Außen Top, innen (größtenteils) Flop
Gut am Arbeitgeber finde ich
Für Berufseinsteiger ist Moebelplus meiner Meinung nach sehr zu empfehlen. Hier arbeiten sehr viele kompetente und freundliche Fachkräfte, die einem viel beibringen können. Wenn man den beruflichen Weg in den Onlinehandel einschlagen möchte, kann Moebelplus ein gutes Sprungbrett sein - lernt was ihr könnt, schaut euch das ganze 2 Jahre an und lasst euch dann euere angeeigneten Fähigkeiten anderswo entsprechend gut bezahlen. Wer aber eine Familie zu ernähren hat, sich von seinem Leben mehr erhofft als eine 2-Zimmer Mietwohnung auf Lebenszeit und gerade so einen Urlaub im Jahr, wer nicht in unmittelbarer Nähe zum Unternehmensstandort wohnt und Fahrtkosten zu tragen hat und wer finanziell unabhängig von seinem Partner sein möchte, dem sei meiner Meinung nach abgeraten.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Alle bereits genannten Dinge. Die Anzahl der offenen Stellen im Unternehmen und das ständige Kommen und Gehen von Mitarbeitern bestätigen meine Aussagen.
Verbesserungsvorschläge
Moebelplus muss sich seiner vorhandenen Fachkräfte bewusst werden, und diese entsprechend entlohnen - denn die Konkurrenz ist da, auch in Sachsen. Die Corona-Pandemie hat viele Unternehmen wach gerüttelt und ihnen die Vorteile des Onlinehandels schmackhaft gemacht - und die Unternehmen sind bereit, für vorhandenes Wissen in diesem Bereich sehr gute Löhne zu zahlen (Auch ohne Führungsverantwortung).
Arbeitsatmosphäre
Vertrauen zu den Mitarbeitern gibt es nicht. Während der Corona Pandemie und dem damit verbundenem Lockdown 2020, als Kitas und Schulen zum 1. Mal geschlossen wurden, hat man Mitarbeiter mit Kindern widerwillig im Homeoffice arbeiten lassen. Zusätzlich zu dem Stress durch die Kombination Kinderbetreuung und Arbeit, wurde man durch die Firma zusätzlich gestresst. Es wurden regelmäßig Beweise eingefordert ( ob man denn wirklich zu Hause sein Kind betreuen muss) - in Form von offiziellen Schreiben der KiTa´s oder Schulen, dass kein Präsenzunterricht / keine Betreuung stattfindet bis hin zu datenschutzrechtlich geschützten Auskünften zum Dienstplan des Partners. Als dann das erste mal die Homeoffice-Pflicht in Kraft trat, lies der Stress diesbezüglich zwar nach, jedoch wurden bereits 2 Monate vor Auslaufen der 1. Homeoffice-Pflicht vereinzelte Mitarbeiter ( Vor allem die ohne Kinder), teilweise gegen deren Willen wieder ins Büro zitiert. Der Lockdown 2021/22 lief diesbezüglich zwar teilweise besser, doch als die 2. Homeoffice Pflicht in Kraft trat, mussten alle Mitarbeiter regelrecht kämpfen und diskutieren, damit Homeoffice gewährt wird ( obwohl es gesetzlich vorgeschrieben war).
Kommunikation
Es gibt regelmäßige Teammeetings, bei denen die Bereichsleiter der verschiedenen Abteilungen über Neuigkeiten informieren und in denen Arbeitsläufe und offene To-Do´s abgesprochen werden.
Kollegenzusammenhalt
Hier kann man 5 Sterne vergeben, denn der Zusammenhalt unter den Kollegen ist super. Man fühlt sich vom 1. Tag an willkommen im Team. Den Umgang untereinander kann man als freundschaftlich bezeichnen. Man bekommt stets Hilfe und Unterstützung, falls benötigt. Der Kollegenzusammenhalt ist für viele Mitarbeiter der einzige Grund, in dieser Firma zu bleiben.
Work-Life-Balance
Es wird Gleitzeit geboten ( mit Kernarbeitszeit). Es gibt eine aufgezwungene Frühstückspause von 20 Minuten, die man machen MUSS auch wenn man nichts essen möchte, oder daheim vor Arbeitsantritt schon gegessen hat. Sprich man ist jeden Tag 8 Stunden und 50 Minuten in der Firma - Früher gab es noch zusätzlich 10 Minuten "Kommen und Gehen" man war praktisch 9 Stunden/Tag auf Arbeit bei einer 40 Stunden Woche. Man hat sich allerdings erbarmt dies abzuschaffen.
Es besteht grundsätzlich die Möglichkeit zum Homeoffice, wenn man mit dem damit verbundenem Misstrauen und Stress klar kommt. Man muss hier seine Arbeitszeiten altmodisch in Form einer Exceltabelle festhalten und dazu zeitgenau seine ausgeführten Tätigkeiten beschreiben ( wie im Berichtsheft zu Ausbildungszeiten). Am Ende jeder Woche wird dann dieser Bericht eingefordert und akribisch geprüft - kann sich die Bereichsleitung bestimmte Zeiten und damit verbundenen Tätigkeiten nicht erklären, bekommt man,wenn Bereichsleitung einen schlechten Tag hat,direkt einen Anruf mit der Begrüßung Achtung Zitat: "Willst du mich eigentlich veralbern?" (nicht "veralbern" sondern als Schimpfwort formuliert)
Vorgesetztenverhalten
Einige Bereichsleiter sollten sich die Frage stellen, ob sie sozial für diese Stelle geeignet sind. Wenn bei Teammeetings oder auch bei 4-Augen-Gesprächen Probleme angesprochen werden kommt regelmäßig die Antwort "Ich kann euch verstehen, ABER" oder "Ich kann das nicht entscheiden, dass entscheidet die Geschäftsleitung". Fragt man dann bei der Geschäftsleitung durch Zufall beiläufig nach, bekommt man die Auskunft "Der Bereichsleiter hat entschieden...." Sprich teilweise haben Bereichsleiter mehr Entscheidungsgewalt, als Sie gerne zugeben. Zusätzlich gibt es Bereichsleiter, die gerne emotional werden und dann nicht mehr sachlich diskutieren können, sondern ausfallend werden und das Gespräch auf eine persönliche Ebene verlegen ( Siehe mein Beispiel unter "Work-Life-Balance") Man stellt sich gerne als "Freund" und "Vertrauensperson" der Mitarbeiter dar und versichert, dass Gespräche unter 4 Augen auch unter 4 Augen bleiben, über diverse Umwege oder Zufälle erfährt man dann, dass Informationen doch an die Geschäftsleitung weiter getragen wurden. Gerne wird auch mal beim Kaffee holen im Gang gelauscht, ob man evtl. Gesprächsthemen zwischen den Mitarbeitern in den Büros mitbekommt.
Umgang mit älteren Kollegen
Umgang Kollege zu Kollege Top.
Arbeitsbedingungen
Büros wurden erst alle neu renoviert, Technik ist auf dem Neustem Stand. Es gibt Klimaanlagen. Das Firmengebäude ist sehr modern und ansprechend gestaltet.
Gehalt/Sozialleistungen
Ich verstehe nicht, wie andere Bewerter hier 5 Sterne für "Lohn kommt immer pünktlich" vergeben - denn wenn ein Unternehmen dieser Größenordnung heutzutage seine Mitarbeiter nicht pünktlich bezahlen kann, hat es ein Problem. Vielen Unternehmen zahlen pünktlich die Löhne, dies ist kein Alleinstellungsmerkmal. Es wird eine EdenRed Guthabenkarte angeboten, die monatlich mit 50 Euro aufgeladen wird - auch dafür gibt es einen Stern. Es gibt eine BAV, die man freiwillig abschließen kann. Nun zum negativen: Lohnerhöhungen bringt die Mindestlohnkommission, alles was darüber liegt nennt man bei Moebelplus "Inflationsausgleich" sprich im Geldbeutel nicht spürbar. Wobei dieses Jahr die Inflation ja mal sehr hoch ausfällt, aber dafür bietet man ja jetzt als Ausgleich das Homeoffice außerhalb der Homeofficepflicht ( im Wechselbetrieb Büro-Homeoffice), so spart kann man sich natürlich Lohnerhöhungen und einiges an Betriebskosten - aus Unternehmersicht schlau gelöst.
Gerne wird bei Moebelplus diesbezüglich mit Lohn=Leistung argumentiert - es gibt in Sachsen kleinere Unternehmen, die zahlen bereits mehr Einstiegsgehalt für den selben Job, als man bei MP ohne Führunsverantwortung je verdienen wird.
Image
Moebelplus möchte nach Außen hin High-Society-mäßig, elegant und modern dastehen. Wenn es seine Mitarbeiter auch dem Image entsprechend bezahlen und behandeln würde, wäre es wahrscheinlich eine der besten Firmen.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildungsmöglichkeiten sind gegeben und werden teilweise auch bezahlt - gegen Betriebsbindung.