Danke für die Erfahrung.
Arbeitsatmosphäre
Für Einzelkämpfer und Menschen, die außer ihren Kunden höchstens ihr Navi reden hören wollen, ist es vermutlich der Traumjob schlechthin. Meiner persönlichen Vorstellung von einer guten Arbeitsatmosphäre entspricht es nicht.
Man fühlt sich in so einem großen Unternehmen teilweise nur als Nummer.
Heißt nicht, dass es in allen Bereichen und Abteilungen so aussieht. Deshalb gibt es auch zwei Sterne anstatt nur einem.
Es gibt vereinzelt sehr gute Seelen, die wirklich versuchen eine schöne Arbeitsatmosphäre zu kreieren, aber das ist leider nur ein winziger Teil des großen Ganzen.
Ein Mitarbeiter repräsentiert sein Unternehmen, aber hier liegt es eher an den guten Menschen, als an einer guten Unternehmenskultur.
Kommunikation
Naja keine Kommunikation ist auch eine Form der Kommunikation.
Es wird immer betont wie wichtig Kommunikation ist, aber an der Umsetzung hapert es leider immer noch sehr. Entweder sind die Kommunikationswege nicht definiert oder nicht wirklich etabliert. Das sorgt leider in der Praxis für Chaos und Misskommunikation.
Es gibt schon einige Maßnahmen seitens des Unternehmens, um die Situation zu verbessern! Aber ich persönlich habe noch keine positiven Auswirkungen mitbekommen.
Kollegenzusammenhalt
Objektiv und pauschal kann man dazu keine Aussage treffen, es kommt immer auf die Charaktere an. In meinem Team waren sehr gegensätzliche Verhaltensweisen vorhanden. Ich habe sowohl sehr positive als auch sehr negative Erfahrungen gemacht.
Alles in allem würde ich nie etwas schlechtes über meine Arbeitskollegen sagen wollen. Ich bin dankbar für die Zeit mit ihnen!
Work-Life-Balance
Es kommt auf die Abteilung, in der man arbeitet und auf das eigene Engagement an.
Entweder man ist sehr engagiert und es kann wie gleich beschrieben etwas „unangenehmer“ (persönliches Empfinden) werden oder man ist eher Typ Laisser-faire und hat eine wirklich gute Work-Life Balance.
Als Berater mit Ambitionen sollte man sehr flexibel sein und Spaß haben alleine zu reisen. Man ist am besten 24/7 erreichbar und richtet seine Freizeitaktivitäten und Urlaubsplanung überwiegend nach der aktuellen Projektlage.
Das wird von niemandem offiziell verlangt, aber inoffiziell definitiv erwartet.
Ich kann auch diese Erwartungen aus unternehmerischer Sicht verstehen, aber es ist für den Mitarbeiter nicht leicht oder im Sinne des Wohlbefindens für ihn wichtige Ereignisse zu Gunsten der Arbeit abzusagen.
Wenn man mit Stress und Leistungsdruck gut zurecht kommt und „für seine Arbeit lebt“, kann die Work-Life-Balance auch als engagierter Berater super sein. Es gibt einige, die das sehr gut hinbekommen.
Vorgesetztenverhalten
Auch hier wieder sowohl sehr positive als auch negative Erfahrungen gemacht.
Alles in allem würde ich meinem Vorgesetzten immer für die Zeit danken und nie etwas schlechtes sagen.
Generell aber eine losgelöste Bitte:
Bei der Wahl eines Vorgesetzten bitte darauf achten, ob die Person auch wirklich dafür geeignet ist. Fachlich hochqualifiziert heißt nicht, dass man gut führen oder mit Menschen umgehen kann.
Interessante Aufgaben
Lässt sich schwer beantworten. Es kommt immer auf das zugewiesene Projekt an. Kann mal mehr mal weniger Interessant sein.
Gleichberechtigung
Prinzipiell ja. Es wird durch die flexiblen Arbeitszeitmodelle die Chance gegeben die Einsatzintensität individuell festzulegen. Das erlaubt definitiv die Möglichkeit Familie und eigene Karriere unter einen Hut zu bekommen.
Trotz dieser Gleichberechtigung seitens Unternehmen ist die Branche für meine Kolleginnen deutlich härter als für meine Kollegen.
Umgang mit älteren Kollegen
Je älter, desto mehr Erfahrung hat ein Berater und desto mehr Respekt und Privilegien genießt man. Was das im Umkehrschluss für jüngere Kollegen bedeutet, kann man sich gern selbst ableiten.
Ich als eher junger Mitarbeiter finde diese spürbare "Bevorzugung" nicht so schön.
Arbeitsbedingungen
Was die reinen Arbeitsbedingungen angeht, ist Orbis wirklich sehr zuvorkommend.
Es gibt fast an allen Arbeitsplätzen einen höhenverstellbaren Tisch, zwei Monitore, Tastatur und Maus mit der man sich sehr leicht verbinden kann.
Dafür muss man sich je nach Abteilung mit Desk Sharing und Großraumbüros arrangieren.
Klimaanlage, gute Beleuchtung, Aufzug vorhanden und überwiegend barrierefrei gestaltet.
Bei technischen Problemen wird auch sehr schnell geholfen. Das einzige was ich wirklich zu bemäkeln habe, ist das echt schlechte WLAN in den Bürogebäuden.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Kann ich nichts dazu sagen.
Gehalt/Sozialleistungen
Sagen wir es mal so, der durchschnittliche Wert, der hier beispielsweise als SAP-Berater angegeben wird, resultiert wahrscheinlich aus den Bewertungen von einigen langjährigen und dementsprechend höherrangigen Beratern (Senior Consultants).
In den ersten 4-5 Jahren, bzw. ohne Senior vor der Berufsbezeichnung, wird das Jahresgehalt ungefähr zwischen 36-56 T€ angesiedelt sein, je nach Erfahrung und Ausbildungsgrad.
Diese Summe entspricht allerdings nicht dem Jahresfixgehalt. Ich persönlich finde das weder fair noch angemessen bezahlt, aber das ist auch nur mein persönliches Empfinden.
Es gibt keine VL, aber jeden Monat neue Mitarbeiterangebote und sonstige finanzielle Unterstützungen bei Bahnkarten, Fahrrädern etc.
Das Gehalt wird immer pünktlich und wirklich mitarbeiterfreundlich ausgezahlt. Z.B. Falls der letzte Arbeitstag auf einen Samstag oder Sonntag fällt, bekommt man das Gehalt i.d.R. vor dem Wochenende überwiesen.
Image
Durchwachsen. Ich habe überwiegend mit unzufriedenen Kollegen, Ex-Mitarbeitern oder unzufriedenen Kunden Kontakt gehabt.
Das klingt jetzt nicht wirklich gut, aber man muss immer im Hinterkopf behalten, dass es subjektive Wahrnehmungen sind und man auch manchmal nur den Frust von anderen abgeladen bekommt, die lediglich in einer temporären schwierigen oder stressigen Phase stecken und eigentlich total zufrieden sind.
Es gibt immer Vor- und Nachteile. Ich persönlich habe aufgrund meiner Erfahrungen nachhaltig kein schönes Bild von der ORBIS SE, aber es gibt definitiv Mitarbeiter, die etwas gegenteiliges berichten können.
Karriere/Weiterbildung
Wenn man möchte, kann man bei ORBIS Karriere machen, definitiv.
Weiterbildung ist zwar möglich, aber man muss dafür kämpfen und proaktiv tätig werden. Es gibt ein Mal im Jahr ein Verhandlungsgespräch, indem man auch Tage für Weiterbildung verhandeln kann.
Am besten kommt man mit einem konkreten Vorschlag in das Gespräch, denn Schulungstage sind keine Tage an dem man für den Kunden arbeitet, ergo dem Unternehmen kein Geld einbringt.
Nicht falsch verstehen, wenn es einen sinnvolle Weiterbildungskurs gibt, wird einem auch die Zeit eingeräumt, keine Frage! Aber ohne konkreten existierenden Kurs wird die Argumentationsgrundlage für diese Schulungstage erfahrungsgemäß sehr dünn.
Das bedeutet unterjährig ist es schon etwas "schwieriger" eine Chance auf Weiterbildung zu bekommen, aber nicht unmöglich und es wird auch nichts strickt verweigert.
Es werden immer mal wieder kleinere innerbetrieblichen Kurse angeboten, was ich sehr gut finde, aber das sind keine in dem Sinne fachlichen Weiterbildungen.