Hier merkt man, was deutsche Behördenkultur tatsächlich bedeutet - obwohl die ISB eine Bank ist
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die krisensichere Anstellung im öffentlichen Dienst.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die altbackene Einstellung zu vielen Themen.
Verbesserungsvorschläge
Die Vergütungssituation nicht weiter ignorieren, sondern tatsächlich betriebswirtschaftlich handeln. Eine Gehaltserhöhung ist günstiger und wertvoller als eine Neueinstellung.
Digitalisierung den Profis überlassen und nicht vergessen: "Billig gekauft st zweimal gekauft"
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre war (zumindest in meiner Abteilung) aufgrund toller Kolleginnen und Kollegen sowie guten Führungskräften angenehm und einwandfrei.
Kommunikation
Es wird durch den Vorstand versucht neue Kommunikationswege (Social-Media, Podcast) zu nutzen, was jedoch eher dilletantisch wirkt und im Endeffekt peinlich ist. Ansonsten informiert das firmeneigene Intranet über das Wichtigste.
Work-Life-Balance
Ist zwar von Abteilung zu Abteilung unterschiedlich, aber mit Home-Office wird sehr konservativ umgegangen - mit der Begründung, dass noch mit Papierakten (!!!) gearbeitet wird und die Post zeitnah raus muss. Somit macht man vor dem Rechner im Büro exakt dasselbe wie im Home-Office, musste jedoch den Arbeitsweg unnötig antreten. Es könnte ganz simple Lösungen geben, es existiert jedoch keine Bereitschaft diese auch umzusetzen, da die Zeit zu handeln seinerzeit verschlafen wurde/mal wieder kräftig gespart wurde. Jetzt sollen die Mitarbeiter dies im laufenden Tagesgeschäft technisch umsetzen, damit der Vorstand der ISB sich später wieder auf die Schulter klopfen kann, wie toll doch an allen Ecken und Enden gespart wurde.
Vorgesetztenverhalten
Die Einen so, die Anderen so. Ich hatte Glück.
Interessante Aufgaben
Von Abteilung zu Abteilung unterschiedlich, aber im Grunde genommen recht monoton.
Arbeitsbedingungen
Veraltete Strukturen und Herangehensweisen, was teilweise auch dem Behördencharakter der ISB sowie der Engstirnigkeit des Finanzministeriums geschuldet ist.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Papierakten im 21. Jahrhundert und keine Digitalisierung in Sicht. Mehr braucht man zum Umweltbewusstsein nicht sagen. "Lieber nochmal kopieren und in die Akte, bevor man's wegschmeißt."
Gehalt/Sozialleistungen
Da die ISB dem Tarifvertrag der Länder unterliegt, ist die Bezahlung im Branchenvergleich äußerst unterdurchschnittlich. Es wird zwar eine zusätzliche Zulage durch die ISB gezahlt, welche sich jedoch seit Jahren nicht mehr zum positiven verändert hat und einen "Tropfen auf den heißen Stein" darstellt. Die Gehaltssituation wird in nicht allzu ferner Zukunft zu erheblichen Personalproblemen aufgrund Zusammenspiel aus Verabschiedungen in wohlverdiente Ruhestände der Boomergeneration sowie mangelnden Neueinstellungszahlen führen - der Vorstand verschließt die Augen. Man sagt "Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg" - es scheint kein Wille da zu sein.
Image
Aufgrund der Bearbeitung der Corona-Soforthilfen sowie der Fluthilfen für Ahrweiler ziemlich schlecht. Fairerweise muss hier erwähnt werden, dass das Finanzministerium überall ein Wörtchen mitzureden hat, was sich grundsätzlich negativ auswirkt.
Karriere/Weiterbildung
Karriere nicht möglich, da keine Perspektiven/Qualifizierungsprogramme geboten werden. Hier erfolgt die Stellenvergabe nach Obrigkeitshörigkeit.
Schulungen werden zwar angeboten, sind qualitativ jedoch so unterdurchnittlich, dass man sie sich auch sparen könnte. Diverse
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mussten lange darum kämpfen, um qualitativ höherwertige Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen genehmigt zu bekommen (von welchen die ISB durch besser ausgebildete/qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ebenso profitiert), da auch hier der Spargedanke wieder allgegenwärtig ist. Vielleicht ändert sich bald was, da die entsprechenden Entscheiderinnen und Entscheider der natürliche Fluktuation unterliegen.