Ein flexibler Arbeitgeber für Studenten
Gut am Arbeitgeber finde ich
Flexible Arbeitszeiten, viel Spielraum für persönliche Entwicklung, bis zu 100% remote möglich, nette Kollegen, manchmal bringen Kollegen sogar Haustiere mit, regelmäßige Teamevents und Firmenfeiern, das Konzept und der Arbeitsablauf ist gut durchdacht.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre unter den operativen Mitarbeitern war immer gut. Aber man muss schon ehrlich sein, wenn man im Bereich Customer Service arbeitet, gibt es immer einen gewissen Druck, die Zahlen zu schaffen. Als ich bei Flaixible angefangen habe, hatten wir noch einen richtigen Start-up-Charakter. Das verliert sich natürlich immer mehr, wenn eine Firma so schnell wächst. Zu Beginn kam z.B. der Geschäftsführer täglich mehrfach an allen Büros vorbei und hat in die Runde gegrüßt. Klar geht das nicht mehr, wenn man z.B. über 300 Mitarbeiter in 3 verschiedenen Städten hat. Aber dieser persönliche Kontakt fehlt ein bisschen, wenn man es anders kennen gelernt hat.
Kommunikation
Die Kommunikation war manchmal lückenhaft. Wenn man in erster Linie mit Werkstudenten arbeitet und entsprechend nicht jeden Tag in der Woche vor Ort ist, ist das aber normal. Man kann bei so vielen Mitarbeitern nicht gewährleisten, dass jeder einzelne über jede Neuigkeit sofort informiert ist. Es wurde sich aber große Mühe gegeben, vor allem auf Teamleiter-Ebene.
Aus der Übergeordneten Führungsebene war die Kommunikation zu den operativen Mitarbeitern häufiger missverständlich. Darunter hat die Zufriedenheit meiner Kollegen sehr gelitten. Ich glaube, viele hätten sich direktere Kommunikation gewünscht. Einige Führungskräfte haben leider auch weniger die "Wir"-Einstellung gelebt, sondern eher eine "Wir" (Führungsebene) und "Ihr" (operative Ebene). Diese Kommunikation hat die Stimmung wirklich kaputt gemacht, weil das gemeinschaftliche "Wir" der Grund war, warum die Stimmung und die Mitarbeiterzufriedenheit bei Flaixible zu Beginn herausragend war.
Work-Life-Balance
Ich hätte mir keinen flexibleren Job während meines Studiums wünschen können. Man kann im Voraus immer angeben, wann und wie viel man arbeiten möchte. Wenn sich spontan etwas in meinen privaten Terminen geändert hat, konnte ich meine Schichten über eine App mit anderen tauschen. Praktischer geht es echt nicht.
Vorgesetztenverhalten
Die Teamleiter waren alle super lieb aber teilweise offensichtlich selbst unzufrieden mit ihrem Job. Viele haben Überstunden gemacht und sich sehr für die Firma eingesetzt. Leider bekam man manchmal mit, dass viele mit ihrem Gehalt unzufrieden waren. Ob das gerechtfertigt war kann ich aber nicht einschätzen.
Interessante Aufgaben
Kundenservice ist und bleibt von Natur aus in gewisser Weise "Fließbandarbeit". Aber jeder hatte die Möglichkeit, sich weiter zu entwickeln, in neue Aufgaben und Bereiche reinzuschauen, mehr Verantwortung zu übernehmen oder an der Verbesserung der Qualität mitzuarbeiten. Ob man diese Chancen nutzt, ist jedem selbst überlassen.
Gleichberechtigung
Alle Altersklassen, Bildungsstände, Nationalitäten waren vertreten. Alle wurden meiner Erfahrung nach gleich behandelt.
Arbeitsbedingungen
Bei einem Dienstleister (und damals noch start-up) kann man keine super modernen Bürogebäude erwarten. Aber für das Home Office hat man alles bekommen, was man brauchte. Selbst Bildschirme, Tastatur, etc. Und das ist wirklich nicht selbstverständlich.
Gehalt/Sozialleistungen
Es gab ein nachvollziehbares Gehaltsmodell, das sich nach Leistung und nach Qualität und nicht nur nach Quantität richtete. Trotzdem kann man in anderen Werkstudentenjobs deutlich mehr verdienen. Da ist man ggf. aber auch nicht so flexibel.
Image
Das Image hat stark darunter gelitten, dass einige Mitarbeiter, die seit Beginn an dabei waren, am Ende nicht so cool behandelt wurden. Da war sehr viel Frust, weil viel von der Familiären Stimmung während der Wachstumsphase verloren gegangen ist. Mit dem Frust der Mitarbeiter hätte man besser umgehen müssen. Zumal diese die Firma mit aufgebaut haben und zu Beginn wirklich Loyal waren. Gerade an den Unis in Aachen ist das Image dadurch echt angekratzt, weil sich das rumgesprochen hat.
Karriere/Weiterbildung
Karrierechancen gibt es nicht wirklich. Für Studienabsolventen ist die Flexible nicht interessant, da an den Gehältern gespart wird.
Ich finde es auch grundsätzlich nicht cool, wenn Studenten dazu motiviert werden, ihr Studium abzubrechen, um Vollzeit bei ihrem Arbeitgeber einzusteigen. Einige Teamleiter sind nämlich genau so an ihre Position gekommen und waren nach einiger Zeit deshalb unglücklich. Als Arbeitgeber hat man eine Verantwortung und sollte die Mitarbeiter unterstützen, ihr Studium abzuschließen, anstatt auszunutzen, dass jemand im Studium nicht glücklich ist.