Salamitaktik zurück zu konservativen Arbeitsmodellen - Vertrauen und Transparenz ist Vergangenheit
Gut am Arbeitgeber finde ich
Leider immer weniger. Rational betrachtet gibt es bestimmt noch einiges, jedoch ist die Veränderung aus meiner Sicht dominierend, sodass der Blick getrübt ist.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Intransparente und Pseudokommunikation
Iterative Verschlechterung der Arbeitsbedingungen
Viel Show (für den Aktienmarkt) und wenig Inhalt dahinter
Verbesserungsvorschläge
Wenn es nicht um die indirekte Verschlankung oder Reduktion der Mitarbeiterzahl geht (obwohl angeblich weiterhin Personen gesucht und auch immer mal wieder eingestellt werden), wäre eine ehrliche, offene und wertschätzende Kommunikation vom Management an die Mitarbeiter hilfreich, die auch die Möglichkeit für Fragen lässt. Keine iterative Verschlechterung der Arbeitsbedingungen, die über einen Gewöhnungsfaktor die MA "einlullen" bzw. manipulieren, die über Flurfunk und die Teamleiterebene oder Personalwesen verkündet wird.
Wenn weiterhin auch der Mitarbeiter im Fokus stehen sollte (wie es aus meiner Sicht früher bei ibeo war, aber daran scheiden sich auch die Geister), traut euch eine Mitarbeiterbefragung zur Zufriedenheit zu machen. Evtl ist es nur meine subjektive Wahrnehmung, das Ergebnis könnte sich stark von früheren Umfragen unterscheiden.
Arbeitsatmosphäre
Unter den Kollegen in der Regel sehr gut, allerding verschlechtert diese sich verständlicherweise mit jeder plötzlichen und unverständlichen Anweisung von oben
Kommunikation
Der Schein der Kommunikation wird durch regelmäßge "Townhall-Meetings" gewahrt, deren Informationsgehalt aber seit Übernahme durch MicroVision von ibeo stark gegen Null konvergiert. Es wird aus Management/ CEO-Sicht berichtet, wie toll und aussichtsreich die eigenen Produkte sein werden, die geplanten und bereits beschlossenen Umstrukturierungen werden jedoch so unkonkret angedeutet, dass es einem nicht einmal auffällt, wenn man nicht vorher von dem eigenen Vorgesetzten vorgewarnt bzw. aufgeklärt wird. Gleiches gilt für plötzliche Änderungen in der Anwesenheitspflicht. Anstatt einer ehrlichen und begründeten Information des Managements kommt zunächst per Flurfunk die Info, und schließlich eine Mail am Abend von HR, die eine verpflichtende Anwesenheit für die nächste Woche ankündigt. Und das nach vier Jahren fast vollständiger freien Wahl des Arbeitsplatzes (auch wenn es bei den meisten nie vertraglich festgehalten wurde). Es ist eine sehr traurige Entwicklung.
Kollegenzusammenhalt
Das schwindende Vertrauen in das seit 2023/ Übernahme durch MicroVision wirkende Management wirkt sich auch auf den Zusammenhalt aus. Persönlich weitesgehend super, aber man kann es niemanden vorwerfen, wenn man sich inzwischen sehr gut überlegt, wie viel man noch investieren möchte, und wie lange man noch in dem Unternehmen arbeiten will.
Work-Life-Balance
Ich wiederhole mich, aber die Einführung einer Pflichtanwesenheit von plötzlich 3 Tagen an einem relativ außerhalb liegenden Bürogebäude schränkt die Work-Life-Balance erheblich ein. Vor allem vor dem Hintergrund, dass es vorher einen Team-Tag die Woche gab, der aber sehr flexibel gehandhabt werden konnte und viele Kollegen seit 2020 auch den eigenen Wohnort entsprechend flexibel verlegt haben. Drei Tage Anwesenheit, drei Tage Fahrerei, erhebliche Veränderung im Alltag und in der Regel starke Einschränkung der vorher äußerst lobenswerten Work-Life-Balance.
Vorgesetztenverhalten
Je nachdem, auf wen man es bezieht. Die direkten Teamleiter sind in der Regel zum einen nicht wirklich früher informiert, und haben außerdem scheinbar wenig bis keinen Gestaltungsspielraum. Ihnen würde ich (bis auf mangelnde Erfahrung) nichts vorwerfen. Das obere Management zeichnet sich durch intransparente oder inhaltslose Kommunikation aus. Diese Aussagen/ diese gesamte Bewertungsinhalte sind aktuell stark durch die plötzliche Anpassung der Anwesenheitspflicht geprägt. Und dies ist vermutlich vor allem dem Management/ dem CEO zuzuschreiben, der allerdings keine Möglichkeit zur Diskussion und zur Erklärung bietet. In anderen Unternehmen mag dies der normale Zustand sein, in der Vergangenheit bei ibeo war dies in meiner Wahrnehmung ein deutlich anderer Zustand, der auf die Mitarbeiter ausgerichtet war, ihnen Feedback- Diskussions- und Mitgestaltungsmöglichkeiten eingeräumt hat.
Gleichberechtigung
Es gibt wenige weibliche Mitarbeiter
Umgang mit älteren Kollegen
Es gibt wenige ältere Mitarbeiter
Arbeitsbedingungen
Ja nach Gebäude unterschiedlich, bisher konnte man es sich ja im Homeoffice entsprechend einrichten, wenn man wollte.
Gehalt/Sozialleistungen
Die hochgepriesene Gehaltsanpassung zur Übernahme 2023 war maximal ein Inflationsausgleich, gut sind die noch übernommenen Sozialleistungen wie Kita-Zuschuss. Allerdings ist auch die ehemalige Berufsunfähigkeitsversicherung plötzlich nicht wieder neu aufgenommen worden und bisher auch kein "Ausgleich" dafür geschaffen worden, obwohl dies angekündigt war.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildungsmöglichkeiten werden wieder seit über einem Jahr ausgesetzt, aufgrund mangelnden Budgets oder nicht abgeschlossener Budgetplanung. Bzw., falls es andere Gründe gibt, werden diese nicht angegeben. Da landet man wieder bei der Kommunikation. Und es ist aus meiner Sicht kaum der eigenen ehemaligen "Academy"-Abteilung anzukreiden, da seit der Übernahme wenig bis keine eigener Entscheidungsspielraum in D vorhanden ist, alles, selbst jede Dienstreise, muss aus den USA (dem Hauptsitz der ursprünglichen Firma) abgenickt werden. Mit 9h Zeitverschiebung und längerem Ignorieren von Mails ist das mit Sicherheit kein Spaß.