Wer beim perfekten Arbeitgeber arbeitet, der werfe den ersten Stein!
Arbeitsatmosphäre
In meiner Abteilung ist der Zusammenhalt unter den Kolleg:innen sehr gut gewesen. Wir waren eine verhältnismässig junge Abteilung und von daher eigentlich immer gut gelaunt und "cool miteinander". Klar gab es auch bei uns ein paar Nörgler, aber wo gibt es das nicht?
Kommunikation
Definitiv ein Schwachpunkt. Kommunikation auf Konzernebene findet natürlich im Intranet statt und ist meiner Meinung nach auch ausreichend, Abteilungsspezifische Informationen gehen aber leider häufig verloren und da wird scheinbar ganz individuell entschieden, welche Informationen für welche Mitarbeiter:innen wichtig sein könnten. In der Theorie werden alle Besprechungen protokolliert, damit auch Mitarbeiter:innen, welche an dem Tag nicht anwesend sind, alle Informationen erhalten. In der Praxis wurde das aber mehr als mangelhaft umgesetzt. Da fallen Arbeitsanweisungen auch gerne mal einfach unter den Tisch.
Kollegenzusammenhalt
95% der Abteilung schwimmen auf einer Wellenlänge und kommen gut miteinander aus. Ich konnte die meisten sehr gut leiden und habe auch richtige Freunde im Unternehmen gefunden.
Work-Life-Balance
Ist in der Theorie dank Gleitzeit gegeben. Ehrlicherweise muss man aber sagen, dass das Arbeitsaufkommen meistens so hoch ist, dass man nicht mal früher gehen kann ohne einen Kommentar "gedrückt" zu bekommen. Ich persönlich kann mich nicht beschweren und konnte die Gleitzeit auch immer gut nutzen, weil ich sie auch einfach genutzt habe, einige Führungskräfte setzen ihre Mitarbeiter:innen jedoch so unter Druck, dass sich das "Früher gehen" nicht getraut wird. Ist aber sehr unterschiedlich. Wie es in anderen Abteilungen gehandhabt wird kann ich nicht beurteilen.
Vorgesetztenverhalten
Leider auch sehr durchwachsen. Ich kam mit meiner unmittelbaren Führungskraft gut klar. Hier wurde offen und transparent kommuniziert und auch, wenn man mal unterschiedlicher Meinung war, ließ sich gut und offen miteinander arbeiten. Es gibt aber auch Führungskräfte, die einfach eine absolute Katastrophe sind. Warum sich hier noch nicht getrennt wurde oder zumindest Versetzungen vorgenommen wurden, ist mir schleierhaft. Fachlich befriedigend bis sehr gut. Sozialkompetenzen von ungenügend bis gut.
Interessante Aufgaben
Sind definitiv vorhanden, sind aber auch sehr begehrt. Ausschreibungen zu Projekten oder das Einbinden in geplante Prozesse und das Anbieten von Projektarbeiten sind eher selten. Zumindest in der Abteilung. Die interessanten Aufgaben, die über die reine Arbeitstätigkeit hinausgehen, sind meistens den gleichen Personen vorbehalten. Das fand ich immer sehr schade. Es wurde so gut wie nie angekündigt, wenn neue Projekte anstehen und ggf. das Mitwirken an den Projekten angeboten. Und das liegt sicherlich nicht an den Kompetenzen. Auf Konzernebene werden durchaus gute und interessante Aufgaben und Projekte für alle Interessierten angeboten.
Gleichberechtigung
Hinsichtlich ethnischer Herkunft, Religion oder Geschlecht konnte ich persönlich keinerlei Ungleichbehandlung feststellen. Ein gut durchmischter Haufen. ;-)
Umgang mit älteren Kollegen
Ist augenscheinlich in meiner Abteilung vollkommen zufriedenstellend gewesen. Andersherum sieht es schlechter aus.
Arbeitsbedingungen
Die Büros sind auf ein paar wenige meiner Meinung nach eine Katastrophe. Dreckige Teppiche, aus welchen gefühlt 3 Kubikmeter Staub herausfliegt, wenn man Schritte auf ihnen tätigt, teilweise Putz, der von den Wänden fällt und gestrichen werden könnten die Büros auch mal wieder. Positiv hervorzuheben sind die sehr moderne und schöne Kantine sowie die Toiletten. Außer die Toiletten im Keller, diese sind zwar auch neu und modern, allerdings ist die Toilette für die Männer babyblau und die für die Damen knallrosa. Vermutlich hat sich das das 5-jährige Kind eines der verantwortlichen ausgedacht, anders kann ich mir das nicht vorstellen. Die "Kellertoiletten" stellen hier aber auch die Ausnahme dar.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Alles in allem wohl ganz gut würde ich sagen. Es wird viel auf die Umwelt geachtet und auch die Produkte sind hier immer wieder darauf bedacht. Auf der anderen Seite bin ich mir nicht sicher, ob es nötig ist, dass 24/7 die Kantine beleuchtet, und auf den Toiletten Musik laufen muss. Unter den Firmenwagen befinden sich aber auch Hybrid-(Sport-)SUV und Mercedes AMG Sportwagen (kein Hybrid). Ist eine persönliche Entscheidung und das muss natürlich jeder für sich wissen, repräsentiert aber natürlich auch das Unternehmen.
Gehalt/Sozialleistungen
- Gehalt unter Branchendurchschnitt
- 40h Woche (auch unüblich in der Branche)
- Gehaltssteigerung verhältnismässig gut, wenn man auch was leistet, im Ergebnis aber immer noch ein geringeres Gehalt als nach Tarif.
- bAV wird angeboten
- kein Weihnachtsgeld, kein Urlaubsgeld
- es gibt eine Zielvereinbarung, die eine Sondervergütung bei erreichen zufolge hat.
- Bisher habe ich persönlich auch zum Ende des Jahres eine einmalige Sonderzahlung "außer der Reihe" bekommen. Diese ist aber nicht vereinbart sondern komplett freiwillig und nicht kalkulierbar.
- Firmensport (Hansefit) wird angeboten
Auf jeden Fall noch deutlich Luft nach oben, aber es tut sich was und ich bin zuversichtlich, dass die Domcura hier auch in Zukunft noch weiter dran arbeiten wird. Es ist nur leider sehr Schade, da die DC hier wirklich viel am Image tun könnte, wenn diese Punkte angegangen werden.
Wer hier also das große Geld machen will ist vielleicht falsch. Zumindest jetzt noch. Bis auf das "okaye" Gehalt ist nämlich keine Zahlung gesichert! Auch wenn ich persönlich hier bisher jedes Jahr trotzdem irgendeine besondere Zuwendung erhalten habe.
Image
Wird besser, ist aber noch ausbaufähig. Man muss die Mitarbeiter dazu kriegen, dass sie gerne rumlaufen und sagen, dass sie bei der Domcura arbeiten. Dafür muss die Geschäftsleitung aber noch mehr für die Wertschätzung der Mitarbeiter:innen tun und vielleicht auch nicht jeden "Hans und Franz" einstellen und an allen festhalten. Denn auch, wenn ich finde, dass der Großteil der Belegschaft gute Leute sind, arbeiten da auch welche eher nach dem Motto: "Es reicht ja wenn ich herkomme". Und das führt natürlich dazu, dass die Arbeitsqualität leidet und man teilweise(!) eher das Gefühl hat bei einer Auffangstation oder einer "Zwischenlösung" zu arbeiten.
Karriere/Weiterbildung
Also auch hier ist es sehr durchwachsen. Man hat grundsätzlich intern gute Möglichkeiten andere Positionen zu bekleiden und die Karriereleiter aufzusteigen. In den letzten Jahren wurde wohl auch mehr für die Weiterbildung der leitenden Angestellten getan. Es gibt leider keine interne Akademie oder ein Weiterbildungsangebot (z.B. Abteilungsübergreifende Schulungen o.ä.). Zumindest ist mir das nicht bekannt. Auch ist mir nicht bekannt, dass die Domcura private Weiterbildungsmaßnahmen in irgendeiner Form subventioniert. Aber das kann ich nicht mit Gewissheit sagen. Ich glaube, viele Mitarbeiter:innen würden sich über ein Angebot an Weiterbildungsmöglichkeiten freuen. Zudem stärkt das sicherlich die Mitarbeiter:innen-Bindung. Und auch das wäre ein Zeichen der Wertschätzung.