In Wellen und Teilen gut. Nur was für Menschen mit hoher Frustrationstoleranz.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Genügend Freiheiten in einigen Bereichen, dass die Arbeit richtig Spaß machen kann. Genügend nette Menschen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Dass manche Schwelbrände ignoriert werden, bis eine Behandlung wieder schmerzhaft, aufwendig und verlustbehaftet ist. Technisch, organisatorisch, menschlich.
Verbesserungsvorschläge
Was im Laufe der Zeit mit direktem Feedback nicht gefruchtet hat, braucht hier nicht wiederholt zu werden.
Arbeitsatmosphäre
Wie fast überall sehr abhängig vom konkreten Bereich. Seit nun einiger Zeit häufigere Brandherde mit nicht geschlossenen Teams in Überlast, nicht gegensteuernden disziplinarischen Vorgesetzten. Aber auch schöne Ecken, mit kompetenten Teams, definiertem Scope und cooler Technik.
Augen auf beim Vorstellungsgespräch, mit zukünftigen Kolleg:innen Gespräche einfordern, auf euer Bauchgefühl hören ob ihr in eins dieser Wespennester geratet.
Kommunikation
Wenn der direkte Vorgesetzte die letzte Meile nicht vergeigt, ziemlich gut und eindeutig überdurchschnittlich, vor allem für einen IT Laden.
Kollegenzusammenhalt
In seltenen Fällen: Exzellent. Meistens eher unterdurchschnittlich, gelegentlich würde ich einen Vorkoster beim Essen empfehlen.
Work-Life-Balance
All take, no give. Dafür (mittlerweile) in den Rahmenparametern/Betriebsvereinbarungen fairer (gelegentlich durch Vorgesetzte ent-fair-t, die mehr Auflagen machen als die Betriebsvereinbarungen es erfordern).
Es ist alles immer dringend, es gibt keine langfristige Planung die auch Bestand hat. Kenne ganz wenige im Haus die nicht von der Anzahl der parallelen Themen aufgefressen werden, wenig vorhersehbare Last. Kommt aber halt auch drauf an, wie sehr man davon beeinflusst ist oder ob man es mit einem Schulterzucken ablegen kann.
Wenn euch etwas an der eigenen Arbeit liegt, ihr schlechte Dinge nicht so liegen lassen oder sehen könnt, wird euch ein Job hier auffressen.
Vorgesetztenverhalten
Hatte hier schon außergewöhnlich gute, aber auch atemberaubend schlechte Führungskräfte. Bei schlechtem Bauchgefühl, entweder in der Vorstellungsrunde oder in der Probezeit: handelt! Selbst nachweisbar schadende Führungskräfte werden hier extrem lange getragen, die Chance dass sich da ohne eigene Versetzung irgendwas ändert ist nicht hoch.
Interessante Aufgaben
Solange man damit leben kann dass ab und zu irgendjemand in der Kette (bis zum Vorstand) die Rahmenbedingungen ständig ändert, bietet der Laden in weiten Teilen genug spannende Themen und einige gestalterische Freiheiten.
Gleichberechtigung
Wirklich gut. Abstrich nur, weil ab und zu dann doch wieder alte weiße Männer aus Franken im Verhalten sichtbar werden. Ich sag's mal so - eigentlich ist jede:r wirklich willkommen wie mensch so ist. Aber wenn deine eigene Identität zu flippig, extrovertiert, nonkonform ist, wird es in einigen Ecken der noris leider wenig herzlich. Schwul/lesbisch/trans? Kein Problem. Du willst zu einem Fotoshooting ein "zu farbiges" Hemd oder gar etwas mit Print anziehen? Auf gar keinen Fall, hallo, was denken unsere Kunden dann von uns?!
Arbeitsbedingungen
"... auch zur Privatnutzung" - tu so als wäre das nicht der Fall, und dein Leben wird viel einfacher.
Gehalt/Sozialleistungen
Wie so häufig schon gelesen - gerade langgediente haben es schwer, eine marktübliche Vergütung zu bekommen. Aus den daraus entstehenden Schmerzen hat die Firma leider nicht gelernt, und manövriert sich mit "mittellangen" Angestellten in genau dieselbe Situation wieder. Die "Gehaltsverhandlung" ist nur dann eine, wenn du das aktiv als solche gestaltest und den Konflikt bzw. eine solche Situation nicht scheust, ansonsten wird man informiert ob und wie das Gehalt sich verändert.
Karriere/Weiterbildung
Wenn man sich selbst kümmert, gibt's Optionen. Getragen durch Mechanismen wird man nicht. Kein Laden der Großes auf Zertifikate für Menschen hält (was, wie ich finde, auch kein Nachteil ist).