Micro Management nimmt fahrt auf. Kontrollkultur im Unternehmen
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Das Unternehmen bewegt sich immer stärker in Richtung einer Kontrollkultur statt einer vertrauensbasierten Arbeitsweise. Ohne Betriebsrat gibt es keinen klaren Schutzmechanismus, um sicherzustellen, dass die erfassten Daten nicht für versteckte Leistungsbewertungen genutzt werden. Ich habe mich immer in einem Umfeld wohlgefühlt, das auf Planung, Eigenverantwortung und strategische Projektsteuerung setzt. Das wird mehr und mehr genommen.
Verbesserungsvorschläge
Während in anderen Unternehmen Betriebsräte als Schutzmechanismus für Mitarbeitende existieren, gibt es bei uns keinen Betriebsrat. In der Vergangenheit gab es bereits mehrere Initiativen, um einen Betriebsrat zu gründen. Allerdings haben diese nie zur tatsächlichen Gründung geführt. Ob es an internen Widerständen lag oder an anderen Faktoren, lässt sich schwer beurteilen aber es fällt auf, dass einzelne Personen, die sich dafür engagieren wollten, kurz danach das Unternehmen verlassen haben.
Die aktuelle Entwicklung gibt mir das Gefühl, früher oder später auf der Aussortierungsliste zu stehen, wenn die erfassten Daten nicht den erwarteten „Produktivitätsmaßstäben“ entsprechen.
Arbeitsatmosphäre
In den letzten Monaten hat sich der Arbeitsalltag zunehmend in Richtung Micro Management entwickelt. Alle Mitarbeitenden müssen nun ihre komplette Arbeitszeit detailliert dokumentieren, inklusive Meetings und sämtlicher Tätigkeiten. Neben der Zeit müssen nun sämtliche Arbeiten mit Beschreibungen versehen werden. Egal, ob sie direkt zu Projektergebnissen beitragen oder nicht.
Anstatt für effizientere Projekte zu sorgen, entsteht das Gefühl, permanent unter Beobachtung zu stehen. Ich frage mich ob die detaillierte Erfassung später als Leistungsbewertung oder sogar als Grundlage für Kündigungen genutzt wird.