So fühlt es sich an, wenn vermeintliche Visionäre im Management sitzen, die dort nie hätten platziert werden sollen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Mitarbeiter. Und die Firmenparties.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Das Management (Head und C-Level) in Produkt und IT. Das schlechteste und in fast allen Belangen toxischste, das ich je erleben durfte.
Verbesserungsvorschläge
Eine tolle Firma mit einem tollen Produkt, tollen Kunden und schönen Standorten. Wir haben kürzlich einen CEO gehen sehen, der es geschafft hat eine sehr schöne gemeinsame Vision zu formulieren und eine Firmenkultur zu etablieren die wirklich Potential hat. Dafür ist ihm ein großer Teil von uns sehr dankbar. Leider scheint er es auf der anderen Seite verpasst zu haben die massiven und übrigens allen (inkl HR) bekannten Schwächen im gesamten Top Management (München) zu sehen. Schade.
Der neue CEO wirkt sehr sympathisch und analytisch und wir sind gespannt welche Stellschrauben er drehen wird. Ich glaube dass die Firma nur dann eine Zukunft hat, wenn man alle top Management Posten in München neu besetzt. Mit Leuten, die in ihrer Disziplin nachweislich gut und vor allem technisch versiert sind. Google stellt nicht umsonst nur Leute mit Engineering oder Hintergrund ein, vor allem auch auf Managementlevel. Wir haben derzeit ehemalige McKinsey Consultants, Germanisten etc oben sitzen, da wird gerne geredet und von Visionen gesprochen, die keiner nachvollziehen kann und an die niemand glaubt. Und unten sitzen seit Jahren zu wenige, die sich trauen ihrem Ärger Ausdruck zu verleihen.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre hat seit einem bestimmten C-Level Wechsel vor einigen Jahren massiv gelitten. Wo man früher scheinbar noch voller Vertrauen ins Management an einem Strang gezogen hat, ist das Verhältnis zwischen den Standorten und Abteilungen gespalten. War es schon immer, aber der Unterschied ist, dass man jetzt entweder für eine bestimmte Person arbeitet, oder eben nicht. Wenn nicht, dann gibt es kein gemeinsam mehr.
Kommunikation
Die Kommunikation ist nett und freundlich, bringt aber niemandem etwas wenn schon seit 3 Jahren nur Luftschlösser verkauft werden. Eine Migration ins Leere, die man nie so nennen durfte und hinter der 95 Prozent der Mitarbeiter nicht Mal ansatzweise stehen, bildet noch immer das einzige Seil, an dem sich das Produktmanagement entlang hangelt. Und verkauft wird es als Erfolg, obwohl man nach über 2 Jahren deutlich sieht, dass man überhaupt nichts verbessert und stattdessen Geld, Zeit, Mitarbeiter und Ressourcen verschwendet hat. Man fragt sich ernsthaft was passieren muss, bis das Management in Produkt und IT sowie UX endlich die Konsequenzen dafür ziehen muss.
Kollegenzusammenhalt
Die Kollegen unter sich sind füreinander da, helfen sich gerne aus und sprechen offen miteinander. Die genannten Probleme sind auch überall bekannt und werden seit Jahren offen und intensiv besprochen, egal ob in Polen, in der Schweiz oder eben bei uns in München. Die meisten Leute, die länger als 6 Monate bei Holidaycheck sind (einschließlich mir) bleiben nur wegen den netten Kollegen. Das muss man der Firma lassen, bis auf Management-Positionen bringt man Leute zusammen, die gut miteinander können.
Work-Life-Balance
Homeoffice nach Absprache mit dem Vorgesetzten meistens möglich, was gerade für Familien schön ist
Vorgesetztenverhalten
Abgesehen von den genannten Problemen gibt wenig zu bemängeln.
Interessante Aufgaben
Glaubt man den alten Hasen bei Holidaycheck, gab es viele Jahre der Aufbruchstimmung. Seit ich angefangen habe gibt es bei mir jedoch nur große Fragezeichen. Außer im Bereich Data Science / recommendations gibt es bei den wenigsten Projekten Grund zur Freude. Entweder man glaubt daran, auch trotz gegensätzlicher Zahlen, oder eben nicht. Dass ausgerechnet der Bereich recommendations erst zum Jahreswechsel genau den "Tribeleader" bekommen hat, der den Migrationsfail der letzten Jahre zu verantworten hat, lässt wirklich zweifeln.
Gleichberechtigung
Könnte besser sein (zb genderspezifische Rekrutierung), aber Holidaycheck ist auf jeden Fall deutlich diverser als andere Firmen, in denen ich vorher war.
Umgang mit älteren Kollegen
Kann ich nicht wirklich beurteilen, da wir wie jede Internetfirma einen recht jungen Altersschnitt haben.
Arbeitsbedingungen
Hier kann man sich nicht beschweren, schöne Räumlichkeiten an allen Standorten, gute Ausstattung, kostenfrei Cafe und Wasser sowie Obst. Was die Aufgaben anbetrifft, da wird es schwierig
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Nicht wirklich nennenswert
Gehalt/Sozialleistungen
Auch wenn man es über Gehaltsbänder versucht hat anzupassen, sind die Angebote, die ich bei anderen Firmen in München erhalte, immer deutlich besser. Ich bin bisher nur wegen den Kollegen geblieben. In der Schweiz muss es wohl noch schlimmer sein (deutsches Gehalt obwohl Schweizer Standort)
Image
Das Image ist, wenn man nicht gerade mit Leuten spricht, die Holidaycheck Mitarbeiter und deren Geschichten kennen, sehr gut.
Karriere/Weiterbildung
Es gab wohl Mal eine Zeit, wo man bei Holidaycheck durch eigene Projekte und eigenen einsatz viel erreichen konnte. Jetzt gibt es keine Karrierepfade mehr und es werden teilweise Leute zu Führungskräften promoted (PPMs, design leads) wo man nur verdutzt den Kopf schütteln kann. Wie schon oben beschrieben: man arbeitet für eine bzw zwei bestimmte Personen oder eben nicht. Je lauter man ist, desto wahrscheinlicher kommt man plötzlich weiter, egal ob nachvollziehbar oder nicht.