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Gleiss 
Lutz
Bewertung

Ein Arbeitgeber, der durch die Optimierung seiner Arbeitsbedingungen in der Tat seinem Slogan gerecht werden könnte.

3,2
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat bis 2022 im Bereich Marketing / Produktmanagement bei Gleiss Lutz in Stuttgart gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

- Mitarbeiter werden mit einem Blumenstrauß, Kugelschreiber und einem Buch des Unternehmensgründers begrüßt, was von Wertschätzung zeugt.
-Das Onboarding beinhaltet eine persönliche Begrüßung durch die HR-Leitung, Einführung in Hausregeln, Aushändigung eines Organisationsleitfadens, eine Hausführung.
- Online-Schulungen in den ersten Wochen.
- Regelmäßig werden kleine Events im Haus und ein jährliches Sommerfest durchgeführt.
- Teamevents, z.B. Treffen aller Teammitglieder zur kulinarischen Verköstigung (Hilfsbereite und freundliche Mitarbeiter im Event-Team, welches sich viel Mühe gibt, Events in interessanten Locations auf die Beine zu stellen)
- Bei Veranstaltungen wird Wert auf Abwechslung und eine hohe Qualität des Rahmens gelegt.
- Der klassische Obstkorb, Naschwerk und freie Getränke in den Büroküchen stehen zur Verfügung.
- Das Gebäude liegt zentral in der Stadtmitte und verfügt über eine kostenfreie Tiefgarage für Mitarbeiter.
- Intern abwechselnde Programme und Kurse für Mitarbeiter.
- Innerhalb der Firma besteht die Möglichkeit Essen zu bestellen, um sich im hauseigenen "Dinnerraum" verköstigen zu lassen.
- Jährlich eine große Zusammenkunft aller Anwälte des Unternehmens, bei der auch einige Mitarbeiter verschiedenster Standorte teilnehmen.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

- Diskrepanz zwischen ausgeschriebener Stelle und tatsächlichem Aufgabenbereich:
Der Schwerpunkt sollte auf Podcast-Produktion und Organisation von Fotoshootings liegen, tatsächlich nahmen andere Aufgaben überdurchschnittlich viel Zeit in Anspruch. Insbesondere kleinere administrative Aufgaben, die besser an Werkstudenten oder externe Dienstleister hätten delegiert werden können.

- Unzureichende technische Ausstattung:
Zu Beginn wurde ein ungeeignetes Notebook zur Verfügung gestellt, das zur Bewerkstelligung der Aufgaben durch die erforderliche Software (Adobe CS) nicht ausgelegt war.
Es dauerte etwa drei Monate, bis ein leistungsstarker PC bereitgestellt wurde.
Dies führte zu Verzögerungen im Arbeitsablauf und Produktivitätseinbußen.

- Toxisches Verhalten einzelner Mitarbeiter:
Langjährige Mitarbeiter nutzen ihr Wissen aus und verstehen es Aufgaben so zu gestalten, um sich selbst zu profilieren und um sich unentbehrlich zu machen. Durch gestreute Unsicherheiten und die Kenntnis darüber, dass Wissen fehlt, wurde eine gewollte Abhängigkeit geschaffen.

- Mangelnde Transparenz und Vertrauenskultur:
Schaffung von gewollter Abhängigkeit durch Verunsicherung.

- Ineffiziente Arbeitsorganisation:
Ständige Unterbrechungen durch Telefonanrufe stören den Arbeitsfluss.
Viele kurzfristige, dringende Anliegen führen zu Verzögerungen bei den To-Dos, dadurch Verkürzung der Zeiträume für eingeplante Aufgaben (Prioritäten).

- Problematischer Umgang mit Überstunden:
Ansammlung von Überstunden durch ineffiziente Arbeitsabläufe.
Keine vertragliche Vergütung von Überstunden.
Unzureichender Ausgleich für geleistete Mehrarbeit.

- Mangelnde Vorbereitung und Organisation:
Technische Probleme hätten im Vorfeld gelöst werden können, z.B. durch Vorbereitung eines geeigneten PCs
- Ungleichmäßige Verteilung bei der Einarbeitung neuer Mitarbeiter. In meinem Aufgabenbereich lernte mich persönlich kein Mitarbeiter ein, sondern ich erhielt einen "Ordner" mit Schritt für Schritt" Anleitungen. Mitarbeiter anderer Bereiche zeigten mir ihren Arbeitsbereich, die Schnittstellen zu meinen Bereich darstellten. Es war für mich sehr schwierig sich in Abläufe einzuarbeiten und gleichzeitig den "Run" zu bewerkstelligen und dabei parallel der Forderung gerecht zu werden, zusätzlich neue Bereiche wie "Podcastanalysen" Marketingtechnisch auszubauen.

- Hohe Fluktuation:
Das Unternehmen leidet unter einer hohen Mitarbeiterfluktuation.

- Unangemessene Kritik:
Unangebrachte Vorschläge zur Effizienzsteigerung

Ich finde, die Entscheidungsträger sahen leider nicht das Zusammenspiel aller Faktoren, bei meiner Beurteilung. In meiner Zusammenfassung wird ersichtlich, das der Background leider nicht stimmig war.

Verbesserungsvorschläge

Alle Punkte, die aus der Kritik resultieren.

Arbeitsatmosphäre

Mit zunehmender Kenntnis der Arbeitsbereiche steigt die Anzahl der Aufgaben erheblich an. In Mitarbeitergesprächen wurde mir verdeutlicht: "Es wird potenziell mehr." Mehrere Projekte müssen parallel bearbeitet werden, bei erhöhtem Abstimmungsbedarf. Multitasking stößt an Grenzen. Das magische Dreieck des Projektmanagements scheint nicht im Einklang zu stehen. Fehler werden toleriert, aber registriert. Maximale Arbeitsbelastung bei begrenzten Kapazitäten begünstigt Fehler, besonders bei Neuen. Bei Personalausfall werden Aufgaben umverteilt. Urlaubsvertretungen übernehmen oft volle Aufgabenbereiche. Die Devise lautet: Schnelle und gute Ergebnisse. Für tiefgehende Auseinandersetzungen besteht nicht ausreichend Zeit. Dies kann zu "Quiet Quitting" führen. Persönlich entwickelte ich mit der Zeit begleitende Kopfschmerzen. Die Arbeitsverdichtung, der Zeitdruck und die hohen Erwartungen schaffen ein stark herausforderndes Umfeld. Ich finde, die Balance zwischen Effizienz und Mitarbeitergesundheit ist gefährdet.

Kommunikation

Der Austausch erfolgt in einer respektvollen Art und Weise. Es bestehen gesteigerte Abstimmungsnotwendigkeiten. Jeder Arbeitsablauf soll anhand eines Leitfadens dokumentiert und aktuell gehalten werden. (On Top zum ganzen "Run") Während des Betriebsablaufs besteht ein "Sollmuss", ans Telefon zu gehen. Verpasste Anrufe werden von einigen Positionen negativ vermerkt. Die meisten Anliegen sollen sofort bearbeitet werden, was den Arbeitsfluss und die Konzentration unterbricht. Diese Anliegen nehmen oft viel Zeit in Anspruch und verzögern tägliche Aufgaben. Ab 16 Uhr nimmt der Telefonverkehr und "Hektik" ab, was kontinuierlicheres Arbeiten bis 18 Uhr ermöglicht. Dennoch reicht die Zeit oft nicht aus, was zu unbezahlten Überstunden führt. Ich finde, diese Praktiken führen zu Unterbrechungen, Zeitdruck und potenziell unbezahlten Mehrarbeit, was die Arbeitseffizienz und Mitarbeiterzufriedenheit beeinträchtigen kann.

Kollegenzusammenhalt

Das Team bestand aus Mitarbeitern unterschiedlichen Alters. Die meist jüngeren Kolleg*innen waren freundlich und erklärten mir ihren Arbeitsbereich, um ein besseres Verständnis für ihre Arbeitsfelder und Vorgänge zu entwickeln. Ich arbeitete mit einer langjährigen Kollegin in einem gemeinsamen Büro. Eine Person, die mehrere Jahre die verschiedensten Entwicklungsprozesse eines Unternehmens begleitet und durchlebt hat, kennt die Stärken und Schwächen in Abläufen und kann ihren Zeitplan optimal strukturieren. Dieses Knowhow kann jedoch auch ausgenutzt werden, indem Prozesse so gestaltet und kontrolliert werden, unentbehrlich zu erscheinen. Für meine Vorgesetzte galt sie als Vorbild für gute Organisation. In der Tat. Ich lernte jedoch, wie sie geschickt zu ihrem Vorteil agierte und andere manipulierte. In gemeinsamen Projekten gestaltete sie Aufgaben so, dass ich länger beschäftigt war als nötig, oft mit bewusst vorenthaltenen Informationen. Durch gestreute Unsicherheiten und mein fehlendes Wissen, wurde eine gewollte Abhängigkeit geschaffen und machte sie zum Hauptansprechpartner. Talente gehen nicht wegen Überforderung, sondern wegen Untergrabung durch toxische Mitarbeiter.

Work-Life-Balance

Gering, da die tägliche Arbeitszeit oft überschritten wird. Überstunden werden vertraglich nicht vergütet. Es gibt innerhalb des Unternehmens Angebote um „Geist und Körper“ in Einklang zu bringen, aber um diese Wahrzunehmen sind die Kapazitäten durch den Workflow zu gering. Um die Projekte fristgerecht zu erfüllen, wird nach der offiziellen Arbeitszeit weiter gearbeitet, weil der Zeitrahmen eng bemessen ist. Dabei ist zu betonen, dass langjährige Mitarbeiter intuitiv wissen worauf sie den Fokus bei bestimmen Zeitkapseln oder bekannten "Fällen" legen müssen, während neue Mitarbeiter sich hier erst einfinden müssen und für sie dadurch stressige Situationen entstehen. Gegen Ende meiner Tätigkeit kündigten vier Teammitglieder innerhalb weniger Tage.

Vorgesetztenverhalten

Meine langjährig beschäftigte Vorgesetzte koordinierte viele Prozesse und schien für das Unternehmen zu leben. Sie nahm sich Zeit für jeden Mitarbeiter und setzte sich vertieft mit verschiedenen Themen auseinander. Ihre Art war freundlich und verständnisvoll, aber auch fordernd und bestimmend. Bei Gesprächen sollte man idealerweise schon zwei Schritte vorausdenken. Während einer Urlaubsvertretung wurde mir eine Aufgabe übertragen, für die mir Schulungen und Kenntnisse fehlten. Dies führte zu Überforderung und Stress. Als ich offen meine Überforderung ansprach, wurde mir gesagt, dass eine solche Offenbarung mir nur schade. Stattdessen sollte ich neuen Aufgaben offener gegenüberstehen. Im Nachhinein wurde die Situation als "Belastungstest" gewertet.
Obwohl ich im Vorfeld klar kommunizierte, dass ich mir die Aufgabe nicht zutraute, wurde sich darüber hinweggesetzt. Ich finde, dieses Vorgehen arbeitsrechtliche und ethische Fragen hinsichtlich psychischer Belastungen am Arbeitsplatz auf. Es stellt sich mir die Frage, inwiefern dadurch ein unterstützendes Arbeitsumfeld geschaffen wird.

Interessante Aufgaben

Ein sehr breites Spektrum an verschiedensten Aufgaben. Viel organisatorische Aufgabenbereiche und in meinem Fall auch ein breites Feld technischer Sachen. Da ich mich selbst sehr für juristische Inhalte interessiere, fand ich das Arbeitsfeld spannend.

Gleichberechtigung

Hierzu kann ich im Bezug auf Vorzüge und Benachteiligungen zwischen Männer und Frauen im Hinblick auf Aufgaben, Positionen oder Gehälter relativ wenig äußern. Mir ist aufgefallen, dass Frauen Führungspositionen bekleiden, jenes spricht für das Unternehmen. Es besteht eine LGBTQ+-freundliche Unternehmenskultur.

Umgang mit älteren Kollegen

Im Nachgang fiel mir auf, dass Mitarbeiter entweder relativ frisch im Unternehmen beschäftigt waren und einige wenige Mitarbeiter mehrere Jahre Betriebszugehörigkeit aufweisen konnten. Ich finde, es wurde mehr Wert auf die Meinung langjähriger Mitarbeiter gelegt als auf die Meinung „neuer" Mitarbeiter. Jüngere Mitarbeiter, die ihre „Ruhe" haben wollen, knüpfen lieber „ohne Beanstandung" an die Meinung langjähriger Mitarbeiter an. Ich finde, es herrschte dadurch ein Stück weit „Betriebsblindheit". In der Abteilung, in der ich tätig war, empfand ich den Umgang mit älteren Kolleg*innen respektvoll.

Arbeitsbedingungen

Bei meinem Eintritt ins Unternehmen erhielt ich ein Notebook, das für die Arbeit mit "Adobe CS" ungeeignet war. Dies führte zu Problemen beim Öffnen großer Dateien und Fehlermeldungen. Trotz mehrfacher Beanstandung dauerte es etwa drei Monate, bis ich einen leistungsstarken PC erhielt. Das beeinträchtigte den Workflow. Die Arbeitsmenge und kurzen Fristen belasteten sowohl Mitarbeiter als auch Projekte. Mein Tätigkeitsschwerpunkt sollte die Podcast-Produktion sein. Zusätzlich genannte Arbeitsfelder nahmen jedoch mehr Zeit in Anspruch als erwartet, insbesondere kleinere administrative Aufgaben, die meiner Meinung nach an Werkstudenten oder externe Dienstleister hätten delegiert werden können. Dies wurde mir im Laufe der Beschäftigung negativ ausgelegt. Es ist wichtig zu erwähnen, dass meine Vorgängerin diesen Bereich während der Corona-Pandemie aufgebaut hatte, als Betriebsabläufe gestört waren und mehr Zeit für vertiefte Arbeit im Homeoffice zur Verfügung stand. Ich konnte mich sehr gut mit meinem Tätigkeitsfeld identifizieren, jedoch nicht mit dem Background der Arbeitsbedingungen.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Es wird sehr großen Wert auf Nachhaltigkeit gelegt.

Gehalt/Sozialleistungen

Das Gehalt ist im Vergleich zur geforderten Leistung, heruntergebrochen auf die Work-Life-Balance, nicht unbedingt als zufriedenstellend aufzufassen. Überstunden werden nicht vergütet. Unzureichender Ausgleich für geleistete Mehrarbeit. Zudem kommt das Gefühl auf, dass Mitarbeiter aufgrund der Bezahlung "zur ewigen Verfügung" gebucht wurden. Positiv hervorzuheben sind Projekte der Firma, bei deren Beteiligung die Möglichkeit besteht, mit Geldpreisen belohnt zu werden.

Image

Nach außen hin glänzt die Firma aufgrund der erreichten juristischen Erfolge. Intern besteht, innerhalb der einzelnen Abteilungen, die den "Apparat" am Laufen halten, Verbesserungsbedarf. Die Erwartungshaltung, die gegenüber Arbeitnehmern besteht, basiert auf der Denkstruktur der Boomer-Generation. Das Arbeitsethos ist eine hohe Identifikation mit der Arbeit und überdurchschnittliche Leistungsorientierung, die in der Unternehmenskultur gelebt werden und an jüngeren Zielgruppen wie Gen-Z absolut vorbeiziehen. Lieber werden neue exzellent ausgebildete „Rennpferde" als Mitarbeiter herangezogen, als die bestehenden Grundlagen aus resultierenden Unstimmigkeiten in der Arbeitsaufteilung, Haltung und der Kommunikation zu überarbeiten. Auffällig hohe Fluktuationsrate bei neuen Mitarbeitern.

Karriere/Weiterbildung

- Spezialisierung: Entwicklung zum Marketing-Spezialisten durch Mitarbeiter-Coaching und Weiterbildungen
- Erweiterung der Fachkompetenz: Vertiefung des Marketingwissens und Anwendung verschiedener Strategien
- Digitales Know-how: Aufbau von Expertise in Online-Marketing
- Führungsposition: Weiterentwicklung zu Senior Positionen möglich
- Business Development: Erweiterung des Aufgabenbereichs in Richtung Geschäftsentwicklung und Kundenakquise

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