Ein Unternehmen zwischen Transformation und Niedergang. Am besten aktuell Finger weg!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die netten Kollegen und die Werte von Fellowmind, die leider nicht auf allen Ebenen gelebt werden und somit leider zu einer Farce verkommen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Unternehmertum und Synergien innerhalb des Unternehmens werden durch Bürokratie, unnötigen Overhead und Top-Down Entscheidungen unterbunden. Es entsteht der Eindruck, dass nur das Management weiß was richtig ist und wie es funktioniert. Die Schuld an der aktuellen Schieflage wird dem Markt in die Schuhe geschoben von Selbstreflexion keine Spur. Ich habe bisher noch niemanden im Unternehmen außerhalb des Managements getroffen, der die neuen Strukturen versteht und sinnvoll findet. Der Forecast für das kommende Jahr ist meiner Meinung nach fernab jeder Realität. Vermutlich wird es weiter bergab gehen, was sehr schade ist.
Verbesserungsvorschläge
PMs, Seller und (Pre)-Consultants pro Workload innerhalb einer Org Einheit zusammenbringen, um echte Synergien und Effizienzgewinne zu erzeugen. Innerhalb dieser sollte die strategische Planung und Abstimmung mit Marketing und ggf. mit anderen Stabstellen erfolgen. Den restlichen Overhead komplett abbauen.
Arbeitsatmosphäre
Es wurden viele Leute ohne Vorwarnung entlassen. Das beeinträchtigt die Arbeitsatmosphäre enorm. Es gab an vielen Stellen keine sichtbare Bewertung auf Basis der Auftragslage oder nach sozialen Faktoren. Viele haben das Gefühl nun die Fehler des Managements ausbaden zu müssen, da Projekte oder Leads teilweise nicht oder nur unzureichend bedient werden können. Es scheint so als ob keinerlei Risikoplanung erfolgt ist. Wertschätzung für den persönlichen Einsatz gibt es wenig und die Motivation wird weiter negativ beeinträchtigt.
Kommunikation
Grundsätzlich gibt es viele Formate um die Kommunikation zu verbessern. Leider ist das mehr schein als sein. Es gibt keinen angstfreien Raum für ehrliche Kritik. Mitarbeitern wird teilweise von Vorgesetzten nahe gelegt sich nicht zu kritisch zu äußern, um nicht negativ aufzufallen. In der aktuellen Situation (Stichwort: Entlassungen und Reorg) geht das Management, so hört man es auf dem Flurfunk, von einer gelungenen Kommunikation aus. Leider trifft dies aus meiner Perspektive absolut nicht zu. Selbst Kollegen, die bereits viele Jahre und viele berufliche Stationen hinter sich haben, sagen, dass sie so ein unprofessionelles Vorgehen selten oder nie erlebt haben.
Kollegenzusammenhalt
Die Menschen unterhalb des Managements haben fast alle das Herz am rechten Fleck und sind der Hauptgrund, dass nicht bereits viel mehr Leute das Unternehmen verlassen haben.
Work-Life-Balance
In der Regel in Ordnung. Aktuell hat man das Gefühl Dinge auffangen zu müssen, die vom Management verursacht wurden.
Vorgesetztenverhalten
Hier muss man ganz klar differenzieren. Auf Unit Lead und Team Lead Ebene echt in Ordnung und von gegenseitigem Respekt geprägt. Eine Ebene höher wird nicht verstanden, dass wir ein Dienstleisterbetrieb sind. Unsere Mitarbeiter und deren Beziehung zu unseren Kunden sind Kern unserer Wertschöpfung. Es wird so getan, als wären wir ein Produktionsbetrieb und die Kunden würden sich um unsere Produkte reißen, wenn wir nur das richtige Werbebanner aushängen. Von realistischer Marktbetrachtung keine Spur. Das jeder Lead und jedes gute Projekt das Ergebnis eines Zusammenspiels von engagierten Akteuren aus Delivery, Vertrieb und Marketing ist, wird nicht verstanden. Die Organisation wird gefühlt nach Schema F aus einem Konzernlehrbuch geplant. Das liegt vielleicht daran, dass das Management größtenteils aus Ex-Microsoftlern besteht. Das Ergebnis sieht man jetzt sehr deutlich. Der Schuldige für die Schieflage des Unternehmens wurde vom Management schnell identifiziert - es ist der Markt. Etwas Demut, Selbstreflexion und die Übernahme von Verantwortung wäre viel angemessener. Die Konsequenzen werden an der falschen Stelle gezogen...
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben sind meist interessant. Leider gibt es wenige Möglichkeit neue Dinge innerhalb einer Unit voran zu bringen. Dafür braucht man internes Budget, welches es kaum gibt. Es gibt zwar den Learning Friday, aber es wird ja gleichermaßen suggeriert man müsse "billable" sein, auch wenn keine Aufträge vorhanden sind. Der erste Impuls wäre ja in so einer Situation neues zu entwickeln und voranzubringen, hier ist man allerdings stark eingeschränkt.
Image
Das Image hat die letzten Jahre stark gelitten. Kunden fragen uns ob alles in Ordnung ist und viele Mitarbeiter und Kunden sind zur Konkurrenz gewechselt.
Karriere/Weiterbildung
Schlüsselpositionen werden von außen besetzt am liebsten mit Ex-Microsoftlern. Innen wird manchmal ausgeschrieben, aber manchmal auch nicht. Einige gute Leute haben das Unternehmen verlassen, weil Leute von außen bevorzugt wurden. Das hat für Irritationen gesorgt. Es wird zwar immer gesagt, dass Karrierewünsche berücksichtigt werden. In der aktuellen Situation (Reorg) wurden viele Leute teilweise ohne Rücksprache anderen Units zugeteilt. Skills, persönliche Interessen und selbst die Auftragslage wurden hier nicht berücksichtigt, was gerade viel Chaos und Unverständnis verursacht.