Sehr gut: 4.8 von 5 Sternen
Verbesserungsvorschläge
Keyence schreibt selbst die Effizienz sehr groß. Auch Bewerber sind an einer effizienten Nutzung ihrer Zeit interessiert. Deswegen möchte ich helfen, dass Beweber schnell merken ob sich die Bewerbung und Anreise zum Career Day lohnt.
Keyence schreibt die Stelle zum Junior Sales Manager sowohl über verschiedene Personalberatungen als auch selbst aus. Der erste Weg empfiehlt sich stark, da man hier von seinem Personalberater auf die kommenden Aufgaben vorbereitet wird.
Der Bewerbungstag selbst ist etwa so strukturiert:
1.) Begrüßung mit Vorstellung der Keyence Mitarbeiter (ca. 10min)
2.) Vorstellungsrunde der Bewerber (ca. 5min/Bewerber). Ihr bekommt hier einen groben inhaltlichen Rahmen vorgegeben.
3.) Vorstellung Unternehmen (1-2h). Auch Arbeitsplatzdetails.
4.) Gruppendiskussion (20-25min). Wie gewohnt, erst diskutieren, dann präsentieren.
5.) Mittagessen
6.) Entscheidung wer weiter ist und wer nach Hause fährt. Erfolgt respektvoll, aber deutlich.
7.) Feedback für die ausgeschiedenen und Persönlichkeitstest für die Weiterkommenden. Faires Feedback bei allen Kandidaten, keine Floskeln.
8.) Persönliche Gespräche + evtl. Rollenspiele für die Verbliebenden
9.) Feedback für die Verbliebenden
Selbst habe ich es nur bis Punkt 7 miterlebt, da ausgeschiedenen. Da online oft die Frage auftaucht in wie weit Englisch wichtig ist. Für den Career Day bis Punkt 7 gar nicht, Englisch ist aber Unternehmenssprache. Ohne Erfahrungen wäre es hier also nach Einstellung womöglich schwierig.
Positiv an der Stelle stufe ich folgendes ein:
Starker Fokus auf gute Einlernung
nahezu automatische jährliche deutliche Gehaltssteigerungen. Gehalt leicht überdurchschnittlich
Anspruch technisch führende Produkte zu entwickeln
japanische Firmenkultur (schnelles und häufiges Feedback)
schneller Einstellungsprozess
Negativ an dem Stelle stufe ich folgendes ein:
Office Rotation. Die steuerliche Vorteile stehen in keinem Verhältnis zu dem Aufwand der notwendig ist um die Office Rotation zu betreiben. Stellt euch darauf ein viele Wochen des Jahres für 2 Tage/Woche in Städte fahren zu müssen, die weit von eurem Vertriebsgebiet enfernt liegen.
Es wird nichtmal so getan, als ob dem Unternehmen etwas an einer Work-Life Balance liegt. In der Consulting Branche geht ja wenigstens der Trend dahin zu versuchen ein vernünftiges Verhältnis zu gewährleisten. Bei Keyence hingegen muss man definitiv damit rechnen 50-60 Stunden die Woche zu arbeiten, weil man einfach lange Zeiten und Strecken im Auto verbringen muss.
Team wird groß geschrieben, das Bewertungssystem für den variablen Gehaltsanstieg steht dem allerdings etwas entgegen.
Ihr seid sehr wahrscheinlich für die Stelle im Außendienst (und besonders bei Keyence) ungeeignet wenn Ihr:
regelmäßig zur selben Zeit Feierabend haben möchtet
ungern Auto fahrt
Abends feste Verpflichtungen habt (Hobbies, Vereine, Fortbildungen)
Haustiere um die man sich alleine kümmern muss
junge Kinder hat (ist jetzt allerdings NUR persönliche Meinung)
denkt, dass der Vertrieb nur aus Beraten besteht. Vertrieb heißt zu aller erst immer Verkaufen. Auf Dauer läuft das natürlich nur mit guter Beratung und zuverlässigen Service. Man darf aber keineswegs erwarten, dass die Kunden sehnsüchtig eine Beratung zur Lösung eines Problems herbeiwünscht.
Ihr zweifelt ob der Vertieb das absolut richtige für euch ist UND dass Ihr dies auch auf min. mittelfristigerer Zeit machen wollt.
Auslandseinsätze erleben möchtet (Die Stelle ist 100% für den DEUTSCHEN Vertrieb)
nervös in ungewohnten Situation sei
schüchtern
Solltet Ihr trotz einer der oben genannten Punkte den Job wollen könnt Ihr euch ja selbst denken ob es lohnt entsprechende Aktivitäten auf dem Career Day zu erwähnen oder zur Schau zu stellen. Gesucht wird Authentizität, aber Ihr sucht ja auch einen Job. Also abwägen.
Für die Autofans die Firmenwagenfrage: Man kann wählen zwischen VW Passat Avant (= Kombi) und BMW 3er Touring (= Kombi).
Die Stimmung auf dem Career Day war sehr gut. Da es mehrere offene Stellen gibt, war keine Jeder-gegen-Jegen Stimmung unter den Bewerbern vorhanden. Die Keyence Mitarbeiter waren allesamt jung und haben die Veranstaltung angenehm und professionell geführt. Was ich auch sehr schätzte waren sehr geringe Leerlaufzeiten.
Alles in Allem kann man sich jetzt ein guten Eindruck machen was euch erwartet. Kann natürlich nicht jeden Einzelpunkt garantieren, im Zuge vieler erhaltener Informationen besteht natürlich die Gefahr einzelne Punkte misszuverstehen.
Hätte den Job gerne gemacht, allerdings bin ich aufgrund einer der Punkte aus der Kategorie „Ihr seid sehr wahrscheinlich für die Stelle im Außendienst ungeeignet“ herausgeflogen. Wenn Ihr trotz oder gerade wegen meiner Erklärungen den Vertrieb weiter interessant findet ist Keyence sicherlich ein guter Startpunkt für die Karriere.
PS: Bitte sprecht Keyence richtig aus. Der Firmenname besteht aus folgenden Begriffen: Key (Schlüssel) + Science (Wissenschaft). Dies Zusammenführen und Englisch aussprechen. Ganz einfach. Bitte nicht französisch, japanisch oder in welcher anderen Sprache auch immer.