Die positiven und negativen Seiten meines Arbeitslebens bei IONOS Karlsruhe
Gut am Arbeitgeber finde ich
Man muss sehen, dass es immer noch ein Unternehmen ist, und es gibt viele Dinge, die gut laufen, aber es gibt auch Dinge, die nicht so gut laufen.
Insgesamt ist meine persönliche Meinung im Moment gespalten, da viele positive Aspekte und schöne Dinge im Moment den Eindruck erwecken, dass vieles nur vorgetäuscht war und nur ein Schleier über die wahre Situation gelegt wurde.
Nichtsdestotrotz ist es im Moment ein schöner Arbeitgeber und ich hoffe, dass sich die aktuellen Themen wieder legen und die obige Situation nicht der Wahrheit entspricht.
Es gibt in regelmäßigen Abständen ein Meeting, bei dem man Vorschläge oder Probleme vorbringen kann und bei dem die meisten Entscheidungsträger anwesend sind und man somit Probleme / Vorschläge direkt vorbringen und diskutieren kann.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
In den Stellenangeboten werden Tätigkeiten genannt, die es in der täglichen Arbeit nicht gibt. Mich persönlich hat das auch betroffen, weil ich mich auf die Angaben verlassen habe, die aber nicht der Wahrheit entsprachen.
Es sollten nur Dinge und Tätigkeiten in den Aufgabenbereich einer Stellenausschreibung aufgenommen werden, die auch tatsächlich im Arbeitsalltag vorkommen, unabhängig davon, ob es sie jemals gegeben hat. Als Bewerber bewirbt man sich sonst auf eine Stellenausschreibung und wird sehr schnell durch nicht vorhandene Tätigkeiten demotiviert.
Bei Änderungen an Produkten oder Verfahren die Mitarbeiter vor dem Live-Gang informieren, dass so etwas passiert und mögliche Fehler oder Probleme bereits dokumentieren und dem Kunden proaktiv eine Lösung mitteilen anstatt auf Anfrage und eine Lösungs-/Problemsuche nach der Änderung einzuleiten.
Verbesserungsvorschläge
Den Arbeitnehmern muss mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden und sie müssen in vielerlei Hinsicht konsultiert werden. Die Entscheidungen werden oft von Personen getroffen, die wenig direkten Kontakt mit dem Thema haben, und hier könnte man Arbeitnehmer einbeziehen, die mehr Kontakt mit den Themen haben/hatten.
Den Druck von den Arbeitnehmern nehmen und weg von perfekten Ergebnissen und mehr auf die "Gefühle" und "Gedanken" der Mitarbeiter achten. Prozesse mehr öffnen, damit man weiß, wie etwas genau funktioniert, was direkt mit dem Arbeitnehmer zu tun hat, z.B. Lohn, Gehalt, Karriere und weniger mit dem Vorschlaghammer durch die Wand und stattdessen planen und gemeinsam die Tür nehmen.
Keine unwirklichen Inhalte in die Stellenanzeige stellen, die im Arbeitsalltag nicht vorkommen. Dadurch hat man andere Erwartungen an die Stelle und das Aufgabengebiet, die dann nicht erfüllt werden und man ist enttäuscht.
Verbesserungen anerkennen und wertschätzen und nicht auf den Stapel Erledigt legen und hoffen, dass die Mitarbeiter weiterhin gute und durchdachte Verbesserungen an den Produkten machen, wenn man dadurch nichts bekommt, außer der E-Mail, dass der Vorschlag erledigt wurde.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre im Unternehmen ist grundsätzlich sehr angenehm, aber sehr belastend für die Beschäftigten. Erfolge und Leistungen werden von den Führungskräften zwar erwähnt, aber selten wirklich anerkannt.
Die Ziele des Unternehmens stehen über den Mitarbeitern Grundsätzlich sollte jedes Unternehmen seine Ziele nicht vernachlässigen, aber die Mitarbeiter, die diese Ziele erreichen, werden mit einem "gut gemacht" / "sehr gut" abgespeist und Probleme werden zu oft direkt bei den Mitarbeitern gesucht und wenig hinterfragt, ob es an der Ausrichtung des Unternehmens oder gar an der Planung liegt.
Wenn die Werte in bestimmten Bereichen nicht den Wünschen entsprechen, hat man manchmal den Eindruck, dass bei der Berechnung der Faktoren nur ein Faktor berücksichtigt wurde und der Mitarbeiter dafür verantwortlich gemacht wird, unabhängig davon, ob der Fehler oder diese Werte eventuell andere Ursachen haben.
Kommunikation
Kommunikation im Unternehmen muss aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden. Die Kommunikation zwischen Mitarbeitenden und Führungskräften ist in der Regel sehr, sehr gut.
Leider hört hier die gute Kommunikation sehr oft auf und es werden zu oft keine Informationen an die Mitarbeiter weitergegeben, die direkt von einer Entscheidung betroffen sind. Es werden Entscheidungen getroffen, die bei den Kunden und auch bei den Mitarbeitern ein ungutes Gefühl auslösen und die Leute an der Front werden damit meistens direkt von den Kunden oder der Information im letzten Moment überrollt.
Trotzdem versucht das Unternehmen, die Kommunikation zu verstärken und hat auch schon einiges in die Wege geleitet, aber die Beschäftigten mussten erst die Initiative ergreifen und das Thema ansprechen und es kam nicht von selbst.
Kollegenzusammenhalt
Die Kolleginnen und Kollegen, die ich bereits während meiner täglichen Arbeit kennengelernt habe, sind wunderbar und man versteht sich sehr schnell.
Das Wissen ist zwar breit gestreut, aber man unterstützt sich gegenseitig und teilt sein Wissen, so dass man über eine große Wissensbasis verfügt,
Work-Life-Balance
Die Arbeitszeit wird gerecht verteilt und Wünsche werden so weit wie möglich berücksichtigt.
Im Krankheitsfall wird gefragt, wer einspringen kann, und es wird nicht direkt dirigiert, so dass man sich mit den Kollegen gut auffangen kann, was an Arbeit anfällt.
Die Urlaubs- und Überstundenregelung ist recht streng und könnte in manchen Bereichen gelockert werden, da oft wenig zu tun ist und keiner frei machen kann. Der Überstundenabbau geht mit dem Urlaubsplan einher, sobald kein Urlaub möglich ist, kann man meistens auch keinen ganzen Tag Überstunden abbauen, was in meinen Augen nicht schlimm ist, da die Personalplanung in manchen Bereichen nicht besser ist.
Vorgesetztenverhalten
Das Verhalten der Vorgesetzten variiert und ist unterschiedlich. Grundsätzlich ist der Wille da, realistisch oder im Sinne des Arbeitnehmers zu handeln, aber es scheint zu lange zu dauern, etwas in Bewegung zu setzen.
Zum jetzigen Stand ist es jedenfalls so, dass meiner Person gegenüber viel angesprochen wurde, was verbessert werden soll und Angebote gemacht wurden, aber wenig umgesetzt wurde und keine Information von den Vorgesetzten, da sollte mehr Offenheit sein und über Prozesse oder den aktuellen Stand informiert werden.
Interessante Aufgaben
Wenn man neu im Unternehmen ist, hat man immer interessante Aufgaben, aber der Alltag schleicht sich schnell ein und die interessanten Themen verschwinden.
Mit der Zeit spürt man, wie viele Aufgaben an einem zerren und die Motivation sinkt. Es wird eintönig und ein Ende ist leider nicht in Sicht. Eigeninitiative wird nicht direkt gefördert, eher stillschweigend unterstützt, aber sobald ein Projekt abgeschlossen ist, wird es warm gehalten und die monotonen Aufgaben müssen wieder in den Fokus rücken.
Ein Todo mit Eigeninitiative kann man haben, aber nach der Umsetzung darf man leider nicht viel erwarten. Es wird als Nice To Have betrachtet und geht im Alltag unter und wird kaum bis gar nicht thematisiert.
Arbeitsbedingungen
Die verwendeten Arbeitsmittel sind auf dem neuesten Stand und es wird technische Unterstützung bei eventuellen Fehlern angeboten. Die Ausrüstung ist standardisiert, so dass man sich direkt mit Kollegen vernetzen kann.
Die verwendeten internen Programme, die den Arbeitsalltag erleichtern sollen, weisen in vielen Bereichen Mängel im Bereich der Anwendung auf. Die Funktionen sind gut dargestellt, aber für den Endanwender oft schwer zu bedienen oder sogar zu kompliziert und zeitraubend.
Viele Arbeitsprozesse werden künstlich verzögert, da der Endanwender wenig Einfluss hat und erst im Nachhinein Verbesserungen einbringen kann, viele der Verbesserungen werden auch umgesetzt, nur der Zeitaspekt und der Entwicklungsaufwand wird bewertet und sinnvolle Dinge werden verschoben, da andere Dinge anstehen. Wenn man die Endnutzer mehr einbeziehen würde, hätte man Zeit und einen besseren Prozess.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt bei IONOS ist nicht direkt in Stein gemeißelt und wird angepasst, liegt aber zumindest in meinem Fall im unteren Bereich.
Man kann sein Gehalt selbst erhöhen und hat einen geringen Einfluss darauf, was in meinen Augen sowohl positiv als auch negativ ist. Es ist ein zunehmender Druck, sobald man nicht die Möglichkeit hat, sein Gehalt zu erhöhen, ist man auf das Grundgehalt angewiesen, was in Ordnung ist, aber es gibt einem die Möglichkeit, es zu verbessern und somit kann man auch mehr erreichen.
Meiner Meinung nach sollte das Gehalt variabler sein, je nach Fähigkeiten des Mitarbeiters, und der Schwerpunkt sollte auf dem Grundgehalt liegen und weniger auf dem variablen Teil.
Image
Das Unternehmen hat ein sehr solides Image und wird in der Hosting Branche sehr geschätzt.
In meinen Augen kann man ruhig sagen, dass man froh ist, bei IONOS angestellt zu sein, da die Realität und die Zufriedenheit der Kunden bereits viel über das Unternehmen aussagt und sich auch intern widerspiegelt.
Karriere/Weiterbildung
Bisher habe ich persönlich nur wenige Weiterbildungs- und Karrieremöglichkeiten erkannt und nutzen können. Das wird zwar im Unternehmen groß angekündigt, aber auch nicht verteilt.
Es wird oft von Vorgesetzten angesprochen und auch vermittelt, dass man nicht festgefahren ist, aber die Bewegung eines Prozesses, der Weiterbildung ermöglicht, ist gering. Man kennt den Stand nicht und ist auf die Aussagen des Vorgesetzten angewiesen.
Die Aussagen können schnell gemacht werden, aber die Glaubwürdigkeit kann man wenig eingrenzen und so vertraut man dem Vorgesetzten und ich hoffe das der Glaube am Ende gewinnt.