Keiner weiß was der andere macht
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Stores sind zum Teil wirklich beeindruckend, und die Teams vor Ort sind super offen! Gerade wenn nicht viel los ist, kann man sich während der Arbeit toll unterhalten, spannende Gespräche führen und viel Spaß haben! Allerdings nimmt die Qualität des Produktes laut den langjährigen Kollegen immer weiter ab.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die IT-Infrastruktur in den Retail-Stores ist katastrophal! Regelmäßig fallen Kassensysteme komplett aus, und niemand ist erreichbar, oder die Tickets werden über Wochen nicht gelöst. Dies liegt meiner Erfahrung nach an der viel zu großen Matrix, die sich das Unternehmen aufgebaut hat. Man bekommt ständig widersprüchliche Informationen, und sobald man dies anspricht, fühlt sich keiner verantwortlich! Auch sollten die Vorgesetzten ehrlicher kommunizieren und mehr Empathie zeigen. Viele Mitarbeiter vertrauen ihren Store-Managern nicht.
Verbesserungsvorschläge
Konzentriert euch auf die Qualität des Produktes und verkleinert die Matrix. HUGO-Level im Metaversum Roblox und NFTs braucht niemand und sind nur verbranntes Kapital! Auch ist die IT im Bereich Retail-Stores die größte Herausforderung. Außerdem sollte das Führungspersonal Leadership-Schulungen bekommen, um wirklich eine gemeinsame Sprache zu sprechen.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre hängt gerade im Bereich Retail stark vom örtlichen Management ab. Allerdings wird stark versucht, ein Vertrauensverhältnis aufzubauen, welches jedoch mit Vorsicht zu genießen ist! Ich würde jedem den Ratschlag geben, nicht zu sehr zu vertrauen! Auch werden viele Store-Manager gerade in Stresssituationen unangenehm, was den Umgangston mit den Mitarbeitern angeht.
Kommunikation
Viel zu viel Kommunikation auf viel zu vielen Kanälen. Das gängige Tool ist Microsoft Teams und Microsoft Outlook. Allerdings gibt es noch interne Kanäle wie StoreIQ, das Intranet und die wöchentlichen Retail News. Es gehen ständig Informationen unter oder, noch schlimmer, es gibt zu Marketingaktionen widersprüchliche Aussagen zu den Abläufen. Dies endet am Ende darin, dass Kunden z.B. Rewards, Gutscheine oder Ähnliches versprochen werden, ohne dass sie diese jemals erhalten werden.
Kollegenzusammenhalt
Das Team in jedem Store ist super aufeinander abgestimmt, und die Stimmung ist gut. Allerdings sind viele langjährige Mitarbeiter frustriert von dem ständigen Richtungswechsel der Unternehmensführung, und auch die Aufstiegschancen sind quasi nicht vorhanden.
Work-Life-Balance
Als normale Verkaufskraft hat man eine für den Einzelhandel angemessene Work-Life-Balance. Allerdings ist der Druck, was die Umsätze angeht, oft eine enorme Belastung, die auch häufig als unrealistisch hoch angesehen wird. Als Führungskraft hat man zwar einen 37,5-Stunden-Vertrag, schiebt jedoch oft etwa 40 Überstunden vor sich her.
Auch wird man bei der Einstellung bewusst getäuscht mit dem Benefit von 36 Urlaubstagen. Was einem aber erst später gesagt wird, ist, dass bei HUGO BOSS eine Woche Urlaub mit 6 Tagen berechnet wird!
Vorgesetztenverhalten
Die Umsatzziele sind enorm hoch, steigen quasi ständig und sind kaum durch das angebotene Produkt zu erreichen. Insgesamt sind die Store-Manager sehr unterschiedlich und reichen von starker Empathie und ehrlicher Kommunikation auf Augenhöhe bis hin zu solchen, die sich in Stresssituationen nicht kontrollieren können und persönlich werden. Auch fehlte es mir oft an Vertrauen der Mitarbeiter gegenüber, was die Eigenständigkeit etc. betrifft.
Gleichberechtigung
Ausländische Mitarbeiter sind herzlich willkommene und die Firmensprache ist Englisch. Auch wird Toleranz gegenüber LGBTQ+ großgeschrieben. Dies hat mich selbst überrascht!
Arbeitsbedingungen
Es gibt viele Stores die Probleme mit der Klimatechnik haben, immer Sommer ist es viel zu heiß und im Winter zu kalt. Insgesamt versucht die Firma allerdings an gemeldeten Problemen zu arbeiten.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Jedes Teil ist beim Eintreffen im Lager einzeln in Plastiktüten verpackt. Auch ist die Nachhaltigkeitsstrategie nicht transparent genug, um wirklich zurückverfolgt zu werden.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist für den Premium Einzelhandel akzeptabel, aber auch nicht mehr. Auch wurden viele Kollegen dazu "motiviert" an dem internen Aktienprogramm teilzunehmen, wodurch jeder einzelne inzwischen etwa die Hälfte seiner Einlagen verloren hat. Dazu sagt niemand in der Konzernführung etwas.
Image
Viele verbinden mit HUGO BOSS immer noch die NS Vergangenheit als Fabrikant von SS Uniformen. Ansonsten wirken die Stores allerdings sauber und vermitteln ein hochwertiges Image.
Karriere/Weiterbildung
Im Bereich Retail wird viel versprochen, aber es bewegt sich wenig. In der Zentrale in Metzingen ist es natürlich wesentlich einfacher aufzusteigen.