Gut angefangen, extreemst stark nachgelassen. (Standort Köln)
Gut am Arbeitgeber finde ich
Es ist ein relativ einfacher Einstieg, wenn man ein bisschen gesunden Menschenverstand aufbringt. Die Aufgaben sind (theoretisch) klar und einfach und solange man seine Kennzahlen erreicht ist alles in Ordnung. Das Konzept Messaging-Service ist interessant und gut für Leute, welche nicht telefonieren möchten. Generell ist der Job an sich einfach gestaltet.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Organisation und Professionalität. Es werden eine Vielzahl an Entscheidungen getroffen, welche erstens nicht vermittelt werden und zweitens schlichtweg fragwürdig sind. Selten gibt es fixe Zuständigkeitsstellen, an die man sich wenden kann. Man hat das Gefühl, dass die Kompetenzen und Qualitäten der Führungspositionen und auch mancher Mitarbeiter manchmal zufällig zusammengewürfelt sind -wenn überhaupt vorhanden.
Verbesserungsvorschläge
Kommunikation: Probleme im und rund ums Unternehmen werden unter den Teppich gekehrt mit der Hoffnung, dass es mit der Zeit sich selbstständig löst. Ziele werden nicht oder extra unvollständig zwischen Mitarbeiter und Leitung kommuniziert, damit das Unternehmen immer eine Hintertür offen hat, getreu dem Motto "Ich lüge nicht, ich sage nur nicht die ganze Wahrheit." Anstatt offen und ehrlich miteinander zu kommunizieren, wie man einem anstehenden Problem die Stirn bieten kann, wird das Problem nicht vermittelt bis das Kind in den Brunnen gefallen ist und dann fängt das Schuld-zuschieben-Spiel an.
Kommunikation
Nicht vorhanden. Ziele werden (absichtlich?) nicht richtig kommuniziert, und wenn man selbstständig zur Teamleitung geht um Klarheit zu bekommen heißt es entweder "Weiß ich von nichts" oder "Das hast DU falschverstanden." Beispiel: "Wir machen ein Event, derjenige mit den meisten Sales im Monat erhält einen Preis." Nach zwei Monaten geschieht nichts und bei Nachfrage heißt es: "Achso, das wusstet ihr nicht? Der Preis wäre gegeben worden, WENN durch das Event die generelle KPI gestiegen wurde. Da haben wir wohl missverständlich kommuniziert."
Kollegenzusammenhalt
Schulhof-Leben: Es bilden sich Grüppchen, mit denen man am liebsten im Büro verbringt. Grundsätzlich sitzen alle im gleichen Boot und es herrscht meist eine friedliche Atmosphäre. Schwarze Schafe gibt es immer.
Work-Life-Balance
Flexible Arbeitszeiten, welche man sich auch gut einteilen lassen darf. Es wird auf Wünsche geachtet und wenn man sich früh genug meldet, können auch spontan Schichten entwendet/hinzugefügt werden.
Vorgesetztenverhalten
Höhere Positionen sind viel zu überfordert, und werden für Aufgaben außerhalb des Zuständigkeitsbereichs und der Kompetenz angestellt: HR, welche sich statt sich um Mitarbeiterangelegenheiten, vertraglichen Details etc. kümmern sollte, in irgendeinem kleinen Hinterbüro eingesperrt wird und rauskommen darf, wenn sie für irgendwelche Events Eis einkaufen soll; Teamleiter, welche als neu-angestellte das Fachwissen nicht erbringen können, erhalten die Zuständigkeit von 40 Mitarbeitern welche sie mit Fragen bombardieren und anstatt sich dieses Wissen anzueignen wird spontan irgendetwas gefaselt, wodurch die Durchschnittskundenzufriedenheit massiv leidet.
Qualitätsmanager, welche für alles und jeden zuständig sind, 3 Standorte in Deutschland gleichzeitig zu führen hat und sich dann noch plötzlich mit allen Anfragen der Mitarbeiter rumzuschlagen hat. Die Grundorganisation im Vorgesetzten Bereich ist einfach so unterirdisch und undurchsichtig, man hat das Gefühl es wird nicht auf Qualitäten und Kompetenzen geachtet, sondern der oberste Chef stellt jemanden ein, den er kennt und gerade mal einen gut bezahlten Job benötigt.
Interessante Aufgaben
Sales und Service. Früher wäre Service an erster Stelle gewesen. Problembehebung von Kundenanfragen (keine Kalt-Akquise) und Beratung zu Produkten und Dienstleistungen. Es ist halt ein normaler Kundensupport, kann langweilig sein, kann spannend sein (bei interessanten Problemen). Mit der Zeit entwickelte sich jedoch die Problembehebung zu Problemlösung = Besseres/teureres Produkt verkaufen. Zeitgleich wurde immer mehr passiver Druck ausgeübt um die Verkaufszahlen zu steigen.
Gleichberechtigung
Kollegen werden eingestellt ungeachtet auf Geschlecht, Alter, physischer Beeinträchtigungen etc.
Umgang mit älteren Kollegen
Langdienende Kollegen werde verbal geschätzt und gerne mal nach Hilfe gefragt, sowohl von Kollegen als auch von Vorgesetzten. Eine Wertschätzung anderer Form geschieht selten.
Arbeitsbedingungen
Die Büroräume sind groß und gut ausgestattet. Im Sommer kann es heiß werden, da nur eines der 5 Büros über eine Klimaanlage verfügt. Sollte jedoch etwas kaputtgehen, dauert es gerne mal mehrere Monate bis ein Ersatz/Reperatur geschieht, wodurch die Bürokapazitäten eingeschränkt werden. Ein PC hat einen Fehler? Tja, dann arbeitet jetzt eine Person weniger in diesem Büro.
Gehalt/Sozialleistungen
Es ist ein KPI/Prämienbasiertes Modell. Wer bessere Kennzahlen erreicht, erhält mehr Gehalt. Für Sales gibt es Prämien, welche in Form von Sachleistungen oder auch als versteuertes Gehalt ausgezahlt werden können. Die KPIs beinhalten Gesprächsqualität- und Quantität, Anzahl an Verkäufen pro Schicht und (eingeführt Frühling 2024) personalisierte Kundenbewertung. Während diese Kennzahlen einen gleichen Wert haben auf dem Papier, legt das Unternehmen mehr wert auf Verkäufen pro Schicht. Wenn man viele Verkäufe hinbekommt, ist die Qualität des Gesprächs egal, wodurch an mancher Stelle unlauteres Verhalten geduldet werden kann (Verkäufe ohne Zustimmung des Kunden).
Image
Das Unternehmen legt viel Wert aufs Image und überblickt dabei oftmals die Realität. Es ist dadurch auch sehr wahrscheinlich, dass diese Bewertung seitens des Unternehmens hier gelöscht wird. Die Stimmung der (langjährigen) Mitarbeiter dem Unternehmen gegenüber wandelte sich über die Zeit zunehmend negativ.
Karriere/Weiterbildung
Es ist ein 0815 Job, Aufstiegsmöglichkeiten werden selten präsentiert. Berufseinsteiger können hier gut über die Branche Kundenservice lernen. Wenn man gut mit der oberen Abteilung gestellt ist, gibt es vielleicht noch Fortbildungsmöglichkeiten in anderen Branchen, wie zum Beispiel IT.