Fast ganz von Anfang an im FPZ dabei, ging ich nach fünf Jahren am 30.09.2024 in den Ruhestand.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Wertschätzung, Fachkompetenz, Zuverlässigkeit, Freundlichkeit, Offenheit, respektvoller fairer Umgang, Anerkennung, gute Bezahlung, gute Sozialleistungen, Präsenz und Erreichbarkeit der Führungskräfte und Geschäftsleitung, Unterstützung der Mitarbeiter*innen, Verständnis für besondere Situationen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Manchmal zu viel Nachsicht und Gutmütigkeit. Es wird leider immer wieder ausgenutzt. Bei der Einstellung wird zu wenig darauf geachtet, ob und wie sich Bewerber*innen mit dem Unternehmen im Vorfeld beschäftigt und informiert haben. Das ist bei dem Pflegenotstand und Fachkräftemangel auch verständlich. Trotzdem, nur wer wirklich weiss, welche Besonderheiten und Anforderungen die Arbeit im FPZ und NTZ mit sich bringt, wird sich mit dem Unternehmen identifizieren und bleiben.
Viele sehen nur das Geld und die Anzahl der zu versorgenden Menschen. Dabei fiel mir in der Vergangenheit auf, dass sie dieses Verhältnis mit Altenheimen verglichen. Ein Zeichen dafür, dass sie sich vor der Bewerbung nicht umfassend über den neuen Arbeitgeber, den Arbeitsplatz und die genauen Anforderungen und Herausforderungen informierten.
Verbesserungsvorschläge
Vermehrt auf den Einsatz von Mitarbeiter*innen achten. Das ist, wegen der allgemeinen Personalsituation, mit Sicherheit nicht immer sofort möglich. Mittelfristig und auf jeden Fall langfristig sollte geprüft werden, wo und wie ich jeden Einzelnen an welchem Platz einsetze. Z.B. ist schnelle Arbeit nicht automatisch gute Arbeit. Das gilt selbstverständlich auch umgekehrt. Am richtigen Platz kann jeder seine bestmögliche Arbeit leisten.
Umfangreiche Weiterbildung und hierbei so weit es möglich ist Berücksichtigung von Wünschen ist eine win win Situation. Vielleicht können so Mitarbeiter*innen sich mehr mit ihrer Arbeit, ihrem Arbeitsplatz und ihrem Arbeitgeber identifizieren und sich wohl fühlen. Das könnte die Fluktuation auch verringern. Noch mehr auf neue Mitarbeiter*innen achten (z.B.werden sie "mitgenommen", werden sie integriert, sind sie am besten und richtigen Platz eingesetzt, werden sie von anderen wertgeschätzt und gut unterstützt , werden sie so akzeptiert wie sie sind, werden eventuelle Sprachbarrieren gelöst uvm.).
Arbeitsatmosphäre
Mit der Geschäftsleitung, den Mitarbeiter*innen/Kolleg*innen und mir war der Umgang respektvoll, wertschätzend und freundlich. Ich habe Unterstützung bei meiner Arbeit, bei Ideen und deren Umsetzung und Anerkennung bekommen. Ebenso habe ich auch stets unterstützt. Die Kommunikation war auch bei Schwierigkeiten ruhig, sachlich, konstruktiv und achtsam. Wir haben miteinander und nicht übereinander geredet.
Kommunikation
Manchmal hätte mehr, schneller, direkter und sachbezogener Gedankenaustausch Probleme und Missverständnisse vermeiden können. Das Gespräch ist oftmals besser als das Schreiben von Nachrichten. Hier beziehe ich mich mit ein. Ich habe mich ab und zu dabei "ertappt", zu viel direkt selbst zu machen und mich dabei auch mal schnell der Technik bedient. Hätte ich andere "mit ins Boot geholt", wären Lösungen hier und da einfacher gewesen. Nobody is perfect.
Kollegenzusammenhalt
Für mich persönlich vergebe ich vier Punkte. In den fünf Jahren war es, bis auf wenige Ausnahmen, ein angenehmes Arbeiten im kompletten Team. Meine Wahrnehmung bezüglich des Umgangs manch anderer Kolleg*innen miteinander beziehungsweise untereinander war die, dass zuviel übereinander statt lösungsorientiert miteinander geredet wurde. Privates hat am Arbeitsplatz nichts verloren und darf zu keinem Bewerten, Verurteilen oder Ausgrenzen führen.
Jeder der in diesem Beruf arbeitet, macht seine Sache auf seine Art gut. Eventuell kann die Person sich an einem anderen Platz im Unternehmen und mit anderen Aufgaben und anderen Prioritäten viel besser ins Team einbringen und so sehr gut zum Wohle der Menschen und des Unternehmens arbeiten. Nicht jeder kann alles und überall leisten und muss es auch nicht können.
Work-Life-Balance
Hier kann ich persönlich glatte fünf Punkte vergeben. In den fünf Jahren war das Verhältnis Arbeitszeit und Freizeit ausgewogen.
Vorgesetztenverhalten
Ich wurde stets wertschätzend, freundlich und respektvoll behandelt. Das gilt auch für die Kommunikation. Bei meiner Arbeit, bei Ideen oder Verbesserungsvorschlägen wurde ich gefördert und unterstützt. Ich bekam die Freiräume, die für eine selbständige und erfolgreiche Arbeit und Zusammenarbeit nötig waren.
Interessante Aufgaben
Durch die Neugründung des Unternehmens 2019 konnte ich von Anfang an viele Ideen und viel neues umsetzen. Endlich mal nicht nach der Devise "Das haben wir schon immer so gemacht" arbeiten. Bewährtes konnte ich aus meiner jahrelangen Erfahrung übernehmen und für neues war ganz viel Platz. Ich hatte die nötigen Freiheiten und das nötig Vertrauen. Das hat Spaß gemacht, denn nichts ist schöner als der Erfolg.
Probleme sind nie einfach so da.
Wenn wir auf Herausforderungen, Unwägbarkeiten, Aufgaben, äußere Umstände usw. keine Lösungen finden,
dann haben wir ein Problem.
Gleichberechtigung
Hierzu habe ich bereits unter "Kollegenzusammenhalt" Stellung genommen.
Umgang mit älteren Kollegen
Der Umgang mit mir war stets sehr gut, wertschätzend, freundlich und respektvoll. Ich war der zweitälteste Mitarbeiter im Unternehmen, was bezüglich meiner Erfahrung positiv empfunden wurde.
Arbeitsbedingungen
Angenehm war die moderne technische Ausstattung. Hier wäre es jedoch noch einfacher, wenn alle Mitarbeiter*innen sofort bei jeder Tätigkeit dokumentieren könnten. Die dadurch eingesparte Zeit kann dann als "Mehrzeit" den Bewohner*innen zugute kommen. Die Geschäftsführung war in den fünf Jahren meiner Tätigkeit immer darauf bedacht das bestmögliche für ALLE zu organisieren. Allerdings funktioniert das nur, wenn auch ALLE das Nehmen und Geben leben. Der Fachkräftemangel geht eben auch am FPZ und NTZ nicht vorbei. Dadurch entstehen Mehrbelastungen, die kein Unternehmen verhindern kann. Hier wurden von der Geschäftsleitung die machbaren Möglichkeiten genutzt um diese so schnell und so gut wie möglich zu verringern oder zu vermeiden. Die Sicherheit der Arbeitsplätze und das Wohlergehen der Bewohner*innen stand immer im Mittelpunkt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Eine bessere Mülltrennung habe ich vermisst. Eventuell können auch noch erneuerbare Energien genutzt werden.
Mit verschiedenen Zusatzleistungen wurde mir weitere soziale und finanzielle Sicherheit gegeben. Für persönliche Anliegen war die Geschäftsführung immer ansprechbar und versuchte für beide Seiten akzeptable Lösungen zu finden.
Gehalt/Sozialleistungen
Ich bekam qualifikationsentsprechend ein gutes Gehalt und umfangreiche Sozialleistungen.
Image
Leider wird das FPZ und das NTZ immer wieder schlechtgeredet. Sicher ist noch nicht alles perfekt. Das Unternehmen befindet sich ja auch noch im Aufbau. Da kann jeder etwas zum Erfolg beitragen. Hier hätte ich mir bei einigen Kritikern mehr Selbstreflektion gewünscht. Die Grundidee, die Philosophie und die Vision, die seit der Planungsphase im Vordergrund standen und stehen, sind einzigartig. Ich habe sie gerne übernommen und gelebt. Ich habe stets sehr gerne hier gearbeitet. Für mich war es immer wichtig ein Teil des ganzen Teams zu sein.
Für mich sind einige Bemerkungen bzw. Kritiken nicht nachvollziehbar.
Karriere/Weiterbildung
Als Betreuungskraft war seitens der gesetzlichen Regelung und meines Alters nur eine begrenzte bzw. keine Aufstiegschancen vorhanden. Alle meine Weiterbildungswünsche, auch über die Pflichtfortbildung hinaus, wurden mir erfüllt und finanziert. Nach dem Motto "Stillstand ist Rückschritt" erhielt ich jegliche Unterstützung.