Schwache Führung, keine Fairness
Gut am Arbeitgeber finde ich
- das tolle persönliche Verhältnis zu vielen Kollegen
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- zu viele und teure Luftschlösser der Geschäftsleitung
- langjährige Mitarbeiter werden zum Teil sehr unfair behandelt
- Kosteneinsparungen zu Lasten der Qualität
Verbesserungsvorschläge
- Mehr Vertrauen in die eigenen Mitarbeiter setzen
- Inpulse aus der Belegschaft aufnehmen
- Investitionen in Deutschland stärken
Arbeitsatmosphäre
Nach vielen Gesprächen mit unterschiedlichen Kollegen bin ich zu der Ansicht gelangt, dass das Spektrum der empfundenen Arbeitsatmosphäre sehr breit ist. In manchen Teams scheint mehr oder weniger durchgehend die Sonne zu scheinen, während in anderen Teams regelrechtes Hauen und Stechen an der Tagesordnung ist. In den letzten Jahren hat eine hohe Fluktuation im Personal Einzug gehalten. Aus meiner Sicht kamen betriebsbedingte Kündigungen für einige Kollegen sehr überraschend - den einen Tag spricht man noch über kommende Projekte, am nächsten Tag erfährt man, dass der Kollege der Firma nicht mehr angehört. Das macht einem ein permanentes ungutes Gefühl, dass die eigene Loyalität sich für einen selbst nicht auszahlen könnte.
Kommunikation
Nach meiner Einschätzung würde ich sagen, die Geschäftsleitung bemüht sich nach Kräften, das Unternehmen auf dem neuesten Stand über aktuelle Themen und kommende strategische Ziele zu halten. Dazu gibt es mehr oder weniger regelmäßige Update-Meetings. Jedoch habe ich den Eindruck, dass nicht immer ganz die Wahrheit gesagt wird, und dass kritische Nachrichten einem vorenthalten werden. Innerhalb der Teams funktioniert die Kommunikation meistens gut, teamübergreifend gibt es aber immer wieder Schwierigkeiten, vorgesehene Prozesse einzuhalten.
Kollegenzusammenhalt
Innerhalb einiger Teams ist der Zusammenhalt wirklich stark, man hilft und unterstützt sich gegenseitig. Viele Kollegen sind auch privat miteinander freundschaftlich vernetzt. In anderen Teams jedoch gibt es meiner Ansicht nach aber auch einen starken Konkurrenzdruck untereinander. Insbesondere die Verlagerung vieler Arbeitsplätze nach Griechenland empfinde ich als starken Druck. Viele Kollegen dort sind zwar top ausgebildet, werden aber geringer bezahlt, wodurch sie ungewollt zu einer starke Konkurrenz für die teureren deutschen Kollegen werden.
Work-Life-Balance
Generell bietet die Firma bis zu 4 Tage Homeoffice im Monat an. Ansonsten gilt hier ein extremer Nasenfaktor. Während einige Kollegen dauerhaft im Homeoffice arbeiten dürfen, müssen andere die genannte 4-Tage-Regel einhalten, obwohl Corona gezeigt hat, dass das Unternehmen extrem erfolgreich remote zusammenarbeiten kann. Die von der Geschäftsführung durchgesetzte Kultur ignoriert das leider. Positiv hervorzuheben ist, dass auf private Verpflichtungen in der Regel Rücksicht genommen wird.
Vorgesetztenverhalten
Meiner Meinung nach ist ein Großteil der Führungskräfte eine absolute Fehlbesetzung. Anstatt durch ihre Nähe zum Motor des Unternehmens - den Mitarbeitern - einen Einfluss auf die strategische Ausrichtung zu nehmen und Impulse aus den Teams weiterzugeben, wirken sie in sehr vielen Fällen nur wie ein verlängerter Arm der Geschäftsleitung. In ihrer operativen Aufgabe sind viele Teamleiter meiner Meinung nach überfordert. Viele davon sind ehemalige Auszubildende, die noch nie eine andere Firma von innen gesehen haben. Aufgrund des geringen Erfahrungsschatzes gibt es meiner Meinung nach dann oft wenige oder undeutliche Zielvorgaben und wichtige Entscheidungen werden aufgeschoben oder ausgesessen.
Interessante Aufgaben
Der Fokus des Unternehmens liegt in IT-Security, daher gibt es grundsätzlich viele spannende Themen. Allerdings sind meiner Meinung nach in den letzten Jahren viele Entwicklungen in der Branche vernachlässigt worden. Paradoxerweise wird meiner Ansicht nach je nach Team entweder zu viel auf Bewährtes gesetzt, während in anderen Teams hohe Innovationskraft vorhanden wäre, diese Kraft aber lediglich eingesetzt wird, um den Markt zu reproduzieren anstatt etwas wirklich Neues zu erschaffen oder voranzutreiben.
Gleichberechtigung
Frauen und Männer haben hier generell die gleichen Karrierechancen. Geschlecht, Religion, Herkunft spielen hier keine Rolle.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen werden innerhalb der Teams sehr geschätzt, aber der Umgang des Unternehmens mit ihnen ist meiner Meinung nach zum Teil brutal. Kollegen mit teilweise über 20-jähriger Betriebszugehörigkeit zu kündigen, während gleichzeitig jüngere - und günstigere - Kollegen eingestellt werden, geht gar nicht.
Arbeitsbedingungen
Büroausstattung ist mittlerweile okay, Arbeitsmittel funktionsfähig, wenn auch nicht immer top-aktuell. Einen höhenverstellbaren Tisch gibt es nur gegen Vorlage eines Attests.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Die Firma fördert Elektroautos als Dienstwagen. Allerdings gibt es zu wenige Ladesäulen und leider häufiger auch technische Probleme damit.
Gehalt/Sozialleistungen
Auch hier gibt es eine große Bandbreite unterschiedlichster Erfahrungen. Während in der Technik in den letzten Jahren die Gehälter auf branchenübliche Niveaus angepasst wurden, herrscht im Vertrieb meinem Eindruck nach viel Frust durch einen hohen variablen Gehaltsanteil durch Provisionen, deren Verteilung oft als unfair wahrgenommen werden. Es werden viele Sozialleistungen geboten wie betriebliche Altersvorsorge, Krankenversicherung, BU oder Kindergartenzuschüsse.
Image
DTS präsentiert sich nach außen als hochinnovatives Unternehmen, allerdings wird meiner Ansicht nach seit Jahren nichts mehr wirklich Neues gemacht. Das Portfolio könnte an vielen Stellen einen neuen Anstrich vertragen.
Karriere/Weiterbildung
Aufstiegsmöglichkeiten sind bei DTS definitiv gegeben. Wie gesagt kann man hier vom Auszubildenden bis zum Teamleiter werden. Ob der Werdegang dorthin aber auch optimal unterstützt wird, bezweifle ich zu großen Teilen. Viele der Führungskräfte scheinen mir ins kalte Wasser geworfen worden zu sein, so dass sie mit ihrer Aufgabe überfordert sind.