Keine Revolution des Kundenservice aber dennoch viel potential
Gut am Arbeitgeber finde ich
Homeoffice, wenn man es denn hat.
Der job bietet die Gelegenheit, den Umgang mit teils schwierigen Kunden zu lernen und seine Schichten selbst zu planen, auch wenn dies 1,5 Monate im Voraus erfolgen muss und man sich im Nachgang anhören muss wie fLeXiBeL alles doch ist und man dafür dankbar sein soll
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Nicht mehr viel zu sagen, in den obigen Feldern sind genug Kritikpunkte.
Eine weitere Anmerkung zu den Kritikpunkten: In den ersten 4 Jahren lag mir die Firma sehr am Herzen, und ich habe stets Feedback gegeben. Von der Gegenseite kam jedoch immer nur "Ja, cool, danke, nehme ich mir mit!" Da sich diese Punkte nicht änderten, würde ich das als weiteren negativen Punkt erwähnen.
Verbesserungsvorschläge
Das Image auch leben.
In die Firma und die Mitarbeiter investieren, anstatt schnell zu expandieren.
Nicht nur den kurzfristigen Benefit sehen, sondern langfristig denken.
Es sind zwar Studenten, dennoch bleiben diese bei guten Bedingungen länger, als man plant, weil alles passt, auch wenn es nicht direkt mit dem Studium zusammenhängt.
Persönlich fände ich es auch gut, im Krankheitsfall die Lohnfortzahlung zu leisten oder auf Zahlungsaufforderungen einzugehen, anstatt die Mitarbeiter zu zwingen, zum Arbeitsgericht zu gehen.
Wenn ein Mitarbeiter gekündigt hat, sollte man zumindest versuchen, im Guten auseinanderzugehen.
Außerdem professional auf die Kritik eingehen anstatt alles abzutun. Stichwort Ownership
Arbeitsatmosphäre
Meiner Meinung nach wird im Homeoffice sowie im Büro stark geprüft, was man macht. Auch wenn die Leistungsdaten über dem Durchschnitt liegen, wird darauf geachtet, dass man nicht zu viel mit Kollegen spricht oder gegen Ende der Schicht Pausen einlegt oder Nachbearbeitungen durchführt. Besonders im Büro habe ich es als unangenehm empfunden, neben der Tür zu sitzen, da ich das Gefühl hatte, von den vorbeigehenden Personen beobachtet zu werden, wenn ich mal nicht aktiv am Arbeiten war, obwohl sie nicht wussten, wie viel ich bereits geleistet hatte
Kommunikation
Zu meiner Zeit gab es meiner Meinung nach zu viele Kanäle, über die Informationen verbreitet wurden. Wenn man nicht mehr auf der privaten WhatsApp-Nummer außerhalb der Arbeitszeit kontaktiert werden möchte, antwortet HR plötzlich nicht mehr auf E-Mails von der persönlichen E-Mail-Adresse.
Kollegenzusammenhalt
Die meisten waren schon sehr korrekt. Die Kollegen waren größtenteils Studenten.
Work-Life-Balance
Da es normal war, außerhalb der Arbeitszeit kontaktiert zu werden, z.B. weil ein Ansprechpartner (Mittleres Management) gesucht wurde oder etwas im Zusammenhang mit der Arbeit gefragt wurde, kann ich hier nur 1/5 geben. Ich hatte nicht das Gefühl, außerhalb meiner Arbeitszeit abschalten zu können, was mir erst nach der Kündigung aufgefallen ist, da das ständige Kommunizieren als selbstverständlich angesehen wurde.
Vorgesetztenverhalten
Es kommt mir so vor, als würden sich die Vorgesetzten entweder als hohes Tier ansehen, dem man dankbar sein soll, arbeiten zu dürfen, oder in eine Opferrolle verfallen, wenn man Probleme anspricht. Das betrifft jedoch nicht die Teamleiter, weshalb ich bereit wäre, 2-3 Sterne zu vergeben. Allerdings werden diese von der übergeordneten Ebene unter Druck gesetzt, eine weniger flexible Sichtweise anzunehmen, und können daher nicht viel ausrichten.
Interessante Aufgaben
Es ist nicht die Schuld von flaixible, da man Kundenservice für den Dienstleister leistet. Der Druck, Verkäufe abzuschließen, nur um eine madige Provision von 5€ bei Neuverträgen zu erhalten, senkt jedoch den Gesamtscore.
Gleichberechtigung
Hier ist mir nie etwas negatives aufgefallen
Umgang mit älteren Kollegen
Selbst wenn man 5+ Jahre dabei ist und den Laden "mit aufgebaut" hat, wird relativ wenig Wert darauf gelegt. Wenn man – so wie es meiner Meinung nach normal ist – versucht, etwas zu seinen Gunsten auszuhandeln, wird es oft so wahrgenommen, als wolle man "immer nur seinen eigenen Vorteil rausschlagen".
Arbeitsbedingungen
Im Büro war es im Winter oft kalt (es wurden dann Decken verteilt und die Finger froren) und im Sommer extrem heiß, da nur mobile Klimageräte vorhanden waren. Die Büros waren außerdem lange Zeit kahl und ohne Liebe eingerichtet. Zu meiner Zeit gab es zudem ständig Nachrichten von der Abteilungsleitung, quasi jeden Tag zu Schichtbeginn, entweder mit sarkastischen Boomer-Äußerungen, wenn man Glück hatte, oder mit passiv-aggressiven Vibes, wenn es ein schlechter Tag war.
Zudem wurde das Hochfahren des PCs und der Programme, was bei den Rechnern oft mindestens 5 Minuten dauerte, nicht als Arbeitszeit anerkannt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Zu meiner Zeit habe ich nichts davon mitbekommen
Gehalt/Sozialleistungen
Die Gehälter sind laut Vertrag bis zur Mitte des darauf folgenden Monats und die Bonusstufen bis zum übernächsten Monat fällig.
Wenn man viele Schichten macht und die Bonusstufen erreicht, ist das Gehalt nicht schlecht, da man kaum Abgaben hat.
Wenn man jedoch krank ist oder Urlaub nimmt, erhält man nur den Mindestlohn, was ich persönlich als echt schwach empfinde.
Image
Viel mehr Schein als Sein. Vor allem am Anfang wurde ich von dem Image mitgerissen und habe Vollgas gegeben. Nach einiger Zeit merkt man jedoch, dass dies eher eine Fassade ist, was die ehemaligen Mitarbeiter, einschließlich der ganzen Gerichtsverfahren, bestätigen.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt Möglichkeiten, aufzusteigen. Bei mir wurde jedoch nicht klar kommuniziert, was getan werden muss, um Ansprechpartner oder eine höhere Position zu erreichen, obwohl ich im Kabelbereich etwa 4 Monate lang glänzendes Feedback erhalten habe. Nach Rücksprache wurde mir gesagt, dass ich der Nächste auf der Liste bin, aber es hat sich nie etwas geändert.