Zu viel Wachstum schadet der Substanz
Gut am Arbeitgeber finde ich
Umgang mit Home Office und Mobile Work, lockerer Umgang unter den Kollegen und der Zusammenhalt in den Teams.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Führungsebene und Teile der HR.
Verbesserungsvorschläge
Jedem ein faires Gehalt zahlen (zum Beispiel: Warum bekommt ein neuer Mitarbeiter teilweise deutlich mehr als ein erfahrener Mitarbeiter?) und mehr auf die Mitarbeiter hören. Positionen sinnvoll besetzen. Weniger in Strukturen verrennen und wieder mehr auf Kundenzufriedenheit konzentrieren.
Arbeitsatmosphäre
Die Stimmung im Team war noch ok, die Stimmung in der Firma und vor allem was arbeitsrelevante Themen anging war eher schlecht als recht.
Kommunikation
Viele interne "Projekte" von denen man am Ende fast kaum noch was mitbekommen hat. Und das trotz regelmäßigen Townhalls, Kaffee-Ründchen (freiwillig, wer nicht hingeht, verpasst einiges) mit der GF, usw.. Hätte es den Flurfunk nicht gegeben, wären keine Informationen mehr bei mir angekommen. Die C-Level haben gefühlt alles im stillen Kämmerlein beraten. Kunden verkauft man Intranet-Projekte, selbst schaffte man es aber nicht dieses intern sinnvoll zu nutzen. Es fühlte sich niemand für das Intranet verantwortlich bzw. es durfte/wollte auch niemand Zeit investieren. Lieber wurden weitere externe Tools dazu gekauft. (Einige in der) HR und C-Level schreiben lieber wieder klassische E-Mails. Da sind andere Firmen deutlich weiter.
Kollegenzusammenhalt
War am Ende auch nicht mehr optimal. Innerhalb des Teams noch sehr gut, das war es aber auch schon. Hat sich durch die starke Fluktuation sehr gewandelt. Viele langjährige Mitarbeiter haben das Unternehmen verlassen, was deutlich spürbar war.
Work-Life-Balance
Hier kann man sich nicht beklagen. Natürlich geht es immer besser, aber insgesamt werden keine Überstunden erwartet und man kann sich seine Zeit selbst einteilen. Teilweise konnten Kollegen abends arbeiten und sich dafür nachmittags um die Kinder kümmern.
Vorgesetztenverhalten
War mal deutlich besser. Einige Teamleiter versuchen ihr Bestes zu geben, werden aber ab Abteilungsleitung bis weiter oben komplett torpediert. Gerade auf Teamleiter-Level hat sich Resignation breit gemacht. Es wurden zu viele neue C-Level eingestellt, die mit der Firma absolut nichts zu tun haben und auch eine ganz andere (MS-Konzern-)Vorstellung haben.
Interessante Aufgaben
Einige hatten Glück (zum Beispiel SmartStash), andere hatten leider Pech bei der Projektauswahl. Spannende Kundenprojekte verlaufen sich im Sand, freie Zeit könnte mit sinnvollen internen Projekten gefüllt werden, viele (vor allem technologisch) alte und unbeliebte Großprojekte.
Gleichberechtigung
Frauen haben hier klar Aufstiegschancen, was aber nicht immer etwas mit Gleichberechtigung zu tun hat.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen werden geschätzt von den anderen Mitarbeitern. Vom AG - zumindest was das Gehalt angeht - nicht unbedingt.
Arbeitsbedingungen
Arbeitsausstattung hat sich gebessert. Allerdings ist die Hardware im Büro teilweise immer noch auf einem etwas in die Jahre gekommenen Stand. Mobile Work war für die meisten die Regel. Home Office war stark verbreitet (allerdings nicht für alle). Technische Ausstattung im Home Office wurde gestellt. Büromöbel, soweit mir bekannt, nicht.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Viele Kollegen konnten sich E-Autos als Firmenwagen aussuchen, Mobile Work, Jobrad oder auch Deutschland-Ticket-Zuschuss war vorhanden. Sonst ist mir aber nichts bekannt, was getan wurde.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt teilweise unter dem Schnitt für die jeweilige Position/Rolle. Mein Tipp: Kündigen und neu bewerben. Neue Bewerber erhalten deutlich bessere Gehälter. Kollegen, die ein zweites Mal im Unternehmen anfangen, haben die besten Chancen auf ein faires Gehalt. Treue Mitarbeiter werden mit vielen Performance-Boni, laschen Fixgehältern und sonstigen Jahreszielen vergütet.
Image
Nicht mehr so gut wie es mal war. Da kann man sich als Ressource noch so viel Mühe geben. Andere Personen im Unternehmen sorgen dafür, dass die Arbeit am Ende nicht so gut ankommt, wie sie ankommen könnte. Man könnte auch sagen: Mehr Schein als Sein.
Karriere/Weiterbildung
Learning Friday einmal im Monat, soziale Kurse (teilweise auch mit Boni belohnt) sind vorhanden. Einige Mitarbeiter haben wohl ein Budget, bei anderen wird das aber für "Team- oder Abteilungsevents" (zum Beispiel gemeinsamer Besuch von Messen) verbraucht. Karrierepfade wurden seit Jahren versprochen. Bis zu meinem Abgang hat sich da nichts getan. Führungspositionen wurden von außen (hauptsächlich durch Ex-Microsoft Mitarbeiter) besetzt. Teamleiter-Positionen im Hinterzimmer besprochen. Tech Lead-Positionen nicht vorhanden bzw. halbherzig als "Topic Owner" versucht.