Gute Ansätze, aber fehlende Fehlerkultur und strategische Ausrichtung beeinträchtigen das Arbeitsumfeld.
Gut am Arbeitgeber finde ich
· Arbeiten an einem coolen und sinnvollen Produkt (und in einem nachhaltigen Unternehmen) – die Arbeit fühlt sich bedeutsam an
· Aus meiner Perspektive, Zahlung von angemessenen marktgerechten Gehältern (ich war sehr zufrieden, musste jedoch viel verhandeln)
· Kontinuierliche Weiterentwicklung und Wachstum in fachlichem Wissen und Fähigkeiten (aber man muss selbst viel Disziplin mitbringen)
· Immer bemüht, sich anzupassen und flexibel auf sich ändernde Marktanforderungen und -bedürfnisse zu reagieren
· Coole Arbeitsatmosphäre innerhalb der Teams
· Vielfältige Kultur – jeder ist willkommen
· Jeder ist hilfsbereit und bemüht sich, kollaborativ zu arbeiten
· Hoher Anteil weiblicher Führungskräfte
· Förderung des Lernens, Bereitstellung und Zugang zu internem Schulungsmaterial durch proaktive, vielfältige Studien- oder Weiterbildungskurse, freier Zugang zur Studienbibliothek und zu LinkedIn Learning und vieles mehr
· Familienfreundlich und erleichtert es, Arbeit und Familienleben zu vereinbaren
· Veränderungen sind notwendig und wir sind pragmatisch genug, um zu beginnen und nicht ein Jahrzehnt zu planen, bevor wir loslegen
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
· Proaktive und transparente Kommunikation von Veränderungsprozessen statt zu verschleiern, Entlassungen werden im Geheimen durch Einladungen als "Coffee Date" durchgeführt und über Flurfunk und Gerüchteküche kriegen alle Mitarbeiter:innen es dann mit, erst 1 Woche nach den ersten Massenentlassungen gab es eine offizielle Kommunikation durch den CEO
(geht auch proaktiv mit einer Abwicklungsstrategie und Kommunikation von Abfindungspaketen u.ä. --> siehe z.B. Automobilindustrie)
· Management spricht von Fokus auf "Psychology Safety", aber tut nichts, um es umzusetzen (stattdessen gibt es zum Ende des Jahres vor Weihnachten Lay Offs)
· Finger Pointing und Schuldzuweisungen, bei denen der Fokus auf der Vergangenheit statt auf der Zukunft liegt (Steering Commitee Meetings mit Management sind "Roasting"-Meetings – keine gute Arbeitsatmosphäre)
· Jede Gehaltserhöhung ist ein bitterer Verhandlungskampf, häufig wird man vertröstet (es wäre schön, wenn Gehaltserhöhungen proaktiv angeboten würden -> Wertschätzung der Leistung und Person)
· Hire & Fire Mentalität, Menschen sind Zahlen und austauschbar
· Kompetente Mitarbeiter:innen werden gehen gelassen anstatt sie team- und unit-übergreifend zu versetzen, damit sie weiterhin die Möglichkeit haben, in anderen Bereichen zu wachsen
Verbesserungsvorschläge
· Wiedereinführung: Förderung einer Fehlerkultur (2019-22 hatten wir eine großartige Fehlerkultur: „schnell scheitern und neustarten“, ab 2023 hat sich das zu „better perfect than sorry“ gewandelt)
· Einführung einer Gesamtstrategie für Tech und transparente Kommunikation für alle Teammitglieder
· Trennung der CXO- und CTO-Rolle, ein dedizierter CTO sowie entsprechende Zeitressourcen und Fokus auf den Technologie-Bereich fehlen
· Wir brauchen strategische und abgestimmte Entscheidungsprozesse für den Tech Bereich (es sollte nicht erlaubt sein, dass Sales und Service Teamleiter oder Abteilungsleiter über Technologiestacks oder die Nutzung von Tools entscheiden können ... das führt zu mehreren Tools für denselben Anwendungsfall, was zu höheren Kosten durch Lizenzgebühren, Integration und Wartung dieser Software führt)
· Einführung standardisierter Karrierepfade und Gehaltsbänder im Tech Bereich, derzeit gibt es keine Möglichkeiten zur Karriereentwicklung und keine Perspektive (zudem wechseln Führungskräfte jedes halbe Jahr, was die Weiterentwicklung erschwert)
· Unterstützung der Entwicklung durch Aufzeigen von Verbesserungsbereichen und Hervorhebung, was und wie erreicht werden könnte (Angebot von Weiterbildung und Beförderungsmöglichkeiten / Talentpool / …)
Arbeitsatmosphäre
Cool mit Kolleg:innen, aber seit 2 Jahren in einem Transformationsprozess mit ständig wechselnder Führung führt eher zu einer unsicheren Arbeitsatmosphäre
Kommunikation
Intransparent und zu spät oder gar nicht - Flurfunk ist immer schneller (vor allem bei kritischen Veränderungsprozessen)
Kollegenzusammenhalt
Super, alle hilfsbereit, hat mich lange bei der IU gehalten
Work-Life-Balance
Jeder ist selbstverantwortlich, aber entsprechend machbar mit 100 % remote, 180 Tage Arbeiten aus dem Ausland und viele weitere flexible Benefits
Vorgesetztenverhalten
Schwer zu beurteilen, da ich 10 verschiedene in 5 Jahren hatte = jedes halbe Jahr einen neuen
Interessante Aufgaben
Aufgaben und Produkte waren immer spannend
Gleichberechtigung
Culture of Everyone wird gelebt
Umgang mit älteren Kollegen
Altersdurchschnitt ist sehr niedrig, aber die wenig älteren Kollegen wurden bisher gleichwertig behandelt
Arbeitsbedingungen
Ausstattung ist okay, kann auch nachgeordert werden, teilweise Mac oder Windows Ausfall
Umwelt-/Sozialbewusstsein
B-certified-corp
Gehalt/Sozialleistungen
Für mich fair, ich musste aber stark verhandeln und kämpfen, ansonsten gibt es an einigen Stellen starke Gender Pay Gaps (kann als Argument genutzt werden, wenn man es herausfindet)
Image
Certified als "Great to Place to Work", aber in Realität sieht es anders aus und abgesehen der aktuellen Massenentlassungen reden viele Mitarbeiter:innen recht sarkastisch über den Arbeitgeber
Karriere/Weiterbildung
Ist als Hochschule gegeben, Angebot ist vielfältig