Möge das Modell IU nicht zum Bildungsangebot der Zukunft werden.
Gut am Arbeitgeber finde ich
leider fällt mir hier nichts mehr ein
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Kommunikation, Hire-and-Fire Mentalität, Umgang mit den Studierenden, dystopische Arbeitsbedingungen, ...
Verbesserungsvorschläge
Ein Interesse an guter Bildung entwickeln und dieses in den Fokus aller Bemühungen stellen.
Arbeitsatmosphäre
Am Standort war die Arbeitsatmösphäre mal richtig gut, bis das gesamte Orga-Personal im Frühling 2024 gekündigt wurde/kündigte. Seither ist die Atmosphäre eine Katastrophe, was auch die Studierenden bemerken. Anstatt von Empfangspersonal hat man Security Personen eingesetzt. Einige Studierende hat das in Bezug auf die derzeitigen Situationen an anderen Hochschulen extrem beängstigt. Daneben sind diese Personen für die Orga nicht kompetent, so sehr sie sich auch bemühen. Es ist nicht nachvollziehbar, welche Personalentscheidungen im Frühling getroffen wurden.
Kommunikation
Früher - als noch die Standort Mitarbeitenden für die Freiberufler zuständig waren - war die Kommunikation 1a. Man kannte sich, alles, auch die Beauftragungen haben reibungslos funktioniert. Seit der Umstruktuierung ist es eine Katastrophe. Ich habe bei jeder Anfrage eine andere Ansprechperson, geantwortet wird in vorformulierten Prozessen, Probleme werden nicht gelöst. Die IU ist eine Chaos-Organisation geworden. Gleiches gilt für die Anliegen der Studierenden, die versuchen bei dem wenigen Lehrpersonal, dem sie noch vertrauen Unterstützung zu finden. Wir können ihnen aber auch nicht helfen und die IU bietet keine kompetenten, präsenten Ansprechpersonen. Die Abbrecherquote ist enorm, die Bildung leidet sehr darunter.
Kollegenzusammenhalt
Man kennt nur mit viel Glück oder hoher Initiative die anderen Kollegen. Vor der Umstruktuierung war auch das anders.
Work-Life-Balance
Ich hätte keine Chance gehabt, gute Seminare vorzubereiten, wenn ich nicht dank einem gut bezahltem Teilzeitjob die Zeit gehabt hätte. Ich habe wahnsinnig viel von meiner Zeit investiert um gute Lehre anzubieten. Im Ergebnis bekommt man sein Modul dann ein oder zwei Semester und wird danach ohne Grund/ Kommunikation nicht mehr, bzw. für komplett andere Module beauftragt. Mein Stundenlohn betrug - wenn ich meine Vorbereitungszeit einbeziehe - weit unter Mindestlohn.
Vorgesetztenverhalten
Es gibt ja quasi keine Vorgesetzten, die Verantwortung übernehmen, kommunizieren, präsent sind. Es gibt eine KI, es gibt irgendwelche Prozesse, die IU ist eine Art non-human-being-Organisation. Dystopisch, beinahe.
Interessante Aufgaben
Tatsächlich ja, die Lehre und die Freiheit in der Lehre sind spannend und geben viele Entwicklungsmöglichkeiten, sofern man sie aktiv nutzt. Die, die das tun, geben nur der Reihe nach auf.
Gleichberechtigung
Mein Schockerlebnis waren die Erzählungen von weiblichen Studierenden über die verbale Entgleistungen und Übergriffe eines männlichen Dozenten. Sie haben diese Erlebnisse der IU gemeldet, die sich jedoch darum nicht kümmerten. Es gibt keine Ansprechpersonen, die mit entsprechenden Kompetenzen ausgestattet sind.
Umgang mit älteren Kollegen
Kann ich nicht beurteilen.
Arbeitsbedingungen
Aus sozialer Sicht eine Katastrophe. Man ringt um gute Bildung für die Studierenden und wird überall ausgebremst. Bis in den Frühling waren die Bedingungen für die Dozierenden okay, Lohn gering, Zeitaufwand hoch - aber dafür hatten wir vor Ort Ansprechpersonen, das Soziale stimmte, Honorare wurden rechtzeitig und vollständig ausbezahlt, man bemühte sich sichtbar um uns... Die Studierenden waren davor schon lange unzufrieden, was auch nachvollziehbar ist. Sie bekommen ja mit, wie schlecht die Lehre ist, dass gute Dozierende gehen, dass Seminare extrem kurzfristig geplant werden etcpp.
Inzwischen sind auch die (wenigen) Festangestellten unzufrieden, die Stimmung ist schlecht.
Noch konkret zu den Arbeitsbedingungen: Seit Frühling 24 wurden Honorare nicht/Monate zu spät überwiesen, sv-rechtliche Regelungen nach Standard abgearbeitet, viele individuelle Bedingungen wurden nicht beachtet, am Ende zahlt der Freelancer drauf.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Ich sehe kein besonderes Umwelt/Sozialbewusstsein. Wenn man am Flipchartpapier und den Arbeitsmaterialien spart (was passiert), dann weil man Geld sparen will. Das hat mit umweltgerechten Werten nichts zu tun.
Sozialbewusstsein ist aus meiner Sicht nicht vorhanden. Das ist eine neoliberale Organisation, die auch Bonbons produzieren statt Bildung anbieten könnten. Es geht um das, was am Ende in der Bilanz steht - nicht um Bildung. Und das ist ein Problem all dieser neoliberalen Organisationen, da kann man auch z.B. ins Gesundheitswesen schauen.
Gehalt/Sozialleistungen
Im ersten Moment sehen die Stundenlöhne gut aus, jedoch steckt man in den ersten Semestern eines Seminars unglaublich viel Zeit in die Vorbereitung und wird dann nicht mehr/nur noch für andere Module beauftragt.
Image
Die IU hat überhaupt keinen guten Ruf. Weder bei den Studierenden, noch bei den Praxispartnern oder anderen Hochschulen. Sie ist auch leider keine gute Referenz im eigenen Lebenslauf.