viel Schein, wenig Sein und viele miserable Führungskräfte
Gut am Arbeitgeber finde ich
kostenloses Jobticket zwischen Wohn- und Arbeitsort, jedoch ohne Mitnahmeregelung
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
kein Deutschlandticket als Jobticket, zu wenig Förderung von high-Performern und Nachwuchstalenten; der Vorstand ist zu weit weg von der Basis und es fehlt ihm der Einblick unter welchen Zuständen an der Basis Geld verdient wird. Oft wird der Bote für schlechte Nachrichten bestraft.
Verbesserungsvorschläge
Die Mitarbeiter mehr in Entscheidungsprozesse einbeziehen. Mehr bottom-up als top-down. Mitarbeiterbefragungen ernst nehmen. Miserable Vorgesetzte mit veraltetem Führungsstil austauschen. Ständig gibt es Meldungen aus dem Vorstand, dass dieser wieder in einem weiteren externen Gremium vertreten ist. Ein Fokus auf die Verbesserung der Zustände im eigenen Unternehmen wäre zielführender.
Das Thema Arbeitssicherheit wird außerhalb des Kraftwerksbereichs (M4) sehr stiefmütterlich behandelt und ist nicht mehr zeitgemäß. Es fehlt an externen Audits in den Bereichen Arbeitssicherheit, Umweltbewusstsein, Compliance. Zu viele Selbstdarsteller verkünden ständig ihre Meinung und wollen die Marschrichtung vorgeben, bei ziemlicher Ahnungslosigkeit. Dies vergrault fachliche Experten unnötig und zeigt, dass in vielen Management-Positionen die falschen Leute sitzen, die dieses Wissen nicht schätzen können. Zu wenig Abstimmung zwischen den einzelnen Bereichen und zu wenige interne Standards. Selbst wo es Standards gibt, fehlt es an wirksamen Kontrollen, ob diese eingehalten werden.
Arbeitsatmosphäre
Fachliche Qualifikation spielt fast gar keine Rolle. Entscheidend ist nur, wer am besten dem Vorgesetzten / der Vorgesetzten die Füße küsst. Daran zeigt sich, dass die Mainova überhaupt nicht ihrer Verantwortung als Hessens größtem Energieversorger gerecht wird. Gerade als Betreiber von Strom-, Gas-, Fernwärme- und Trinkwassernetzen sollte die Mainova bzw. die NRM eigentlich als oberster Hüter des Regelwerks (DVGW, AGFW, VDE) sich für eine konsequente Einhaltung des Regelwerks einsetzen. Die Praxis sieht leider jedoch ganz anders aus. Hierzu leisten die teilweise sehr hohen variablen Vergütungen ihren Beitrag.
Kommunikation
Im Intranet wird nur von den positiven Belangen berichtet. Selbstkritik oder was verbessert werden kann - Fehlanzeige!
Kollegenzusammenhalt
vielen Kollegen denken nur an sich
Work-Life-Balance
Überarbeitung ist keine Seltenheit durch die Vielzahl von Herausforderungen. Viele Vorgesetzte fordern ständig mehr Leistung von ihren Mitarbeitern ohne Rücksicht auf die Gesundheit.
Vorgesetztenverhalten
Stellen sich nicht vor Ihre Mitarbeiter, wenn Kritik vom Kunden kommt. Zu wenig Handlungsspielraum für Mitarbeiter. Vorgesetzte wollen immer selbst entscheiden, vergessen dabei aber, dass sie verantwortlich sind sowohl für den Erfolg als auch den Misserfolg ihrer Entscheidungen. In vielen Fällen herrscht eine sehr große Selbstüberschätzung und fachliche Unwissenheit. Teilweise sind sogar die fachlichen Basics nicht bekannt. Laut deren Selbstdarstellung sind sie aber die aller Besten. Keine angemessene Förderung der Mitarbeiter. Es könnte ja sonst passieren, dass der Mitarbeiter irgendwann am Vorgesetzten vorbeizieht.
Ständige Fehlpriorisierung bei der Arbeitsplanung sind Alltag. Was dem Vorgesetzten zur Erreichung der (persönlichen) Ziele nutzt, ist wichtiger als alles andere (gilt auch bei Gesetzen und Vorschriften).
Interessante Aufgaben
Teilweise vorhanden. Hängt sehr vom Vorgesetzten und den Kunden ab. Vereinzelt aber auch nur Qual.
Gleichberechtigung
Kaum vorhanden, da es viel Nasenpolitik gibt.
Umgang mit älteren Kollegen
Es gibt viele Kollegen, die vereinzelt bereits Jahrzehnte mit an Bord sind. Manche langjährige Kollegen würden in der freien Wirtschaft Schuh und Strümpfe verlieren. Dies frustiert, gerade junge und dynamische Neuzugänge.
Bei Highperformern ist aber auch Überlastung keine Seltenheit. Hier fehlt es vereinzelt an Mut "nein" zu zusätzlichen Aufgaben zu sagen.
Arbeitsbedingungen
Nahezu überall elektrisch höhenverstellbare Schreibtische, aber auch Großraumbüros mit schlechtem Schallschutz und ungestrichenen Betonwänden, was zu unnötiger psychischer Belastung führt und die Arbeitsleistung mindert.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Ziel der Dekabonisierung vorhanden, jedoch kein realistischer Plan wie das erreicht werden soll. Ausschließlich die Wärme aus dem Müllheizkraftwerk ist bisher "grün". Ob die Fernwärme, die im Winter teilweise mit über 100 °C im Vorlauf gefahren wird, jemals durch Wärmepumpe und Co. "grün" werden kann, steht in den Sternen, mal ganz abgesehen von den thermischen Verlusten des Wärmenetzes.
Dass fehlende Compliance hier zum Abzug führt, ist logisch.
Gehalt/Sozialleistungen
Tarifvertrag für Versorgungsbetriebe: gut
Im tariflichen Bereich kann jährlich bis zu ein Monatsgehalt als variable Vergütung bezahlt werden. Vor allem aber im außertariflichen Bereich sind variable Vergütungen bis zu 25 % des maximal möglichen Jahresgehalts keine Seltenheit. Dass hierbei der ein oder andere Vorgesetzte zur Maximierung seines Gehalts dann selbst übergeordnete Ziele wie Arbeitssicherheit oder Gesundheitsschutz zurückstellt, versteht sich von selbst. Unterstellte Mitarbeiter, die es besser wissen und übergeordnete Ziele für wichtiger erachten – gesunder Menschenverstand! – werden sanktioniert. Selbst der Betriebsrat kann oder will hier die Mitarbeiter nicht unterstützen, da zu arbeitgebernah. Dass der Mitarbeiter der Bewertung des Vorgesetzten, die der Errechnung der variablen Vergütung zu Grunde liegt, zuzustimmen hat und dadurch Transparenz geschaffen werden soll, entspricht nicht der Realität. Stimmt der Mitarbeiter nicht zu, wird nach einigen Wochen einfach durch HR die Zustimmung erteilt im Bewertungsportal ohne Rücksprache mit dem Mitarbeiter zu nehmen. Genial oder? Das System der variablen Vergütungen schadet somit mehr, als es nützt.
Image
nach außen ganz ok; innen viel Verbesserungspotential
Karriere/Weiterbildung
Karriere können nur Leute machen, die dem Vorgesetzten passen