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Karlsruher 
Institut 
für 
Technologie 
(KIT)
Bewertung

Problematische Führungskultur, toxisches Arbeitsklima und strukturelle Schwächen überschatten positive Aspekte

1,8
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich Administration / Verwaltung bei Karlsruher Institut für Technologie in Karlsruhe gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Weiterbildungsangebot, flexible Arbeitszeiten mit Gleitzeit und Home-Office-Möglichkeiten, Ausgleich von Überstunden, zuverlässige IT-Betreuung, Weihnachtsgeld, Betriebsausflüge und Weihnachtsfeiern.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Mit Blick auf die Kritik an den Führungskräften, die ich hier übe, betone ich, dass diese Vorgänge und Personen dem Personalrat, der Mediationsstelle, der Stelle für Chancengleichheit und insbesondere der Personalabteilung (PSE) teils seit Jahrzehnten bekannt sind. Es ändert sich nichts. Mein Arbeitszeugnis musste ich unter sehr widrigen Umständen per Anwalt erstreiten (und hatte damit Erfolg). Ich war erstaunt, wieviel Kraft und Zeit PSE in diesen Vorgang investieren konnte, wo es doch überall sonst sehr viel zu optimieren gibt (siehe meine Anmerkungen sowie die anderer ehemaliger Mitarbeitender). Betreffend PSE habe ich zudem erlebt, dass Spitzenführungskräfte mich herablassend behandelt, Fakten verleugnet sowie sich stets auf die Seite meiner Führungskräfte gestellt haben.

Verbesserungsvorschläge

Wenn Sie Ihre Prozesse wirklich optimieren wollen, wie Sie hier unter fast jeder Bewertung betonen, sollten Sie aus Worten Taten folgen lassen, aktiv veraltete Strukturen überarbeiten und Hierarchien modernisieren. Eine offenere und transparente Unternehmenskultur käme aus meiner Sicht sehr vielen Bereichen am KIT zugute - angefangen bei Ihrem Präsidium.

Besonders im Bereich Führung sehe ich dringenden Handlungsbedarf. Eine kritische Überprüfung der Besetzung von Führungspositionen ist aus meiner Sicht essenziell, um langfristig ein besseres Arbeitsumfeld zu schaffen und die Gesundheit Ihrer Mitarbeitenden nicht aufs Spiel zu setzen.

Ich bitte Sie, von einem Standardkommentar unter meiner Bewertung abzusehen. Während meiner aktiven Zeit habe ich mich ergebnislos an all Ihre Institutionen gewendet, die Mitarbeitenden in Not helfen sollen. Was ich Ihnen noch zu sagen habe, steht in dieser Bewertung.

Arbeitsatmosphäre

Meinen Bereich sowie viele andere Bereiche des KIT, darunter insbesondere das Präsidium, habe ich als stark hierarchisch und wenig offen für andere Perspektiven erlebt. Die Führungskräfte traten stets sehr dominant auf, wodurch aus meiner Sicht wenig Raum für andere Meinungen blieb. Meine Fachexpertise als eingekaufte Fachkraft wurde meiner Wahrnehmung nach kaum berücksichtigt. Stattdessen wurden in mehreren Fällen bspw. Marketingmaterialien lieber selbst erstellt. Zudem wurde teils exzessives Mikromanagement betrieben, das bis hin zur Korrektur meiner Texte durch Spitzenführungskräfte reichte (die bereits vom Kollegium redigiert worden waren).

Prozesse wirkten auf mich in der Abteilung und am KIT insgesamt wenig modern und nicht an die Möglichkeiten der Digitalisierung angepasst. Neue Ideen und Innovationen wurden meiner Erfahrung nach häufig nicht weiterverfolgt, weil man stark an etablierten Strukturen festhielt.

Kommunikation

Ich habe die Kommunikation in der Abteilung als intransparent und selektiv erlebt. Informationen, die meinen Arbeitsbereich betrafen, wurden mir häufig spät oder nicht weitergegeben. Ich hatte den Eindruck, dass nicht alle Mitarbeitenden gleichermaßen in Entscheidungsprozesse einbezogen wurden. Mir fiel zudem auf, dass Informationen innerhalb des Teams unterschiedlich verteilt wurden. Während einige regelmäßig auf dem neuesten Stand waren, kam es bspw. bei mir vor, dass ich in wichtige E-Mails nicht eingebunden wurde.

Kollegenzusammenhalt

Ich habe den Zusammenhalt in meinem Bereich als schlecht erlebt und hatte den Eindruck, dass die Kollegenschaft eher für sich arbeitete, ohne gemeinsame Ziele zu verfolgen. Als herausfordernd empfand ich, dass viele meiner Kolleginnen und Kollegen in Teilzeit arbeiteten. Daduch war es schwierig bis unmöglich, ein gemeinsames Teamgefühl und eine effektive Zusammenarbeit zu entwickeln. Dies führte für mich dazu, dass Absprachen erschwert wurden und Projekte häufig ins Stocken gerieten.

Intrigen und zwischenmenschliche Spannungen waren für mich im Team allgegenwärtig. In meinem Erleben kam es zu Konflikten, die in manchen Fällen auch zu Ausgrenzung und Mobbing führten. Ich habe Situationen erlebt, in denen mein Verhalten oder meine Arbeitsweise kontrolliert wurde. In Gesprächen fühlte ich mich mitunter nicht ernst genommen oder meine Wahrnehmung wurde infrage gestellt, was für mich belastend war (Gaslighting).

Work-Life-Balance

Mehrarbeitszeit wurde erfasst und konnte ausgeglichen werden. Dank Gleitzeit und mindestens zwei Tagen Home-Office pro Woche war flexibles Arbeiten möglich, in Absprache gelegentlich auch mehr. Urlaub konnte jederzeit flexibel genommen werden.

Vorgesetztenverhalten

Ich habe das Führungsverhalten als stark hierarchisch, intransparent und sehr manipulativ erlebt. Entscheidungen wurden meiner Wahrnehmung nach oft ohne klare Kommunikation getroffen. Zielvorgaben fehlten komplett. Kontrolle spielte eine große Rolle. Dazu gehörten die Überwachung von Kalendern und Online-Status sowie eine Führungskultur, die wenig Eigenverantwortung zuließ. Spielräume wurden extrem eingeschränkt.

Veränderungen wurden häufig kurzfristig umgesetzt, was mich sehr verunsicherte. Etwa wurden Aufgaben oder Erwartungen plötzlich geändert, ohne dass dies ausreichend kommuniziert wurde. Auch Versprechungen zu Weiterbildungen/Boni/Gehaltserhöhungen wurden nicht eingehalten. Ich hatte zudem den Eindruck, dass nicht alle Mitarbeitenden gleich behandelt wurden. Bestimmte Personen erhielten mehr Unterstützung und bessere Aufgaben, während andere mit unangenehmen Tätigkeiten betraut oder vernachlässigt wurden. In meinem Erleben führte dies sehr häufig zu einem belastenden Arbeitsklima. Da ich (u.a.) direkt betroffen war, litt ich schließlich auch gesundheitlich. U.a. verbreitete meine Führungskraft im Kollegium über mich, ich feiere krank, während ich ernsthaft erkrankt war.

Interessante Aufgaben

Ich konnte mir an einigen Stellen interessante Aufgaben selbst erschließen. Allerdings hatte ich einen extrem kleinen Spielraum. Die Diskussionen mit der Führungskraft über Aufgabenverteilungen empfand ich oft als sehr kräftezehrend. Es wurde mir zugesichert, bestimme Aufgaben übernehmen zu können, die mir dann teils ohne Rücksprache wieder entzogen oder einfach stillgelegt wurden. Dabei hatte ich kein Mitspracherecht. Gerade zu Beginn hätte ich mir zudem strukturiertes Mentoring gewünscht. Ein solches Konzept war meiner Wahrnehmung nach am KIT nicht etabliert, selbst in der zentral gesteuerten Verwaltung.

Gleichberechtigung

Ich hatte stark den Eindruck, dass Mitarbeitende, die die Meinung der Führungskraft teilten, bevorzugt wurden. Ebenso wurden aus meiner Sicht ältere männliche Mitarbeitende gegenüber jüngeren weiblichen Mitarbeitenden bevorzugt und Mitarbeitende mit Hochschulabschluss gegenüber denen ohne. Besonders bei Interaktionen mit Mitgliedern des Präsidiums wirkte dies für mich deutlich spürbar. Ich persönlich hätte mir eine transparentere und gleichberechtigtere Behandlung aller Mitarbeitenden gewünscht. Aus meiner Sicht ist das KIT an dieser Stelle sehr sehr weit entfernt von idealen Zuständen.

Umgang mit älteren Kollegen

Das Personal hatte meiner Wahrnehmung nach einen hohen Altersdurchschnitt. Ich hatte den Eindruck, dass ältere Kolleginnen und Kollegen häufiger über bessere oder unbefristete Verträge verfügten, während es für jüngere Mitarbeitende schwierig bis unmöglich war, an solche Verträge zu kommen.

Arbeitsbedingungen

Die IT-Betreuung in meinem Bereich war positiv. Es gab einen guten PC und ein gutes Handy. Wenn es damit Probleme gab, erhielt ich i.d.R. schnell Unterstützung. Auch wenn manchmal mehrere Anläufe nötig waren, war der Wille des SCC-Teams zur Hilfeleistung stets klar vorhanden.

Die Büroausstattung empfand ich hingegen als veraltet und wenig repräsentativ. Stühle wirkten instabil und knarzten laut, der Teppichboden war sichtbar abgenutzt und dreckig, die sanitären Anlagen hatten einen unangenehmen Geruch. Ein Aufenthaltsraum für Mitarbeitende existierte nicht, und die Teeküche war nur minimal ausgestattet.

Als besonders herausfordernd erlebte ich den Kontakt mit PSE. Die Erstattung von Reisekosten, die Mitarbeitende vorstrecken mussten, dauerte meiner Erfahrung nach teils über ein Jahr. Zudem hatte ich den Eindruck, dass Sachbearbeitende stark ausgelastet waren, sodass E-Mails oft unbeantwortet blieben. Ich persönlich hatte zudem nicht den Eindruck, dass PSE eine neutrale Anlaufstelle für Mitarbeitende war, sondern die Interessen der Führungskräfte vertrat und diese entweder in Schutz nahm oder jedenfalls nicht gegen sie aktiv wurde.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Angesichts der vielen klimabezogenen Forschungsbereiche hätte ich erwartet, dass am KIT verstärkt Maßnahmen zur Reduzierung des CO₂-Fußabdrucks ergriffen werden. Dies habe ich jedoch in meiner Zeit dort nicht wahrgenommen.

Gehalt/Sozialleistungen

Ich habe die Gehaltsstruktur als extrem intransparent erlebt. Wie viele andere habe ich versucht, ohne Hochschulabschluss für inhaltlich gleiche Arbeit gleiche Vergütung zu erhalten. Mir wurde wiederholt erklärt, dass dies aufgrund der Regularien im TV-L nicht möglich sei. Auch von meiner Führungskraft erfuhr ich keinerlei Unterstützung. Mit der Zeit stellte sich heraus, dass andere Mitarbeitende ohne Hochschulabschluss sehr wohl in höheren Stufen eingruppiert waren. Ich habe versucht, das bei PSE und meiner Führungskraft anzusprechen, aber ohne Erfolg. Bestätigt hat mich hier auch mein aktueller Arbeitgeber, eine andere Universität, die mich mittels guter Argumentation problemlos zwei Stufen höher eingruppieren konnte als das KIT. Insgesamt empfand ich das Gehaltsniveau für Mitarbeitende ohne Hochschulabschluss als wenig wettbewerbsfähig. In einer Zeit, in der Fachkräfte stark nachgefragt sind, wird das auf Dauer vermutlich ein Problem für das KIT werden.

Ich hatte zudem den Eindruck, dass Verträge selten entfristet wurden, was für viele eine Belastung darstellte. Ein positiver Aspekt war für mich das Weihnachtsgeld.

Image

Das äußere Erscheinungsbild spiegelt aus meiner Sicht nicht die internen Strukturen wider. Das KIT präsentiert sich als fortschrittlich, ist hinter den Kulissen meines Erachtens aber strukturell, in der Ausstattung sowie in der Behandlung der eigenen Mitarbeitenden sehr rückschrittlich. Wer hier weiterkam, hatte meiner Erfahrung nach oft eher Kontakte als Talent oder Eignung - oder ließ Konflikte ungeklärt auf sich beruhen und schwieg. Ich denke, dass diese Punkte aus meiner Bewertung sowie aus zahlreichen Einschätzungen anderer ehemaliger Mitarbeitender hier deutlich werden.

Karriere/Weiterbildung

Dank FTU, HoC und ZAK/FORUM gab es ein gutes Angebot an Inhouse-Weiterbildungen. Wenn es um spezifische Weiterbildungen ging, wurde darauf in vielen Fällen eingegangen. Ich habe aber auch erlebt, dass Entscheidungen darüber mitunter sehr vom Gutdünken der Führungskräfte abhängig sein können. Was Karrierechancen betrifft hatte ich den Eindruck, dass diese vor allem für die bestanden, die sich inhaltlich der Meinung der Führungskräfte anschlossen.

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