The Times They Are a-Changin
Gut am Arbeitgeber finde ich
Der Job hat mir über viele Jahre unglaublich viel Spaß gemacht! Jeden Morgen bin ich gerne aufgestanden, um zur Arbeit zu gehen. Wer kann das schon von sich behaupten? Das war sicher auch der Grund, warum man die Aspekte wie Gehalt und fehlende Weiterentwicklungsmöglichkeiten nicht so eng gesehen hat.
Nach Feierabend saßen wir oft mit Kollegen zusammen und haben darüber nachgedacht, wie wir das Produkt verbessern können und welche Verbesserungen wir mit den vorhandenen Ressourcen erreichen können. Es war einfach großartig, in so einem Umfeld zu arbeiten. Aus manchen Kollegen wurden sogar Freunde.
Insgesamt verbinde ich mit idealo viele schöne Erinnerungen. Das Gefühl von Zugehörigkeit, Aufbruch und Entwicklung, das man oft nur in einem Startup hat, konnte idealo über viele Jahre aufrechterhalten!
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Man lernt wohl erst zu schätzen, was man hatte, wenn man es beinahe verloren hat.
Verbesserungsvorschläge
Mehr Transparenz, erklärt die Lage und vereint die Idealos wieder hinter euch.
Im E-Commerce war idealo eine absolute Ausnahme! In einer Umgebung, in der jeder sein eigenes Produkt verkaufen möchte, stand idealo für Markttransparenz. Nicht für den reinen Konsum, sondern für bewussten und nachhaltigen Konsum. Es war eine Anlaufstelle für Information, Beratung und Preisvergleich - eine Plattform, der man vertrauen konnte.
Heutzutage ist eine solche Plattform wichtiger denn je, in einer Zeit, in der die Vielfalt an Angeboten nie größer war. Erklärt Preisunterschiede, beratet und zeigt auf, welche Produkte der Nutzer wirklich benötigt. Das Ziel sollte nicht sein, eine "1-Billion-Company" zu werden, sondern den Menschen einen Mehrwert zu bieten. Seid für eure Kunden da!
Arbeitsatmosphäre
In letzter Zeit hat sich die Arbeitsatmosphäre stark verändert. Vor Kurzem wurden die beiden Tochterfirmen geschlossen und eine ganze Abteilung entlassen. Dies hat bei vielen zu Anspannung geführt, die Stimmung ist gedrückt und es herrscht viel Unsicherheit. Die Geschäftsführung spricht von erhöhter Produktivität, Kostenreduktion und Gewinnmaximierung. Gleichzeitig nimmt der Einfluss von Axel Springer deutlich zu.
Über die letzten Jahre haben viele talentierte Mitarbeiter das Unternehmen verlassen. Offene Stellen werden zunehmend nicht mehr besetzt, wodurch die Arbeit auf die verbleibenden Mitarbeiter verteilt wird, was zu Unmut führt.
Derzeit scheint es, dass das Unternehmen darauf abzielt, dass Mitarbeiter freiwillig ausscheiden.
Kommunikation
Die Kommunikation ließ zuletzt wirklich zu wünschen übrig. So hat man von entscheidenden betrieblichen Veränderungen zuerst aus der Presse erfahren. Während früher noch regelmäßig Zahlen und Daten zur Geschäftslage veröffentlicht wurden, wird dies seit Anfang dieses Jahres größtenteils totgeschwiegen. Vergleiche mit Konkurrenten auf dem Markt hat man schon sehr lange nicht mehr gesehen, und auf die veränderte Marktsituation im Bereich Direct-to-Consumer wird kaum eingegangen. In den All-Hands-Meetings wird viel von Potenzial und Möglichkeiten gesprochen, aber die Ergebnisse waren zuletzt doch sehr ernüchternd. Ich würde mir wünschen, dass Themen einfach mal offen angesprochen werden. Früher war man deutlich transparenter.
Kollegenzusammenhalt
Die Kollegen bei idealo sind wirklich fantastisch; es herrscht ein toller kollegialer Zusammenhalt. Man kann sich gut mit Kollegen austauschen, der Umgang ist ehrlich und direkt, und die Feedback-Kultur wird auch gefördert. Ich fühle mich in meinem Team sehr wohl.
Work-Life-Balance
Die Work-Life-Balance wird bei idealo sehr gut gelebt. Ich konnte meinen Urlaub immer zu den gewünschten Zeiten nehmen und musste mich nicht schon am Anfang des Jahres darauf festlegen, sondern konnte dies flexibel entscheiden. Zudem ist 100% remote Arbeiten möglich. Wenn man zwischendrin einen Arzttermin wahrnehmen möchte, ist das problemlos machbar, was eine deutliche Erleichterung darstellt. Auch das Arbeiten aus dem Ausland ist möglich – Workcation .
Allerdings wird die Kritik des Managements mittlerweile immer lauter. Zudem übt Axel Springer starken Einfluss darauf aus, sodass eine Änderung in naher Zukunft möglich scheint.
Vorgesetztenverhalten
Das kann man in vielen Bewertungen hier lesen, und auch ich kann das gut nachvollziehen: Die Führungskräfte erfüllen leider nicht umfassend die Kompetenzansprüche
Interessante Aufgaben
Wir haben viele coole Aufgaben umgesetzt und haben technologisch auch tolle Projekte in der Pipeline. Ob diese jedoch realisiert werden, ist oft kein einfacher Weg.
Ich weiß aber auch von anderen Teams, die sehr viel mit Altlasten zu kämpfen haben, da deren Codebasis nicht gerade up-to-date ist. Bei uns ist das zum Glück nicht der Fall, ich kann mich nicht beklagen.
Innerhalb des Unternehmens gibt es auch sehr spannende Projekte im Bereich Machine Learning und LLMs. Daran zu partizipieren ist jedoch nicht immer so leicht; es hängt wohl von den Vorgesetzten ab.
Umgang mit älteren Kollegen
Zuletzt schien es so, als würde man versuchen, ältere Kollegen loszuwerden.
Arbeitsbedingungen
Das Büro ist so eine Sache. Es wohl von einem Star-Architekten aus New York entworfen, und es sieht auch beeindruckend aus. Man sieht sogar gelegentlich Touristen, die Fotos von außen machen. Aber zum Arbeiten eignet es sich nur bedingt. Es gibt zu wenige Meetingräume, es ist super laut, das Licht geht mal an, dann mal wieder aus, meistens ist es viel zu kalt, und die Kaffeeküchen sind maßlos überfordert. Tageslicht kann man zumindest in der Ferne erahnen. Für mich ist es ein deprimierender Ort!
Ich bin seit einigen Jahren in dem Unternehmen, und viele Büros hatten ihre Tücken, doch dieses eignet sich zum Arbeiten wohl am wenigsten! Andere Unternehmen in dem Gebäude haben deutlich bessere Büromöbel.
Dachterrasse und Kantine sind top!
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Hier legte idealo mal sehr viel Wert darauf, was wirklich toll war. Der CEO hat mich in dieser Hinsicht beeinflusst und inspiriert.
Früher hat das gesamte Unternehmen gemeinsam an Klimademos teilgenommen. Nachhaltigkeit war ein wichtiges Thema, so gibt es auch heute noch Nachhaltigkeits-Filter für die Produkte und seit neuestem auch Gebrauchtwaren.
Es gibt noch ein Nachhaltigkeits-Team, das regelmäßig verschiedene Aktionen anbietet. Aber leider wird dies aufgrund der hohen Fluktuation nicht mehr von allen im Unternehmen so gelebt, was man überall spürt. Eine Entwicklung, die ich sehr bedauere!
Gehalt/Sozialleistungen
Die Gehälter sind vergleichsweise niedrig. Im Management oder mit Führungsverantwortung sieht das wohl anders aus, aber als Entwickler verkauft man sich hier sicher unter Wert. Sonderzahlungen gibt es überhaupt nicht. Die Gehaltsrunden sind immer ein Kampf – man kann noch so gut argumentieren und Fortschritte vorweisen, aber es gibt einen festgelegten “Topf” für Gehaltserhöhungen, der immer recht schnell aufgebraucht ist. Vor etwa fünf Jahren gab es vom Betriebsrat Bemühungen, dies zu ändern "new pay", aber seither hat sich nichts getan.
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In die Jahre gekommen
Karriere/Weiterbildung
Es gibt einen Prozess und Materialien für die Weiterbildung, das klingt auch alles sehr interessant, aber leider wird es von niemandem umgesetzt.
Daher gibt es kaum Perspektive. Ich habe so viele talentierte Leute gehen sehen, es ist wirklich schade, dass man das nicht hinbekommt.
Es gibt auch einen Feedback-Prozess und die Möglichkeit, Entwicklungsziele festzuhalten, aber dann ist Schluss. Das ist wirklich deprimierend.