betriebszugehörigkeit, aber nur bis zu 19 Jahren, danach steigert es sich nicht mehr bis kurz vor der Rente.
Arbeitsbedingungen
Arbeitsmittel und -Kleidung werden einem gestellt. Auch zur Arbeitssicherheit bekommt man alles gestellt.
Die elektronische Hardware wird regelmäßig aktualisiert, jedoch ist die Software veraltet und führt immer wieder zu größeren Problemen.
Updates werden gefühlt in der Breite am Mitarbeiter getestet. Die IT Hotline ist dann meistens schwer zu erreichen, weil im Rollout der Software über ganz Deutschland diese komplett überlastet ist.
Die Arbeitsbedingungen an den Stationen sind in der Regel gut. Schweres Gerät wird jedoch nicht immer gewartet und erst repariert, wenn nichts mehr geht. Wartungspläne vom Hersteller der Hebebühnen und Co. werden nicht eingehalten.
Im Außendienst sind einige Werkstätten abenteuerlich und durch die Bedingungen nicht förderlich für die Gesundheit.
Wir reden dabei von halbhohen Gruben, kein Platz neben den Fahrzeugen, dauerhaft kalte Arbeitsumgebung, Abgasbelastungen und in hohen Stückzahl Autos Auf- und Abzocken, keine richtigen Arbeitsplätze und z.B. nur eine Werkbank zum Arbeiten mit dem Computer.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Der Dekra Vorstand brüstet sich momentan mit der Umstrukturierung zum ökologischen Unternehmen. Platinum Ecovadis Einstufung ist der ganze Stolz.
Jedoch hat diese Einstufung mit der Realität in der Fläche nichts zu tun.
Die Gebäude sind in der Regel gemietete Gebäude auf den Grundstücken von Großkunden. Diese entsprechen oftmals schlechten energetischen Standards mit Ölheizung. Beleuchtungen sind nicht auf LED umgerüstet oder uralte Heizungen laufen Tag und Nacht in den Gebäuden und teilweise in den Prüfhallen bei offenen Toren.
Am schlimmsten ist jedoch. Vorgesetzte genießen das Privileg von Dienstwagen und fahren elektrisch oder hybride Fahrzeuge.
Die breite Masse, die Außendienstmitarbeiter, fahren jedoch ihre alten Verbrenner mit Euro 5 und schlechter, um bei vielen Kilometern für die Firma Kosten zu sparen.
E-Auto Dienstwagen bewusst teuer angeboten und nur für Mitarbeiter, die sehr viel dienstliche Kilometer fahren.
Ein Unternehmen mit Umweltbewusstsein würde seinen Außendienstmitarbeitern elektrische Fahrzeuge für den geldwerten Vorteil oder nur einen geringen Selbstzahlanteil zur Verfügung stellen.
Gehalt/Sozialleistungen
Den Punkt Gehalt kann man positiv und negativ zugleich beurteilen.
Der beste Punkt dabei ist, dass man sein eigenes Gehalt aktiv mitgestalten kann, indem die eigene quantitative Leistung belohnt wird.
Es gibt Weihnachts- und Urlaubsgeld. Das Weihnachtsgeld steigt alle 5 Jahre um 10%
Negativ ist jedoch zu erwähnen, dass das Grundgehalt keinen Ingenieur oder angehenden davon überzeugen kann bei Dekra anzufangen.
Das Gehaltssystem ist seit 20 Jahren nicht an die Inflation angepasst worden!! Es wurde immer nur die Umsatzerwartung gesteigert für mehr Geld!
Ein Gehaltssystem welches nur die Quantität und in keiner Form die Qualität berücksichtigt ist nicht sehr motivierend. QS Tools sind ausreichend vorhanden. Auch gibt es keine Unterscheidung zwischen unterschiedlichen Qualifikationen im Beruf.
Außendienstlern 400€ Zuzahlung für ein Dienstwagen zu berechnen ist nicht branchenüblich. Die Vergütung für das private dienstlich genutzte Auto wird nicht an die aktuellen Kosten angepasst. Betriebsvereinbarungen werden nicht eingehalten.
Führerscheine sind selbst zu zahlen, jedoch wird ein zinsloser Kredit gewährt. Jobrad ohne Zuzahlung vom Arbeitgeber ist möglich.
Image
Dekra genießt ein gutes Image, wenn den Leuten bewusst wird, wie groß das Unternehmen ist.
Alle denken jedoch immer an den TÜV für die Hauptuntersuchung auch wenn sie schon seit Jahren die Hauptuntersuchung beim Dekra bekommen.
Potentielle neue Kollegen gehen von einem guten Image als Arbeitgeber aus und werden relativ schnell während des Praktikums auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.
Karriere/Weiterbildung
Bei der Dekra Automobil herrscht eine relativ flache Hierarchie, was zur Folge hat, dass es nur eine Hand voll an Führungspositionen im regionalen Bereich gibt. Wer zeitnah (Ohne Ausscheiden eines Vorgesetzten) seine Karriere forcieren will, muss bereit sein, den Standort zu wechseln.
Weiterbildungen zur Führungskraft bzw. Eignungsprüfungen können auch ohne klare Perspektive absolviert werden.
Fortbildungsmöglichkeiten sind vielfältig in diversen Fachbereichen, jedoch sind die meisten daran gebunden mit der Bildung mehr Umsatz zu generieren und mehr Zeit zu investieren.