Arbeit und Kollegen top, Verwaltung katastrophal.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Das insgesamt hohe wissenschaftliche Niveau. Auch werden Studierende in meinem Fach deutlich besser ausgebildet, als an anderen Unis, an denen ich gearbeitet habe. Das macht die Zusammenarbeit mit ihnen sehr angenehm.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Wie bereits angegeben: die Verwaltung ist kurz vorm Totalausfall. Hier muss dringend nachgebessert werden.
Verbesserungsvorschläge
Bitte bitte tun Sie etwas, dass die Universitätsverwaltung adäquat funktioniert. Das kann so nicht weitergehen. Meinetwegen holen Sie sich eine Beratungsfirma ran, die den Vorgesetzten mal ein paar Dinge über Personalführung beibringt. Personalmangel kriegt man in den Griff wenn man die Bedingungen attraktiver macht. Kleiner Tip: es ist in einem der reichsten Länder der Welt nicht üblich, dass drei Verwaltungsmitarbeiter in einem 10m^2-Raum sitzen. Man kann sich nicht immer mit Konkurrenz mit den Bundesbehörden rausreden, dann muss man sich halt was einfallen lassen. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
Es kann auch nicht sein, dass man ein Jahr darauf wartet, Reisekosten für Dienstreisen zurückerstattet zu bekommen. Orientieren Sie sich meinetwegen an Norwegen, da dauert es nur ein paar Wochen und alles ist digitalisiert. Teilweise hat es den Anschein von Schikane, wie die Abrechnungen geprüft werden und insgesamt führt es dazu, dass man als Doktorand evtl. mehrere tausende Euro auslegt. Ist die FU wirklich auf zinsfreie Darlehen von Mitarbeitern angewiesen?
Auch die Personalverwaltung arbeitet teils katastrophal langsam, mitunter können Mitarbeiter nicht pünktlich eingestellt werden und stehen plötzlich mehrere Monate lang ohne Gehalt da.
Fachbereichsintern funktioniert die Verwaltung jedoch super und an vielen Stellen auch hochschulweit okay.
Kommunikation
Man gibt sich seitens der Hochschulleitung Mühe, zeitnah und offen zu kommunizieren. Bei schwierigen Themen merkt man eine gewisse Vermeidungstendenz.
Kollegenzusammenhalt
Mittelbautreffen und Gewerkschaftsgruppen erleichtern den Zusammenhalt. Es gibt wenig interne Konkurrenz, da man im selben Boot sitzt.
Work-Life-Balance
Insgesamt gut, kommt aber auf den Vorgesetzten an. Manche halten sich an die Vorgaben der Hochschule, manche verlangen immer Präsenz. Toleranz gegenüber Kinderbetreuung variiert.
Vorgesetztenverhalten
Vorgesetzte (Profs) haben Führung und Organisation nicht gelernt und können es daher oft nicht. Hinter modernen Konzepten wie man sie aus der Wirtschaft kennt liegt man Jahrzehnte zurück. Man kann aber auch Glück haben.
Interessante Aufgaben
Forschung und Lehre sind tolle Aufgaben.
Gleichberechtigung
Frauen werden gezielt gefördert und auch für Minderheiten wird viel getan. Ob es ausreicht kann ich als nicht Betroffener nicht 100% sagen.
Umgang mit älteren Kollegen
Kommen nur auf der Professorenebene vor, weil in der Wissenschaft ab einem gewissen Dienstalter de facto Beschäftigungsverbot herrscht. Über die Verwaltung kann ich nichts sagen.
Arbeitsbedingungen
IT-Ausstattung ist bedarfsgerecht, als WiMi darf man sich idR einen eigenen Computer aussuchen und bestellen lassen. Es herrscht Raummangel, unterhalb der Postdocs werden Büros meist geteilt, was ich okay finde. Seminarräume und Hörsäle sind adäquat ausgestattet.
Die Gebäude sind teilweise nicht gut instand gehalten worden. In der Rost/Silberlaube bräuchte es viel bessere Klimatisierung, im Sommer sind die Räume teils unbenutzbar. Im Winter wiederum ist es oft so kalt, dass die Heizungen nicht dagegen ankommen. In die Bibliothek regnet es seit Jahren rein, weil das Loch wegen Denkmalschutz nicht repariert werden darf.
Gehalt/Sozialleistungen
Öffentlicher Dienst halt.
Image
Fachlich gut, gerade leidet es etwas wegen der antisemitischen Übergriffe.