Der Aufstieg und Fall von Liebscher & Bracht?
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Vision und den Zusammenhalt unter den Kolleg/-innen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
schlechtes Urteilsvermögen, fehlende Wertschätzung, Selbstüberschätzung
Verbesserungsvorschläge
Eine Strategie ausarbeiten, die auf Erfahrungen und nicht Meinungen beruht sowie Wettbewerb, Kundenbedürfnisse etc berücksichtigt. Jemanden mit solider Kenntnis und Erfahrung im Business Development einstellen. Den Mitarbeiter/-innen mehr Vertrauen in ihre Kompetenz schenken und in gewisse Entscheidungsprozesse einbeziehen.
Sich weniger Flöhe ins Ohr setzen lassen von irgendwelchen Agenturen, die nur ihre Dienstleistungen verkaufen wollen.
Arbeitsatmosphäre
Leider kann ich hier nur einen Stern geben, obwohl dies den Mitarbeiter/-innen von Liebscher & Bracht nicht gerecht wird. Der Zusammenhalt und der gegenseitige Support vor allem innerhalb des eigenen Teams, aber auch abteilungsübergreifendend, war neben der Unternehmensvision seit Tag 1 der größte Motivationsfaktor. Und das in guten wie auch schlechten Zeiten.
Vor einigen Jahren hätte ich Liebscher & Bracht auch noch als Vorzeige- Arbeitgeber beschrieben. Die Arbeitsatmosphäre war entspannt, alle waren super motiviert und man ist gerne die extra Meile gegangen. Es gab Raum und Zeit für eine Runde Tischtennis in der Pause, Teamevents wurden rege besucht, es wurde viel gelacht und gleichzeitig enorm viele Projekte umgesetzt. Letzteres hat sich in den letzten Jahren nicht geändert, im Gegenteil. Aufgrund der stetigen Kündigungen, die zuletzt in einer Massenkündigung (vorerst) ihren Höhepunkt erreichte, wurden die Arbeitslast und der Druck zusammen mit einer fehlenden Strategie und dem ständigen Kurswechsel, der regelmäßig in Planlosigkeit ausartete, für viele Mitarbeiter ein gesundheitliches Problem.
Kommunikation
Auf Managementebene herrscht absolute Intransparenz. Es gibt keine klare Strategie, man möchte agil sein in einem leeren Raum. Es ist nicht klar, welche Ziele das Unternehmen verfolgt. Grundsätzlich kann man wohl sagen, dass die Teamleads in Vielerlei Hinsicht versucht haben, diese Mängel auszugleichen und dem eigenen Team eine bestmögliche Orientierung zu geben. Mit Wegfall dieser Positionen in verschiedenen Abteilungen führte dies nur noch zu größerem Chaos.
Im Gegensatz zur Geschäftsführung wurde auf Teamebene immer eine offen, wertschätzende, motivierende und gleichberechtigte Kommunikation gelebt.
Leider hat das HR Management ebenfalls nicht den notwendigen Support geboten und stattdessen mit indiskreten Fragen und Kommentaren eine große Inkompetenz an den Tag gelegt.
Kollegenzusammenhalt
Bis auf wenige Ausnahmen außerordentlich gut. Echtes Teamwork. Ich fand es extrem bemerkenswert, wie jeder an einem Strang gezogen hat, selbst wenn die Rahmenbedingungen noch so schwierig waren.
Work-Life-Balance
Zuletzt einfach nur schlecht. Extrem hohe und oftmals unnötige Arbeitslast, die aufgrund von permanenten Änderungen nur noch zu Frustrationen führte. Starre Büro- und Homeoffice Regelungen. Negative Auswirkungen auf Gesundheit und Privatleben.
Vorgesetztenverhalten
Auf Teamlead Ebene super, auf Management-Ebene großer Nachholbedarf. Wünschenswert wäre hier ein Bewusstsein für „Mitarbeiter fördern und nicht nur fordern“.
Gleichberechtigung
Vitamin B von Vorteil.
Umgang mit älteren Kollegen
Es werden vorwiegend junge Kollegen und Kolleginnen eingestellt. Ich hatte nicht das Gefühl, das auch ältere Kollegen wertgeschätzt werden.
Arbeitsbedingungen
Top Lage, Villa neben Kurpark. Es gab jedoch immer wieder Probleme mit den Räumlichkeiten. Nicht genügend Meetingräume und Rückzugsorte. Oftmals hoher Lärmpegel, obwohl dieser im Zuge der schlechten Stimmung auch abgenommen hat.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
hier kommt mir nur der Fairtrade Kaffee in den Sinn
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt wird pünktlich gezahlt, obwohl dies generell eine Selbstverständlichkeit sein sollte. Zunehmende Verantwortlichkeiten werden nur selten vergütet. Gehaltserhöhung kaum möglich. Vergütung nicht kompetitiv. Das ist besonders bitter wenn man mitbekommt, wieviel Geld für unüberlegte Aktionen und externe Agenturen ausgegeben wird.
Image
Gespaltene Meinungen. Zunehmend negative Presse. Aus meiner Sicht zu großen Teilen aufgrund des aggressiven Marketings auch selbstverschuldet.
Karriere/Weiterbildung
Man erhält ein großzügiges Weiterbildungsbudget. Aufstiegschancen ergeben sich eher durch Zufall oder Weggang von Kolleg/-innen.