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Bewertung

PI hat Wachstumsschmerzen - bietet aber eine unglaubliche Vielzahl an Möglichkeiten für alle, die sie nutzen wollen.

4,4
Empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung bei Physik Instrumente (PI) GmbH & Co. KG (Karlsruhe) in Karlsruhe gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Gestaltungs- und Entwicklungsmöglichkeiten, unglaubliche Produkt- und Anwendungsvielfalt, finanzielle Stabilität, Bereitschaft zu Investitionen

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Mangelndes Umwelt- und Sozialbewusstsein, eigensinniger Betriebsrat, teilweise weltfremdes Top-Management.

Verbesserungsvorschläge

Mehr soziales und nachhaltiges Engagement, mehr fürs Außenimage tun. Modernes Anreizsystem schaffen, um Leistungsträger zu belohnen.

Arbeitsatmosphäre

PI ist eine Firma im Wandel - und das merkt man im guten (Gestaltungsmöglichkeiten) wie im schlechten (Abschied vom "kleinen Familienunternehmen", mehr "Zug" in Projekten und Produktion, Offenlegung Versäumnisse der Vergangenheit). Ich empfinde diesen Wandel und die Atmosphäre bei PI insgesamt als positiv und herausfordernd, weil:
* jede/r Einzelne das Unternehmen und dessen Erfolg in dieser Phase durch seine/ihre Arbeit massiv mitprägen kann
* PI als Unternehmen ein unglaubliches Potential besetzt, intern (Prozessverbesserungen, Produkte, ...) wie extern (Marktanteile, Anwendungen, ...)
* Gesellschafter + Management bereit sind, Veränderungen anzugehen (Investitionen!) und dabei auch Fehler einzugestehen, auch wenn diese Veränderungen manchmal besser erklärt werden könnten.

Kommunikation

Alles in allem überdurchschnittlich gut. In meinem Bereich gibt es regelmäßige Update-Meetings des Bereichsleiters, der offen über Zahlen und Projekte berichtet und immer wieder versucht, die Notwendigkeit für die Veränderungen zu erklären. Bei der unglaublichen Vielzahl von parallelen Handlungssträngen und Projekten finde ich es nicht einfach den Überblick zu behalten - aber vielleicht ist es auch einfach vermessen, zu glauben, dass man als einzelner Mitarbeiter alles komplett kapiert haben muss.

Kollegenzusammenhalt

Auch wenn einem die wenigen "Bruddler", mehrheitlich aus der alteingesessenen Belegschaft, (die den vielen Veränderungen grundsätzlich skeptisch gegenüberzustehen scheint) manchmal das Gefühl geben, dass alles nicht mehr so toll ist wie frühe, spüre ich - zumindest in meinem Bereich - eine große Lust, die bestehenden Probleme gemeinsam anzugehen und nicht nur über sie zu mosern.
Wirklich negativ fällt mir inpuncto Zusammenhalt allerdings der seit Mai '23 amtierende Betriebsrat auf, der durch sein - vorsichtig gesagt - seltsames Agieren schon zu einigen kontroversen Diskussionen geführt hat. Die BR-Mitglieder scheinen es z.B. für wichtiger zu halten, als Steigbügelhalter der IG Metall im Betrieb zu agieren und auf Biegen und Brechen das ERA-System zu installieren, anstatt sich primär um das Wohlergehen des eigenen Unternehmens und der Belegschaft zu kümmern und dafür selbst Verbesserungen anzustoßen. Ich hatte mich eigentlich über den Betriebsrat gefreut, bin inzwischen aber nur noch genervt und habe das Gefühl, dass das auch vielen anderen so geht. Für den Zusammenhalt ist das nicht unbedingt gut - vielleicht werden die handelnden Personen mit der Zeit aber ja noch vernünftiger...

Work-Life-Balance

Leistungsbereitschaft wird erwartet, was ich in Ordnung finde - schließlich bekomme ich dafür im Gegenzug ein Gehalt. Aufgrund des großen Erfolgs der letzten Jahre und des Umbruchs, in dem sich PI zur Bewältigung des Wachstums befindet, gibt es eigentlich durchgehend mehr als genug zu tun. Man muss sich hier auf jeden Fall selbst Grenzen setzen, die Führungskraft wird einen nicht von Überstunden abhalten. Zumindest in meinem Team werden diese Grenzen dann aber immer akzeptiert und kein Druck ausgeübt o.ä.

Vorgesetztenverhalten

Das Top-Management wirkt manchmal weltfremd, hält sich aus dem Tagesgeschäft aber weitestgehend heraus, sodass die Führungskräfte wirken können. Wie immer gibt es unter den Führungskräften Licht und Schatten, wobei die "Licht-Seite" meinem Eindruck nach überwiegt. Mein Chef ist hervorragend, kommuniziert viel & gerne, bezieht uns mit ein, wenn es geht oder kommuniziert zumindest über das, was passiert. Natürlich gibt es Situationen, in denen man sich manchmal dieses oder jenes anders gewünscht hätte, aber alles in allem habe ich das Gefühl, dass mein Chef wie auch die anderen Vorgesetzten, die ich kenne, viel Wert auf eine ehrliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit ihren Teams legt.
Es tut dem Unternehmen außerdem gut, dass in den letzten Jahren auch einige Führungskräfte von extern dazugekommen sind, die in ihrem Berufsleben mehr als "nur PI" gesehen haben und entsprechend andere Perspektiven, Methoden und Erwartungen mitbringen und mit den langjährigen PI-Kollegen austauschen können.

Interessante Aufgaben

Wie in der Überschrift beschrieben: Wer sie nutzen will, hat hier eine Unmenge an Möglichkeiten, das Unternehmen mitzugestalten und noch erfolgreicher zu machen. Die Grundlage dafür ist da: Finanzen passen, Wille zur Veränderung und Freiheit zum Mitarbeiter eigenständig Agieren lassen sind vorhanden, die Produkte sind gefragt und interessant und Anwendungen für diese gibt es zur Genüge.

Gleichberechtigung

In meinem Team spielt das Geschlecht bei Arbeit und Beurteilung keine Rolle, auch wenn es nur ca. 25% Frauen sind.
Mehr Frauen in Führungspositionen würden nicht schaden - hier merkt man aber, dass wir uns a) im Maschinenbau befinden, wo allgemein viel weniger Frauen unterwegs sind (80-90% der Azubis sind immer noch männlich) und b) das "alte" Management in den vergangenen 40 Jahren es nicht besonders nötig hatte, sich um Gleichberechtigung zu kümmern. Seit einigen Jahren werden es aber immer mehr Frauen Führungskraft im mittleren Management, sodass sich das mit der Zeit denke ich ändern wird.

Umgang mit älteren Kollegen

Werden als Wissensträger und Mentoren im Großen und Ganzen sehr geschätzt.

Arbeitsbedingungen

Die Büros und Produktionshallen sind durchgängig klimatisiert, sodass es im Sommer zwar warm, aber erträglich bleibt. Höhenverstellbare Schreibtische gibt es bisher nur in Bereichen die umgebaut wurden, es sollen aber Stück für Stück mehr werden. Home Office ist möglich, es ist aber gewünscht, dass man zumindest 2-3 Tage die Woche im Büro vorbeischaut. Wirklich kontrollieren tut das Gott sei Dank aber keiner, sodass man es sich auch mal anders einteilen kann. Laptops, Bildschirme etc. sind zum allergrößten Teil neu bis 3 Jahre alt.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Für mich der größte Kritikpunkt. Für eine Firma die so viel Innovatives ermöglicht und sonst immer gerne vorangeht ist PI hier leider echt rückständig. Zwar gibt es seit einem halben Jahr eine Person im C-Level, die "Sustainability" im Titel trägt, getan hat der (zumindest von dem was ich mitbekomme) hier aber noch nichts. Immerhin wurde bei den letzten Neubauten darauf geachtet, auch regenerative Energiequellen (Solar, Fernwärme) zu berücksichtigen.
Ich habe das Gefühl, dass die Geschäftsleitung noch nicht verstanden hat, dass auch wir als Firma einen Beitrag leisten müssen, sei es beim Thema Nachhaltigkeit oder auch im Sozialen. Es scheint eine gewisse Skepsis zu geben, ob es wirklich sinnvoll/nötig ist, in nachhaltige Energie, Produktion usw. zu investieren ("bringt einem ja kein Mehr an Gewinn") - auch wenn es sich langfristig durch mehr Unabhängigkeit, geringere Kosten etc. sicherlich lohnen würde.
Dies gilt analog auch im Bereich Soziales, wo, abgesehen von kleineren "obligatorischen" Spenden nicht viel passiert. Hier lässt PI aus meiner Sicht eine Chance liegen, nicht nur Karma-Punkte zu sammeln, sondern auch den eigenen Bekanntheitsgrad zu steigern.

Gehalt/Sozialleistungen

Ich kann nicht meckern. Für einen großen Mittelständler, der noch bei weitem kein Konzern ist, finde ich das Gehalt in Ordnung, insbesondere, wenn ich mir anschaue, wie viel Verantwortung, Gestaltungs- und Entwicklungsmöglichkeiten ich hier habe. Kritisch sehe ich das Fehlen eines modernen Anreiz-/Bonussystems, das nicht individuelles Ellenbogen ausfahren, sondern eine herausragende Teamleistung belohnt (z.B. Zielerreichungsgrad im Team o.ä.) und das Fehlen eines transparenten Gehaltssystems - wobei sich letzteres wohl in Arbeit befindet.

Image

Es ist absoluter Wahnsinn, dass PI weder regional noch national außerhalb eines kleinen Nischenpublikums bekannt ist - obwohl so viele Produkte, Anlagen usw. nur dank der Präzisionsprodukte von PI gefertigt oder geprüft werden können. Hier liegt noch viel Potential ungenutzt herum.

Karriere/Weiterbildung

Ich habe ich zu diesem Punkt schon einige Kritik gehört, jedoch häufig von Personen, die schon sehr lange bei PI sind und/oder schon sehr lange denselben Job machen. Ich weiß daher nicht, ob es hier nicht auch an den Personen liegt, dass es zu keiner Weiterentwicklung gekommen ist. Ich sehe für mich persönlich jedenfalls sehr gute Möglichkeiten zur persönlichen und professionellen Entwicklung bei PI. Meine Führungskraft kümmert sich darum, mich zu fördern und geht auf meine Wünsche ein, auch wenn aus finanziellen Gründen nicht alle Fortbildungswünsche genehmigt werden. Damit muss man aus meiner Sicht aber leben, wichtiger ist mir persönlich die grundsätzliche Bereitschaft, die eigenen Mitarbeiter fördern zu wollen.

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