Nicht mehr das, was es mal war!
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Das Büro
- Die Kolleg:innen
- Die Vision (die immer mehr in den Hintergrund gerückt ist)
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Kommunikation
- Management
- Work-Life-Balance
Verbesserungsvorschläge
Ich würde mir Ehrlichkeit und vor allem Echtheit von der Führungsebene wünschen. Ich hatte nur selten das Gefühl, dass einem nicht etwas vorgespielt wird.
Außerdem würde ich mir wünschen, dass man sich auf die Kompetenz der eigenen Mitarbeiter:innen verlässt. Die Führungsebene war leider immer sehr empfänglich für polarisierende Meinungen von extern, die dann intern umgesetzt wurden.
Vor einiger Zeit wurden "Work-Principles" eingeführt, die als Leitlinien für einen selbst innerhalb des Unternehmens stehen sollten. Diese wurden sogar auf Bildschirme innerhalb des Büros abgebildet, damit man sie bestmöglich verinnerlicht. Der ganze Prozess der Entwicklung der "Work-Principles" war äußerst unglücklich und führte dazu, dass das Ganze nochmal in aufwendigen Workshops überarbeitet wurde. Man wurde dazu angehalten, dass man die Work-Principles bestmöglich umsetzt. Das hätte ich auch gerne getan, wenn es das Management ebenfalls getan hätte. Leider war das nicht der Fall und das gesamte Thema dieser Principles schien mir einfach obsolet. Hier wurde wieder ein mal nicht das umgesetzt, was man selbst gepredigt hat.
Früher gab es mehrere Firmenevents, die den Zusammenhalt gestärkt haben. Zuletzt wurden diese zum großen Teil auch ohne Ankündigung oder Erklärung gestrichen.
Bezeichnend finde ich außerdem, dass aktuell durch eine offensichtlich interne Image-Kampagne alte positive Bewertungen marginal überarbeitet werden, damit sie als aktualisierte Bewertungen bei Kununu ganz oben stehen. Scheinbar kann man sich nicht ganz mit der Wahrheit abfinden und möchte lieber gut dastehen. Dieser Eindruck hat sich leider wie ein roter Faden durch all die Jahre der Unternehmenszugehörigkeit gezogen.
Arbeitsatmosphäre
Die einst lockere und angenehme Arbeitsatmosphäre hat sich durch diverse Umstrukturierungen und plötzliche Kündigungen stark verschlechtert. Lediglich das eigene Team hat noch zu einer angenehmen Atmosphäre beigetragen. Wichtige Führungspersonen (die im Unternehmen großes Ansehen hatten) sind entweder gegangen, weil sie unzufrieden waren oder wurden entlassen. Spätestens seitdem ist das Kartenhaus immer weiter in sich zusammen gefallen.
Man hatte das Gefühl, dass externe Meinung mehr Gewicht hat, als die Expertise aus den eigenen Reihen, was ich äußert schade und bedenklich finde.
Das Unternehmen hat versucht die schlechte Stimmung zwanghaft mit Gesten wie kostenloser Pizza am Pizzawagen, Kaffeewagen, Eis etc. aufzufangen. War sicherlich gut gemeint, hatte für mich aber einen sehr schlechten Beigeschmack und hat es nur noch unangenehmer gemacht.
Kommunikation
Wie in anderen Bewertungen auch schon ersichtlich, ist das der größte Schwachpunkt. Der Flurfunk ist dein bester Freund.
Es wurde seitens der Unternehmensführung durchaus versucht die ganzen Abläufe in regelmäßigen Meetings transparent zu gestalten. Die eigentlichen Abläufe und Entscheidungen wurden einem letztendlich ohne Mitspracherecht präsentiert (nachdem man sie schon über Flurfunk mitbekommen hat).
Es wurde immer betont, dass man sich jederzeit bei Fragen und Kritik an das Management wenden kann. Dabei hatte ich aber immer ein ungutes Gefühl und ich hatte nicht das Gefühl, dass ehrliche Kritik gerne gehört wird. Innerhalb der Teamebene war die Kommunikation super und auch an meinen Teamlead konnte mich immer wenden.
Kollegenzusammenhalt
Der große Pluspunkt bei Liebscher & Bracht. Auf seine Kolleg:innen konnte man sich fast ausnahmslos immer verlassen. Sie waren der wirkliche Grund, warum man trotzdem noch gerne ins Büro gekommen ist.
Work-Life-Balance
Nachdem man zu Corona-Zeiten 100% Home-Office mit freiwilligen Tagen im Büro eingeführt hatte, ist man letztendlich auf 3 Tage Anwesenheitspflicht gewechselt. Selbst Mitarbeiter:innen von weit weg, mussten den regelmäßigen Weg ins Büro antreten. Das Ganze hat nicht wirklich das Gefühl vermittelt, dass man in der Hinsicht noch eine Entscheidungsfreiheit hat.
Außerdem hat man sich, meiner Meinung nach, dadurch selbst Steine in den Weg gelegt. Die Suche nach guten Mitarbeiter:innen ist stark umkämpft, wodurch man sich als Arbeitgeber selbst unnötig unattraktiv gemacht hat.
Vorgesetztenverhalten
Die direkten Vorgesetzten innerhalb des Teams waren immer super!
Wie bereits erwähnt, konnte man sich leider nicht auf das Management verlassen.
Interessante Aufgaben
Es wurde einem eine gewisse Entscheidungsfreiheit und Weiterentwicklung innerhalb der Firma ermöglicht.
Gleichberechtigung
Da ich ein Mann bin, kann ich aus eigener Erfahrung nicht viel dazu sagen. In der Vergangenheit kam es aber durchaus zu unangebrachten Aussagen seitens des Managements gegenüber von Bewerber:innen und Mitarbeiter:innen. Sensibilität innerhalb der Sprache war hier nicht immer gegeben.
Umgang mit älteren Kollegen
Es gibt nicht viele "ältere" Kollegen. Die, die ein etwas gehobeneres Alter hatten, wurden aber ganz normal behandelt.
Arbeitsbedingungen
Mir haben die Räumlichkeiten und die Lage des Büros sehr gut gefallen. Eine Altbauvilla mit großem Park vor der Tür. Leider manchmal etwas zu laut, um wirklich konzentriert arbeiten zu können. Es wurde aber versucht, stetig neue Rückzugsmöglichkeiten anzubieten. Den größten Lifehack als Rückzugsmöglichkeit (Home-Office) hat man immer weiter beschränkt.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt war in Ordnung. Im letzten Jahr wurde jedoch ausdrücklich erwähnt, dass es keine Gehaltserhöhungen mehr geben würde. Schade nur, wenn man dann mitbekommt, dass gewisse Kolleg:innen ungefragt eine Gehaltserhöhung bekommen, damit sie bleiben. (Über Flurfunk natürlich)
Image
Durch eigenes Verschulden (reißerische Titel, keinen starken Fokus auf Wissenschaftlichkeit, teure Produkte, fragwürdige Rabattaktionen) leider immer schlechter. Ich würde behaupten, dass das Image in der Öffentlichkeit nicht mehr so gut ist wie am Anfang.
Man muss dazu sagen, dass in den letzten 2 Jahren versucht wurde die Wissenschaftlichkeit mit einer eigenen Abteilung voranzutreiben. Zuletzt ist das aber immer weiter in den Hintergrund gerückt. Die Kritiker sind leider relativ unbeeindruckt von den eigenen Studien.
Karriere/Weiterbildung
Es wurde einem ein persönliches Weiterbildungsbudget geboten. Sonst waren die Karrierechancen eher begrenzt.