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Bewertung

Seit Einführung SAP leider nicht mehr das Mettler von früher...

3,5
Empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr bei Mettler-Toledo GmbH in Gießen gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Den Metalltarif. Es ist auch ein gesundes und starkes Unternehmen mit internationaler Ausrichtung, dass nicht jede nationale wirtschaftliche Veränderung gleich umwirft, weil andere Länder dies dann gut ausgleichen können. Deswegen würde ich trotz meiner Kritikpunkte Mettler bei Anfrage durchaus empfehlen. Ich sehe die genannte Kritik eher als Anregung an das Unternehmen manche Dinge vielleicht nochmal zu beleuchten...

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Richtig schlecht fand ich nichts. Sonst hätte ich nicht viele Jahre dort gearbeitet. Schade ist die Entwicklung die Mettler in den letzten Jahren nimmt, genaugenommen seit Einführung von SAP. Speziell die weiter zunehmende Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland sehe ich sehr kritisch. Sachbearbeiter dürfen dann diese Leute noch einarbeiten und wussten sie sägen an ihrem eigenen Ast irgendwo. Auch wenn von oben immer betont wurde es sei so nicht. Faktisch ist es letztlich doch so. Auch wenn langjährigen Mitarbeitern nicht gekündigt, sondern diese im Haus umgesetzt werden - was letztlich aber damit abgefangen wird, dass man befristete Verträge nicht verlängert oder Mitarbeiter vorzeitig in den Ruhestand schickt. Das ist legitim, aber nicht schön. So wird natürlich von vielen anderen Firmen auch verfahren, keine Frage. Aber ob sich so eine Verlagerung am Ende wirklich rechnet (Thema: Fachwissen und Fehlerquote) sei dahin gestellt. Aber man hält diese Entwicklung leider als Angestellter nicht auf, wenn es von oben angeordnet wurde - ob es am Ende sinnhaft ist oder nicht.

Jeder hat dann seine ganz eigene Schwelle, wo er letztlich neben der innerlichen Kündigung auch die tatsächliche vollzieht. Das ist einfach so und war dann auch bei mir der Fall. Dennoch wünsche ich Mettler alles Gute!

Verbesserungsvorschläge

Ganz ehrlich? Habe ich als ich dort arbeitete oft gemacht. Leider kann ich mich nicht erinnern, dass einer meiner Vorschläge berücksichtigt wurde. Mein einziger Vorschlag heute wäre: hört euren Mitarbeitern besser zu. Bezieht sie mehr ein in Entscheidungsprozesse, auch die Kollegen auf den ganz untersten Hierarchie-Ebenen! Nehmt sie besser und vor allem deutlich früher mit. Wenn ein Mitarbeiter sich gewertschätzt fühlt und ernst genommen, dann engagiert er sich ganz anders. Es verbessert obendrein die interne Stimmung. Kommunikation ist das A und O - auch wenn es natürlich schwer ist positiv zu verkaufen, dass mehr und mehr Stellen und Aufgaben von Deutschland nach Polen verlagert werden.

Arbeitsatmosphäre

Ich habe etliche Jahre bei Mettler gearbeitet. Und meinen Job geliebt! Seit der Einführung von SAP wurde aber sowohl das Arbeitspensum als auch die ganze Arbeitsatmosphäre nach und nach leider zunehmend schlechter. Und das spiegelten einem ganz viele Kollegen wider. Was eine etwaige MA-Befragung zu Tage förderte (und worauf sich immer wieder berufen wird), an der die Teilnahme auch freiwillig war, kann man sich selbst überlegen.

Kommunikation

Das war etwas was mich sehr oft gestört hat. Die oft nicht funktionierende Kommunikation. Zwischen den einzelnen Abteilung lief es schon nicht immer rund. Ganz schlimm war aber doch öfter die Kommunikation "von oben nach unten". Der kleine Angestellte erfuhr Veränderungen immer als Allerletztes. Oft liefen schon "Gerüchte" aber im Haus herum, weil hier und da doch bereits etwas durchgesickert war. Das schürte Unsicherheiten und unnötiges Getratsche. Aus vielem wurden regelrechte Geheimnisse gemacht, fragte man beim Vorgesetzten nach hieß es "darüber dürfe man noch nicht sprechen". Hier wäre eine offenere und bessere Kommunikationskultur definitiv wünschenswert. Ein Mitnehmen der Mitarbeiter bei Veränderungen und vielleicht auch ein gewisses Mitspracherecht. So fühlte man sich bei manchen Entscheidungen etwas ohnmächtig und hatte den Eindruck eines "Leb damit oder geh". Ich kann es leider nur so sagen! Das demotiviert, und hat man dies dann vorgebracht bekam man noch zu hören man wisse nicht wie gut man es hat bei Mettler und man solle nicht immer meckern.

Kollegenzusammenhalt

Die war in meiner Abteilung einfach top. Wir waren alle gleichermaßen oft gestresst und überfordert, da das Pensum seit SAP-Einführung einfach immens zugenommen hatte, weil viele Prozesse komplizierter, regulierter und auch fehlerbehafteter wurden. Es fühlte sich oft wie ein Kampf gegen Windmühlen an, den man aber zumindest gemeinsam kämpfte.

Work-Life-Balance

Die 35 Stunden-Woche sorgte dafür, dass man außerhalb der Firma genug Erholungszeit bekommt. Ein definitiv positiv herzuhebender Punkt.

Vorgesetztenverhalten

Mit der vorgesetzten Person klappte es grundsätzlich gut - wenn auch hier letztlich nur entschieden und angeordnet wurde, was von oben aufgetragen war. Man bemühte sich von dieser Seite aber immer darum auszugleichen. Sicher keine leichte Aufgabe. Was nicht so schön war, dass auch hier zu den Untergebenen hin öfter zu merken war, wer dort ein besseres Ansehen genoss und wer eher weniger.

Interessante Aufgaben

Die Aufgaben waren immer interessant und sehr abwechslungsreich. Wie gesagt habe ich meinen Job bis zur SAP-Einführung immer geliebt. Danach hat man sich leider mit viel zuviel administrativen Dingen und Fehlerbehebungen beschäftigen müssen. Zeitfresser, die einen von der wirklichen Mehrwert bringenden Arbeit abhielten.

Gleichberechtigung

Da kann ich nichts Negatives sagen. Innerhalb meiner Abteilung und auf meiner Hierarchie-Ebene wurden da keine Unterschiede gemacht.

Umgang mit älteren Kollegen

Schwieriges Thema - in der täglichen Arbeit alles ok.. Aber immer wenn es um Sparmaßnahmen ging, wo z.B. Mitarbeiter eingespart werden mussten (wieder Thema SAP - Auslagerungen nach Polen), hat man versucht den einen oder anderen älteren Mitarbeiter loszuwerden. Diese wurden gerne dann vorzeitig in den Ruhestand geschickt. Was an Abfindungen/Ausgleich angeboten wurde, war oftmals aber nicht wirklich wertschätzend. Da würde man von einer grundgesunden Firma doch Positiveres erwarten.

Arbeitsbedingungen

Das Arbeitsumfeld war ok.. Mehr auch nicht. Fast alle Räume nicht klimatisiert, man saß im Sommer bei teilweise 32 Grad im Büro - in der Coronazeit war es dann gar verboten Ventilatoren anzuschalten. Die Möblierung mindestens 30 Jahre alt. Von höhenverstellbaren Tischen konnte man nur träumen - ohne ärztliches Attest keine Chance. Aus Erzählungen wurde klar, dass der neue Business Center in Warschau sehr viel besser dran war...

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Wieder schwieriges Thema. Zumindest was das Umweltbewusstsein angeht. Man schreibt sich Green MT auf die Fahne - ein Jobrad für Mitarbeiter wurde jedoch damals abgelehnt. Die großen Fahrzeuge der Leitungsetage sagen auch etwas Anderes. Dazu Lagerung der Produkte in den Niederlanden mit allen damit verbundenen oftmals zusätzlichen/erhöhten Fahrtwegen. Erzählt wurde mir auch von anderen Kollegen, dass leere Kartons durch Europa gefahren werden, weil sonst nicht anders für SAP darstellbar. Ich denke man macht sich auch hier nach außen oftmals besser als man ist. Aber das gilt ja für viele andere Firmen auch.

Gehalt/Sozialleistungen

Ein absoluter Trumpf: der Metalltarif ist einfach gut. Und ich glaube diesem verdankt Mettler auch die noch recht übersichtliche Fluktuation bei den Mitarbeitern. Ich gestehe, dass mich das auch sehr lange bei Mettler gehalten hat (neben meinen wirklich tollen, direkten Kollegen).
Was ich schade finde ist aber, dass die starren Gehaltsstufen nicht leistungsorientiert sind und damit nicht groß motivieren. Meine Erfahrung ist leider, dass es einige Kollegen gibt, die sich so durch den Tag lavieren - und Andere die sich voll einsetzen. Bezahlt werden beide auf den kleinen Angestelltenpositionen dennoch gleich. Boni werden auch an alle in gleicher Höhe bezahlt. Ein wenig mehr Anreize wären schön - fragte man danach hieß es, das sei nicht im Budget.

Image

Noch gut. Aber auch da glaube ich hatten die Produkte (zumindest in manchen Bereichen) schon ein besseres Standing bei den Kunden.

Karriere/Weiterbildung

Keine persönlichen Beschwerden. Hat man geäußert man hätte gerne eine Fortbildung wurde dies auch versucht umzusetzen, sofern sinnvoll. Schade finde ich, dass nicht immer interne Stellen mit hauseigenen Mitarbeitern besetzt werden. Ich weiß von mehreren Fällen, wo sich MA´s gerne weiterentwickelt hätten und sicher aufgrund der Qualifikation nichts dagegen gesprochen hätte. Aber dann passte die Nase dem neuen Vorgesetzten nicht so bzw. meinte man Derjenige passe nicht die Abteilung. Und es wurde Jemand neu von außen eingestellt. Mich hat es nicht betroffen, aber ich weiß, dass Jemand sich mehrere Male intern beworben hat und immer wieder abgelehnt wurde. Schade. Und wieder sehr demotivierend. Man sollte hier auch mal Jemanden eine Chance geben, der mit etwas Einsatz und Dazulernen eine solche Stelle dann vielleicht sogar sehr gut ausfüllt. Aber das ist meine ganz persönliche Meinung.

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Arbeitgeber-Kommentar

Manfred MerzHead of HR Region Central Europe

Lieber ehemaliger Kollege (m/w/d),
zunächst einmal vielen Dank für Deine Mühe - dies ist wahrscheinlich das ausführlichste Feedback, das wir bislang auf Kununu bekommen haben. Bedanken möchten wir uns auch für die Weiterempfehlung und die Ausgewogenheit der Rückmeldung, denn es werden viele positive Dinge angesprochen, aber auch konstruktive Kritik geübt - so soll es sein. Dies entspricht übrigens auch unserer internen Kultur, in der wir meines Erachtens immer sehr vernünftig miteinander umgehen. Auch für die Anregungen sagen wir vielen Dank. Unser Unternehmen hat sich seit der SAP-Einführung im Oktober 2016 sicher weiterentwickelt und kontinuierliche Verbesserung ist einer unserer 5 Firmenwerte. Dies gelingt nur, wenn man sich auch Kritik stellt und Dinge hinterfragt, was wir übrigens regelmäßig tun. Unsere jüngste Mitarbeiter-Umfrage, die achte inzwischen, wurde von über 300 Kolleginnen und Kollegen beantwortet. Deren Feedback wird in die zukünftige Entwicklung einfließen. Noch ein Wort zum "Jobrad" - solange unser Tarifvertrag (Metall & Elektro Hessen), dies nicht zugelassen hat, haben wir dies nicht eingeführt, vollkommen richtig. Sobald es möglich war, waren wir aber am Start, inzwischen nutzen fast 70 Mitarbeitende ihr Business Bike.
Gerne können wir uns auch noch einmal direkt austauschen. Du weißt bei Bedarf, wo Du uns findest.
Vielen Dank und beste Grüße,
Manfred Merz

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