Gruselige Konsolidierung
Gut am Arbeitgeber finde ich
Momentan nicht mehr viel.
Verbesserungsvorschläge
Seid zumindest mutig genug um transparent zu kommunizieren. Holt euch Perspektiven aus der Organisation, statt diese zu ignorieren. Und hört wieder auf mit diesem sinnlosen Micromanagement und der falschen Annahme, dass die GF alles besser weiß. Das hat schon in den vergangenen Jahren mit strategischen Entscheidungen zu Internationalisierung, Direktkauf oder dem Hochverhandeln der Händlerpreise nicht funktioniert. Von der Aufgabenebene ganz zu schweigen.
Arbeitsatmosphäre
Seitdem klar ist, dass rund ein Drittel der Firma entlassen wird, ist die Atmosphäre verständlicher Weise im Keller. DIe Geschäftsführung spricht dennoch über die tollen Zukunftsaussichten, wobei sie laut Betriebsrat den Erfolg der letzten 24 Jahre nicht als Leistung der Mitarbeitern sieht. Vielmehr wird der Belegschaft immer wieder zwischen den Zeilen kommuniziert, dass sie keine Ahnung hätten und erstmal Hausaufgaben zu erledigen sein. Die Kommunikation erfolgt sehr von oben herab und mit wenig Wertschätzung.
Kommunikation
Nach knapp vier Monaten, in denen die Restrukturierung offen im Raum steht, wird von der Geschäftsführung weiterhin sehr politisch und unkonkret kommuniziert. Die Angst vor rechtlichen Fehltritten scheint zu groß, um durch transparente Kommunikation Klarheit herzustellen. Bei Veranstaltungen werden stets Moderator*innen mit einem Dauerlächeln auf die Bühne gestellt, die merklich geskriptete Fragen an die GF stellen und kritische Fragen aus dem Publikum ausfiltern. Man fühlt sich in dieser Umgebung nicht ernst genommen.
Kollegenzusammenhalt
Meiner Erfahrung nach ist der Zusammenhalt zwischen Kolleg*innen weiterhin groß, auch wenn Zivilcourage nicht unbedingt zu sehen ist.
Work-Life-Balance
Eigentlich war dies immer gut, doch nach vielen Monaten in Unsicherheit berichten Kolleg*innen immer häufiger von Schlafstörungen und tun sich zunehmend schwer, im Privaten Abstand von der Situation bei der Arbeit zu finden.
Vorgesetztenverhalten
Meine direkten Vorgesetzten verhalten sich dem Team gegenüber wirklich korrekt, haben jedoch offenbar selbst mit dem Unternehmen abgeschlossen, so dass kaum noch Initiative zu merken ist. Im mittleren Management ist man bemüht, die eigene Position gegenüber der GF zu sichern, dass Top-Management wirkt derzeit vor allem überheblich und herablassend.
Interessante Aufgaben
In der momentanen Situation ist vor allem ein allgemeines Abwarten zu spüren. Es geht gerade nicht viel, so ist in vielen Bereichen dann auch das Aufgabenspektrum eher uninteressant.
Gleichberechtigung
Unabhängig von Geschlecht oder Herkunft gilt: entweder du gehörst zum inneren Kreis, oder du bist relativ egal.
Umgang mit älteren Kollegen
Im allgemeinen ok.
Arbeitsbedingungen
Noch ist die Arbeitsumgebung ganz gut. Das Büro ist nicht der beste Ort, um mit Energie durch den Tag zu gehen, doch Remotemöglichkeiten, Ausstattung und Angebote an die idealos sind recht gut. Ich befürchte, dass dies nicht mehr sehr lange erhalten bleibt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Idealo war für mich lange Zeit vorbildlich. Ökologische Nachhaltigkeit wurde durch einen Geschäftsführer sehr ernst genommen. Dieser ist nun seit einiger Zeit nicht mehr an Board, es zeigen sich erste Veränderungen. So gab es erstmal Fleisch bei der jährlichen Firmenfeier. Hier hatte der genannte GF auch gegen den Willen vieler idealos immer auf nachhaltige Alternativen bestanden. Auch ist Zweifelhaft, ob es das Green-Team nach dem Stellenabbau noch geben kann...
Gehalt/Sozialleistungen
In Ordnung, wenn sich nicht großartig. Das Freiwilligenprogramm für den Austritt aus dem Unternehmen ist vom Betriebsrat recht gut verhandelt worden.
Image
Staubig, langsam, inzwischen auch Stoff der Werteebene fragwürdig.
Karriere/Weiterbildung
Wenn man laut und positiv auftritt, hat man ggf. Chance eine Stufe aufzusteigen. Fachlichkeit wird nicht unbedingt belohnt, kritische Fragen sind unerwünscht und werden implizit abgestraft.