Insgesamt sehr gut, allerdings teilweise mit dem Wachstum überfordert
Gut am Arbeitgeber finde ich
Work-Life-Balance, Gehalt, interessante Aufgaben
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
"Unterstützung" durch die IT; Meinung der Mitarbeiter wird nicht zwar eingeholt, dann aber ignoriert
Verbesserungsvorschläge
Büros modernisieren und mit Klimaanlagen ausstatten, bessere Kommunikation, mehr finanzielle Anreize für gute Arbeit, IT personell deutlich ausbauen, Vorschläge aus bspw. Mitarbeiterumfragen auch tatsächlich umsetzen
Arbeitsatmosphäre
Innerhalb der Abteilung gibt es hier nichts auszusetzen.
Die Zufriedenheit wird regelmäßig mit Mitarbeiterumfragen abgefragt, die allerdings ein reines Feigenblatt sind. Konkrete Änderungen an schlechter bewerteten Punkten werden nicht umgesetzt.
Kommunikation
Informationen sind eher spärlich, teils bedingt durch das "Need-to-know" Prinzip, teilweise aufgrund von vertraglichen Regelungen mit Kunden. Daher kann es sein, dass man Neuigkeiten zuerst in der Presse erfährt.
Kollegenzusammenhalt
Durch die verschiedenen Projekte arbeitet man mit vielen Leuten nicht direkt zusammen, aber kann sich doch in der Kaffeeküche oder beim gemeinsamen Gang in die Kantine kennenlernen. Auch der Betriebssportverein bietet die Möglichkeit, Leute kennen zu lernen. Sobald man die Leute kennt ist der Zusammenhalt hervorragend.
Work-Life-Balance
35h, Gleitzeit ohne Kernzeit und ein Überstundenkonto von +/- 100h bieten eine sehr große Flexibilität. Durch die hohe Auslastung kann es allerdings teilweise schwer fallen, keine Überstunden zu machen, auch wenn diese nicht explizit eingefordert werden. Diese werden wahlweise durch Freizeitausgleich oder Auszahlung ausgeglichen.
Urlaub kann extrem flexibel genommen werden. Wenn nicht gerade eine Deadline ansteht, kann dieser ggf sogar noch in der Woche zuvor beantragt werden. Einzelne Urlaubs- oder Gleittag sind sowieso immer möglich und können am Tag zuvor beantragt werden. Die Gleittage sind unbegrenzt.
Für Eltern vorteilhaft sind zwei Wochen Betriebsferien im August. Für kinderlose ist das eher eine Einschränkung, aber insgesamt ein guter Kompromiss.
Home Office ist grundsätzlich möglich, solange sich die Aufgaben dafür eignen. Allerdings ist auch eine gewisse Präsenz gewünscht.
Vorgesetztenverhalten
Bei mir immer hervorragend! Sehr viel Verständnis für Probleme aller Art. Im Normalfall halten Sie sich aus den technischen Details raus, es sei denn sie wissen wirklich worum es geht. Wenn doch mal eine Entscheidung getroffen werden muss, passiert dies klar und unter größtmöglicher Einbeziehung der Mitarbeiter.
Interessante Aufgaben
Die Themen sind üblicherweise sehr interessant. Die konkreten Aufgaben können aber auch anstrengend sein, insbesondere wenn es um die Wartung älterer Software geht. Die Aufgaben werden nach Möglichkeit gemeinsam mit den Mitarbeitern verteilt.
Gleichberechtigung
Schwer zu beurteilen, da der Frauenanteil je nach Abteilung extrem niedrig ist. Ich vermute aber, dass dies an der Branche liegt und nicht an Diskriminierung. Die wenigen Kolleginnen sind aber nach meinem Eindruck genauso geschätzt wie die männlichen Kollegen.
Umgang mit älteren Kollegen
Die älteren Kollegen werden mit ihrer Erfahrung sehr geschätzt und sind voll integriert, auch wenn inzwischen nur noch wenige übrig geblieben sind, da die meisten in Rente gegangen sind.
Arbeitsbedingungen
Viele alte Büros ohne Klimaanlage, die insbesondere im Sommer sehr warm werden können (30°C sind hier nicht unüblich!). Die Ausstattung ist aber größtenteils gut mit höhenverstellbaren Schreibtischen und guten Bürostühlen. Die (lokale) IT-Hardwareausstattung ist ebenfalls modern. Bei Bedarf können jederzeit ohne Probleme neue Monitore etc. bestellt werden.
Die Software ist oftmals schon etwas in die Jahre gekommen. Die IT ist dabei völlig überfordert. Insbesondere bei Problemen, die über den First-Level-Support hinausgehen, wird man daher komplett alleine gelassen und kann die Zeit bis zu einer Reaktion in Monaten messen, selbst wenn es sich um arbeitsverhindernde Probleme handelt. Oft funktionieren plötzlich Sachen nicht mehr, die zuvor funktioniert haben, ohne dass Alternativen angeboten werden. Daher geht viel Arbeitszeit für das Melden und insbesondere Nachverfolgen von Problemen sowie die Nutzung von unnötig aufwendigen und umständlichen Workarounds verloren. Oft eingesetzte Remote-Rechner sind (wenn diese überhaupt erreichbar sind) unzumutbar langsam, was weitere Arbeitszeit kostet und für viel Frust sorgt.
Die Kantine ist gut und preiswert, aber leider sehr fleischlastig.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Inzwischen kann nahezu alles digital erledigt werden, so dass es fast keine Ausdrucke mehr braucht. Fahrradständer sind eigentlich reichlich vorhanden, aber im Sommer trotzdem teilweise knapp. Duschen gibt es ebenfalls.
Aufgrund der fehlenden Unterstützung der IT (siehe oben) sind viele unnötige Dienstreisen von und nach Röthenbach nötig, obwohl die Themen auch problemlos remote geklärt werden könnten. Diese finden (auch aufgrund der schlechten Anbindung von Überlingen) üblicherweise mit Mietwagen statt.
Gehalt/Sozialleistungen
Durch den Metalltarifvertrag und faire Einstufungen ist hier alles andere als fünf Sterne absoluter Realitätsverlust.
Inzwischen wurden auch die sonstigen Benefits deutlich verbessert, es gibt Hansefit, Dienstradleasing sowie Jobticket. Betriebsrente gibt es ebenfalls (wieder), aber in einer Höhe, die im Grunde vernachlässigbar ist.
Leider hat aber wie in manchen anderen tarifgebundenen Unternehmen das Gehalt wenig mit der Leistung zu tun. Stattdessen steigt die Leistungszulage insbesondere mit der Betriebszugehörigkeit. Dementsprechend werden gute Leistungen nur sehr begrenzt finanziell honoriert. Auch am Unternehmenserfolg der letzten Jahre werden die Mitarbeiter nur minimal beteiligt.
Image
Vor Februar 2022 sah es noch ganz anders aus, aber inzwischen ist Diehl Defence (zumindest vorübergehend) wieder in der Mitte der Gesellschaft angekommen.
Karriere/Weiterbildung
Führungskräfte werden nach Möglichkeit intern besetzt. Weiterbildungen sind üblicherweise kein Problem, benötigen aber teilweise etwas Eigeninitiative, um passende zu finden. Eine Fachkarriere ist seit mehreren Jahren angekündigt, wurde aber bisher nicht konkret.