Eine Firma mit Potential, das leider zu selten genutzt wird.
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Man kann bereits in jungen Jahren und ohne Studium in wenigen Jahren schnelles Geld machen (wenn man ein guter Vertriebler ist ;))
- aufgrund der Unternehmensgröße, offenbart es tatsächlich auch eine Vielzahl attraktiver Stellen, die jedoch meist langfristig besetzt sind und daher selten ausgeschrieben werden
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- die Firmenwagen Regelung, die ich ausführlich beschrieben habe
- dass man sich eine Partnerschaft mit einem weltweit renommierten (und teuren!) Unternehmen eingegangen ist, welches die Mitarbeiterzufriedenheit misst und die Ergebnisse seit 2020 jedes Jahr die mehr oder weniger selben sind, das Unternehmen aber trotzdem so gut wie nichts ändert.
Verbesserungsvorschläge
Zunächst muss ich sagen, dass ich noch bei Enterprise arbeite und Enterprise auch viele gute Seiten hat. Ich habe noch Spaß an meinem Job und komme mit meiner vorgesetzten Person ebenfalls gut klar. Aber zwei Dinge sollten auch aus Bewerbersicht dringend geändert werden, da wir mit 45h pro Woche und
25 Tagen Urlaub auf den ersten Blick nicht attraktiv wirken:
1. sich von der Konservativen Firmenwagenregelung verabschieden:
- Filialleiter sollten zumindest nach Wunsch die Möglichkeit haben, einen festen Dienstwagen zu fahren. Wir haben Väter und Mütter in dieser Position, die täglich ihre Kindersitze umbauen müssen, da sie das Fahrzeug nur für Wege zur Arbeit nutzen dürfen. Nicht sehr motivierend.
- Mitarbeiter im Außendienst sollten bessere Autos fahren dürfen. Wer bei uns Tiguan / Passat o.ä. fahren will braucht schon fast ein 6 stelliges Jahresgehalt. Was aber ist mit den ganzen Außendienstlern (Specialists, Supervisoren etc.), die teilweise 60.000 Kilometer pro Jahr nur dienstlich zurücklegen? Die meisten davon sind nicht besonders motiviert, wenn sie dafür einen Kia Ceed, Peugeot 308, Opel Astra oder mittelmäßig bis schlecht ausgestatteten Golf hingestellt bekommen.
Selbst Audi A3, 1er BMW und Co. ist für die Untere Führungsetage tabu. Mir haben Sales Kollegen erzählt, dass sie von Firmenkunden ausgelacht wurden, als sie dort mit einem Kia Ceed auf den Hof gefahren sind... das ist peinlich! Motivation? Fehlanzeige!
--> Wenn wir eine Spezialität haben, dann sind es Autos! Warum aus dieser Situation keinen Vorteil ziehen und den Mitarbeitern als Motivation / Dank einen schönen Dienstwagen hinstellen? Die Autos sind alle im Bestand und bezahlt und der höhere BLP wird auch versteuert. Enterprise verliert hier also nichts. Die Konkurrenz hat das längst gelernt und das hat bei uns auch bereits zur einen oder anderen Kündigung geführt, die vermeidbar gewesen wäre.
2. Das Einstellungssystem ändern:
- wir wollen überwiegend Trainees einstellen. Aus Trainees sollen Führungskräfte entstehen und durch unsere Wachstumsstrategie sollen mehr Führungskräfte Positionen entstehen. Soweit so gut. Dass dabei eine gewisse Fluktuation gewünscht ist kann ich auch nachvollziehen. Was allerdings auf der Strecke bleibt, wenn man nur nach Häuptlingen sucht ist der normale Mitarbeiter. Und ja, es gibt einen nicht unerheblichen Teil bei Enterprise, der zufrieden ist, wenn er Autos vermieten kann, oder anderen Sachbearbeiter Tätigkeiten nachgeht, der nicht Filialleiter, Gebietsleiter oder etwas anderes werden will. Und es gibt auch Mitarbeiter, die einfach gerne Autos fahren oder aufbereiten. Solche Menschen brauchen wir auch weiterhin und ich sehe leider wenig ernsthafte Bemühungen, diese Stellen mit der selben Vehemenz auszuschreiben wie Traineestellen.
Des weiteren werden die Filialen und Gebiete durch unser Wachstum immer größer und es fallen mehr administrative Aufgaben an. Diese konnten früher nebenbei gemacht werden, was jetzt nicht immer möglich ist. Ich erlebe täglich viele Filialen, die unsauber arbeiten und dadurch deutlich mehr Kosten verursachen, als so eine Planstelle verursachen würde. Es macht also durchaus Sinn, sich für eine Area oder bei großen Filialen auch für eine Filiale jemanden zu suchen, der die Administrativen Dinge im Hintergrund erledigen kann. So eine Position würde sich auch hervorragend in Teilzeit eignen, zum Beispiel nach Rückkehr aus der Elternzeit. An unseren größten Flughäfen in Deutschland gibt es so etwas teilweise schon - das ist absolut sinnvoll und sollte weiter ausgebaut werden.
Kommunikation
zu viel Mails.. die wirklich wichtigen Dinge gehen leider oft unter.
Work-Life-Balance
45h pro Woche + Überstunden sind weder in Deutschland, noch in anderen Ländern zeitgemäß.
Vorgesetztenverhalten
hängt natürlich von der Person ab, ich hatte meistens gute, aber auch eine weniger gute Erfahrung.
Arbeitsbedingungen
Für die Mitarbeiter der Verwaltung (die den kleinen Teil der Belegschaft ausmachen) ganz gut, für den Großteil der Mitarbeiter in den Filialen leider wie von den meisten bereits beschrieben veraltete Technik, keine höhenverstellbaren Schreibtische, viele technischen Probleme etc.
Gehalt/Sozialleistungen
- solange man es nicht durch die geleisteten Arbeitsstunden teilt ganz okay ;)
- schwankt in den Filialen ab Filialleiterposition aufwärts teilweise stark. Gut möglich, dass man in einem schlechten Jahr auch mal eine nicht unerhebliche Summe weniger verdient
- die arbeitgeberfinanzierte betriebliche Altersvorsorge ist aber super!