Am Ende bleiben nur leere Versprechungen. Grenzt an Betrug.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Nicht mehr viel
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die ganzen Lügen. Von klein bis groß. Zu Beginn hat jeder Mitarbeiter sogenannte Stock Options erhalten. Dazu gehören Mitarbeiter die bereits mehrere Jahre in diesem Unternehmen tätig waren. Auch hier wurden viele Versprechungen gemacht. Manche Mitarbeiter haben sogar auf Gehaltserhöhungen verzichtet und sich mehr dieser Optionen geben lassen. Am Ende stellte sich heraus, dass diese Optionen nichts wert sind. Man hätte sie für einen Preis pro Stück kaufen können, der höher liegt als der Wert eine Apple-Aktie. Also im Großen und Ganzen eine komplette Luftnummer. Erinnert an einen Betrug. Und sei es rechtlich sogar so umsetzbar, so ist es doch moralisch mehr als fragwürdig. Es stellt die gesamte Philosophie in Frage, die der Gründer damals schriftlich niedergelegt hat.
Verbesserungsvorschläge
Nicht Wasser predigen und Wein trinken. Am Ende war es nur noch heuchlerisch. Bei der Wahrheit bleiben und keine falschen Versprechungen machen. Seien die Zahlen noch so wichtig, darf man trotz allem nicht die Menschlichkeit verlieren.
Arbeitsatmosphäre
Anfangs herrschte eine tolle Atmosphäre besonders in den kleinen lokalen Teams. Man tauschte sich aus und konnte viel dazu lernen. Die Academy am Anfang war aufschlussreich und eine gute Basis zum Start in die neue Karriere. Im Laufe der Zeit und dem neuen Vertriebsleiter in Deutschland kamen immer mehr Änderungen zu Ungunsten der Belegschaft. Insbesondere die Umstellung der Vertriebsorganisation hat dafür gesorgt, dass Teamgeist und Unterstützung einer Ellenbogenmentalität und Einzelkämpferhaltung gewichen sind. Des Weiteren sind Aufstiegsmöglichkeiten gestrichen worden, dafür aber wurden die Vertriebler in drei Level eingeteilt.
Level 1 galt eigentlich als Ausbildungsrolle. Als nach nur wenigen Monaten klar wurde, dass diese Rolle zu teuer für das Unternehmen ist hat man den Druck erhöht. Schlussendlich endete dies in einer enormen Entlassungswelle zum Jahreswechsel. Dabei hat es auch Personen getroffen die bis dato nur wenige Wochen im Unternehmen waren. Es wurde einfach mit deren Existenz und Zukunft leichtfertig umgegangen und nicht mit offenen Karten gespielt. Eine Schande.
Kommunikation
Die Kommunikation von oben herab war nur mager. Gute Manager konnten einem zwar vermitteln, aber da musste man dann eben auch Glückhaben einen solchen zu haben. In diversen Deutschland-Meetings oder Q&A-Runden wurden kritische Fragen ignoriert. Des Weiteren wurde darauf gepocht, dass Mitarbeiter nicht anonym Kritik äußern. Man kann sich ja selbst erklären warum nicht. Repressalien waren zu erwarten.
Kollegenzusammenhalt
Aus meiner persönlichen Sicht, dass Beste was ich aus der Zeit bei Doctolib mitnehmen konnte. Wir haben uns gut verstanden, gegenseitig unterstützt und ein echtes Team gebildet.
Work-Life-Balance
Mit allen Vor- und Nachteilen eines Berufes im Außendienst.
Vorgesetztenverhalten
Lediglich mit dem Regional Manager konnte man konstruktive Gespräche auf Augenhöhe halten. Ab Sales Director und aufwärts eine totale Katastrophe. Es kam nicht selten vor, dass hinterrücks über Personen schlecht gesprochen wurde. Dadurch wurde man oft vorsichtig mit wem man seine Kritik geteilt hat. Es ging soweit, dass alleine aus diesem Grund viele damals wichtige Mitarbeiter sich selbst für einen Abgang entschieden haben.
Interessante Aufgaben
Das Produkt an sich ist klasse. Die Zielgruppe war interessant und man hat das Gefühl gehabt, einen echten Mehrwert für Arztpraxen, als auch die Gesellschaft zu bringen. Leider hat auch hier der neue Vertriebsleiter mit seiner "Löwenmentalität" dafür gesorgt, dass der Vertrieb immer schmieriger wurde und die Bedürfnisse unserer Kunden nicht mehr Vorrang hatten.
Umgang mit älteren Kollegen
Es gab so gut wie keine älteren (>35 J.) Kollegen.
Arbeitsbedingungen
Die Büros waren mit dem Wichtigsten ausgestattet. An einigen Standorten gab es keine Stellplätze, wodurch man öfter mal eine halbe Stunde am Morgen damit verbracht hat einen Parkplatz zu finden. Es gab einen einheitlichen Firmenwagen für alle. An sich gut, wenn man aber bedenkt dass für einen Außendienstler das Arbeitsleben zu 80% oder mehr im Auto stattfindet hätte man hier auch mal ein paar Varianten anbieten können. Teilweise wurden sogar Personen eingestellt, denen man eine bestimmte Wagenklasse versprochen hatte obwohl klar war, dass dies gar nicht möglich ist. Also auch hier hat man es mit der Wahrheit nicht ernstgenommen.
Gehalt/Sozialleistungen
Das an sich verhältnismäßige Gehalt zusätzlich der Provision war in Ordnung. Durch verschiedene Regularien war eine stetige Overperformance aber nicht gegeben. Des Weiteren gab es keine Gehaltsverhandlungen und auch die Gehaltserhöhungen für höhere Positionen sind mäßig ausgefallen.
Image
Das Image nach Außen war an sich gut. Es gab diverse Kritiken wegen des Umganges mit sensiblen Daten. Intern hat das Image stark gelitten. Viele Versprechungen wurden nicht eingehalten. Änderungen sind oft auf die Kosten der Mitarbeiter gegangen und die soziale Kompetenz der Führungskräfte hat nach und nach abgenommen. Heute würde ich niemandem mehr empfehlen zu Doctolib zu gehen. Egal in welcher Position.
Karriere/Weiterbildung
Kaum möglich.