Ein Unternehmen, dass sich stets versucht neu zu erfinden
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die lockere Atmosphäre am Arbeitsplatz und der kollegiale Zusammenhalt.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die unterentwickelte Feedback-Kultur. Gerade in Bezug auf die Leistungsbeurteilung, durch die das Gehalt berechnet wird.
Verbesserungsvorschläge
Bleibt auf dem Pfad der stetigen Veränderung! Überdenkt dazu nochmal das Gehaltsmodell. Fairness kann nur durch maximale Transparenz (und zwar der Ergebnisse und nicht nur des Prozesses) entstehen.
Arbeitsatmosphäre
Hier macht es Spaß zur Arbeit zu kommen. Dabei hat jede Abteilung einen ganz eigenen Stil. Ich kann nur aus der Produktentwicklung berichten und die ist kollegial, albern und verspielt. Auch im Home Office bleibt durch gute Tools der Kontakt erhalten und man arbeitet intensiv zusammen.
Ein kleiner Wehrmutstropfen ist die Leistungsbeurteilung. Es ist kein gutes Gefühl für das Gehalt der Kolleg*innen mitverantwortlich zu sein. Dazu sorgt das Tool für Misstrauen, da nicht ersichtlich ist, wie die Bewertung zustande kommt. Es fehlt auch an einer Feedback-Kultur, dass man eine schlechte Beurteilung auch begründet, damit sich die Kollegen weiterentwickeln können. Aber dazu mehr beim Thema Gehalt.
Kommunikation
Es wird sehr viel wert auf die Kommunikation untereinander gelegt. Dafür gibt es viele Austauschformate und regelmäßig kommen Neue dazu (und Alte werden eingestellt). Die Kommunikation ist offen und ehrlich, nur dann und wann hapert es daran dass einige Mitarbeitende auch nicht bereit zu so vielen Gesprächen sind und dann irgendwann Themen unter den Tisch fallen. Der Flurfunk ist besonders mächtig und sorgt regelmäßig für Unsicherheiten.
Kollegenzusammenhalt
Auch abseits der Arbeit, wird hier viel zusammen unternommen. Viele Kolleg*innen haben bei Mittwald Freunde gefunden und man ist auch darüber hinaus eng verbunden.
Work-Life-Balance
Die Vorgesetzten sind immer offen für jeden Mitarbeitenden eine individuelle Lösung zu finden.
Vorgesetztenverhalten
Trotz all der flachen Hierarchien und agilen Strukturen herrscht immer noch eine Zweiklassengesellschaft. Bei Kündigungen wird sich bemüht, vorher eine gemeinsame Lösung zu finden, doch gibt es dabei wenig Geduld und positive Entwicklungen werden trotzdem nicht gesehen. Dazu sitzen die Vorgesetzten auch zu viel in Meetings und bekommen zu wenig mit, was wirklich passiert. Mittwald wäre sehr gerne agil und selbstorganisiert, doch im Kern ist immer noch eine sehr veraltete Struktur, die sich nur schwer verändern lässt.
Letztendlich sehe ich hier nur eine sinnvolle Entwicklungsmöglichkeit: das Aufbrechen sämtlicher Führungsstrukturen, die Abschaffung klar definierter hierarchischer Führungspositionen und die Förderung lateraler Führung.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben hier sind stets abwechslungsreich und dienen auch der persönlichen Entwicklung. Dazu gibt es viele Möglichkeiten über seine eigenen Aufgaben hinaus zu verwirklichen und sich in abteilungsübergreifende Themen einzubringen, so auch beim Thema Gehalt/Leistungsbeurteilung. Leider findet die entsprechende Runde zu einer Zeit statt, an der ich nicht teilnehmen kann.
Gleichberechtigung
Allgemein herrscht hier absolute Gleichberechtigung. Untereinander findet aber dennoch Diskriminierung statt. Man merkt dann doch, dass hier viele Dorfkinder arbeiten, die Personen, die von der Norm abweichen, eher mit Witzen abwerten, als ihnen wertschätzend zu begegnen. Aber auch das hält sich im angemessenen Rahmen, so dass mir kein Fall von Mobbing bekannt ist.
Umgang mit älteren Kollegen
Hier gilt das Gleiche, wie bei der Gleichberechtigung: Witze hört man schon, doch jeder hat dieselben Chancen sich zu bewehren.
Arbeitsbedingungen
Manchmal muss man sich fragen, warum bei einem Webhoster die Internetverbindung der Mitarbeitenden so schlecht ist.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Hier kann man nicht meckern. Mittwald ist sich seiner Verantwortung bewusst und investiert viel, um ökologisch voran zu kommen: Eigene Ladesäulen, seit kurzem eine Photovoltaikanlage auf dem Dach, ein eigener Wald. Leider werden viele Möglichkeiten von den Mitarbeitenden nicht so wertgeschätzt, wie man sich das wünschen würde.
Gehalt/Sozialleistungen
Mittwald zahlt unterdurchschnittlich. Das mag nicht für jeden Mitarbeitenden gelten, aber die meisten könnten gleich in der Nachbarfirma mehr verdienen als hier. Für Gehaltserhöhungen gibt es alle 9 Monate eine Leistungsbeurteilung, die von der Idee her gut ist, aber in der Umsetzung mies:
- Es ist nicht zu erkennen, wie die Bewertung genau entstanden ist. Feedback kann positiv sein, die Beurteilung trotzdem schlecht.
- Das Grundgehalt ergibt sich aus einer Tabelle, die ist nicht öffentlich einsehbar ist.
- Die häufigste Möglichkeit sein Gehalt zu verbessern, ist sogar, dass man mit seinem Vorgesetzten darüber redet, in eine höhere Stufe zu kommen. Dadurch wird aber das ganze Konstrukt ad absurdum geführt.
- Da immer nur das Grundgehalt betrachtet wird, ist es sonst nur möglich sich zu verbessern, wenn die Leistungsbeurteilung noch besser wird. Sie ist nicht kumulativ.
- Dadurch ist es sogar möglich sich wieder zu verschlechtern. Sowas habe ich noch nie irgendwo anders gesehen.
- Inflationsausgleich wird nur aufs Grundgehalt abgewandt, dass heißt: bei schlechter Leistung gibt es inflationsbedingt weniger Geld.
Das System ist unfair und belohnt "Leistung", was auch immer das heißt.
Image
Mittwald hat einen guten Ruf bei Agenturen, doch der Ruf ist auf dem absteigenden Ast.
Karriere/Weiterbildung
Wer nach einer Weiterbildung fragt, bekommt auch eine. Auch wenn sich dieser Prozess oft lange hinziehen kann. Dazu werden immer wieder interne Weiterbildungsmöglichkeiten geschaffen, die aber nur von einem Teil der Mitarbeitenden genutzt werden.