Eine ungesunde Unternehmenskultur und ein Arbeitsklima geprägt von Negativität
Verbesserungsvorschläge
Viele Mitarbeitende und Führungskräfte im Unternehmen haben ein konservatives Denken, das Emotionen und zwischenmenschliche Themen am Arbeitsplatz als unwichtig abtut und nicht mehr zeitgemäß ist. Konflikte oder Probleme der Mitarbeitenden werden oft ignoriert, relativiert oder nicht ernst genommen, was die Arbeitsatmosphäre erheblich belastet. Hier besteht dringender Aufklärungs- und Schulungsbedarf, um die Soft Skills der Führungskräfte zu verbessern und ihnen zu vermitteln, wie sie mit zwischenmenschlichen Herausforderungen professionell und einfühlsam umgehen können.
Darüber hinaus sind klare Konsequenzen bei Fehlverhalten notwendig, um ein respektvolles und wertschätzendes Miteinander sicherzustellen. Ein gerechtes und transparentes Vergütungssystem, das Equal Pay gewährleistet, sollte dringend eingeführt werden, ebenso wie die Schaffung von Weiterbildungsmöglichkeiten, um Mitarbeitenden langfristige Perspektiven zu bieten.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist durchweg belastend. Es herrscht ein Klima von Misstrauen, Resignation und Frustration. Lästereien, Schuldzuweisungen und ein respektloser Umgangston sind an der Tagesordnung. Viele Mitarbeitende haben innerlich gekündigt, was zu einer generellen Gleichgültigkeit und fehlendem Engagement führt. Positive Impulse oder Ansätze zur Verbesserung werden entweder ignoriert oder im Keim erstickt, was jede Motivation im Team nachhaltig zerstört.
Kommunikation
Es fehlt an einer offenen und respektvollen Kommunikationskultur – Kollegen fallen sich ins Wort, persönliche Angriffe sind keine Seltenheit, und es herrscht ein allgemeiner Mangel an konstruktivem Austausch. Das Unternehmen propagiert zwar Offenheit und eine konstruktive Feedbackkultur, doch wer Probleme anspricht, wird selbst zum Problem gemacht und bekommt kein Exitgespräch, wodurch fehlendes Interesse an Veränderung und ggf. Verbesserung demonstriert wird.
Es gibt keine Fehlerkultur, denn Fehler werden nicht als Lernchance betrachtet, sondern führen dazu, dass die Schuld auf andere abgeschoben wird.
Außerdem herrscht eine chaotische Meetingkultur, denn Meetings werden oft ohne klare Agenda, Moderation oder Protokoll abgehalten. Die meisten enden ohne Ergebnisse oder konkrete Zuständigkeiten, was die Zeit aller Beteiligten verschwendet. Der Tonfall und die Umgangsweise in Meetings sind oft inakzeptabel – Kollegen werden unterbrochen, bloßgestellt oder bewusst auflaufen gelassen.
Kollegenzusammenhalt
Die allgemeine Unzufriedenheit im Unternehmen wird von den Mitarbeitenden aneinander ausgelassen, was zu destruktiven Gruppendynamiken, Mobbing und Konflikten führt. Es wird eher gegeneinander anstatt miteinander gearbeitet, die Zusammenarbeit ist geprägt durch Neid, Misstrauen und Missgunst untereinander.
Es gibt Mitarbeitende, die andere systematisch schikanieren, vorführen oder fachlich erpressen. Trotz wiederholter Kündigungen aufgrund dieses Verhaltens, wird dieses weiterhin toleriert und verharmlost, obwohl Führungskräfte, Betriebsrat und Personalabteilung Bescheid wissen.
Work-Life-Balance
Positiv hervorzuheben sind die Möglichkeit zu flexiblen Arbeitszeiten und Home-Office. Allerdings wird die Work-Life-Balance durch eine ungleiche Arbeitsverteilung innerhalb der Teams und Phasen mit hohem Arbeitsaufkommen, wie dem Jahresabschluss, erheblich belastet. In dieser Zeit werden wochenlange Überstunden sowie Samstagsarbeit als selbstverständlich angesehen.
Vorgesetztenverhalten
Die Führungskräfte sind oft überfordert und übernehmen keine Verantwortung, halten sich nicht an Vereinbarungen und werden ihrer Vorbildfunktion nicht gerecht. Sie sind oft chronisch gestresst und aufgrund überfüllter Terminkalender nur schwer erreichbar, sodass Mitarbeiter mit Fragen oder Problemen allein gelassen werden. Durch diese Führungsschwäche entstehen informelle Führungskräfte innerhalb der Teams, was zu zusätzlicher Unruhe und Konflikten führt. Zudem schützen die Vorgesetzten ihre Mitarbeiter nicht vor Mobbing oder schikanierendem Verhalten und greifen auch bei offensichtlichen Missständen nicht ein, was zu einem massiven Vertrauensverlust führt und das Arbeitsklima weiter verschlechtert.
Interessante Aufgaben
Das Unternehmen legt wenig Wert darauf, die Bedürfnisse und Interessen der Mitarbeiter bei der Gestaltung ihrer Aufgaben zu berücksichtigen. Stattdessen stehen ausschließlich die Ergebnisse im Vordergrund, unabhängig von der persönlichen Zufriedenheit oder Weiterentwicklung der Mitarbeiter. Gute Mitarbeiter, die offen kommunizieren, dass sie sich fachlich unterfordert oder unzufrieden fühlen, werden oft ziehen gelassen, anstatt gemeinsam nach einer Lösung oder neuen Herausforderungen zu suchen. Dies führt zu einem Verlust von Potenzial und Talenten, die dem Unternehmen langfristig fehlen.
Gleichberechtigung
Führungspositionen werden überwiegend von weißen Männern besetzt, während Frauen, Menschen aus der queeren Community oder Mitarbeitende mit Migrationshintergrund eher in den unteren Hierarchieebnen zu finden sind. Dies spiegelt eine mangelnde Diversität und Inklusion wider, die dem Unternehmen in einer modernen Arbeitswelt nicht gerecht wird.
Arbeitsbedingungen
Positiv hervorzuheben sind die tariflichen Regelungen, die vorhandene Kantine sowie die Möglichkeit zu flexiblen Arbeitszeiten und Home-Office. Zusätzlich gibt es jährlich ein Sommerfest und eine Weihnachtsfeier, die für ein wenig Abwechslung im Arbeitsalltag sorgen. Allerdings werden diese positiven Aspekte durch den schlechten Umgang untereinander, dem fehlenden Interesse der Führungskräfte und der nicht vorhandenen Bereitschaft zur Veränderung sowie der daraus resultierende belastende Arbeitsatmosphäre weitgehend überschattet. Die Arbeitsbedingungen könnten theoretisch gut sein, doch das toxische Arbeitsklima macht es schwer, diese Vorteile tatsächlich zu genießen.
Mitarbeiterbefragungen finden zwar statt, doch die Kritikpunkte führen zu keinerlei Verbesserungen. Manche Themen werden einfach ignoriert oder in der nächsten Befragung nicht mehr aufgenommen. Viele Mitarbeiter beteiligen sich nicht mehr, da sie keinerlei Hoffnung auf Veränderung haben. Solche Maßnahmen wirken heuchlerisch und hinterlassen einen bitteren Beigeschmack.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Vergütungssystem wird als intransparent und ungerecht wahrgenommen. Während einige Mitarbeiter seit Jahrzehnten keine Gehaltsanpassung erhalten haben, verdienen neue Kollegen deutlich mehr für die gleiche Tätigkeit. Diese Ungleichbehandlung sorgt für Spannungen und Unruhen innerhalb der Teams.
Es gibt zwar jährliche Zielgespräche, diese bleiben aber ohne jegliche Konsequenz, weshalb es keinerlei Motivation gibt, diese Ziele zu erreichen.
Image
Das Unternehmen propagiert nach außen Werte wie #gemeinsamstark, die intern jedoch nicht gelebt werden. Diese Diskrepanz wirkt heuchlerisch und hinterlässt den Eindruck von „mehr Schein als Sein“. Besonders deutlich wird dies, wenn sich das Unternehmen bei Aktionen wie einer Orange Week gegen Gewalt an Frauen positioniert, während es gleichzeitig zulässt, dass eigene Mitarbeitende innerhalb des Unternehmens gemobbt und schikaniert werden. Solch ein Verhalten untergräbt die Glaubwürdigkeit und das Image des Unternehmens nachhaltig.
Karriere/Weiterbildung
Im Unternehmen wird am Personal gespart, was sich deutlich in den fehlenden Weiterbildungsmöglichkeiten zeigt. Fachkarrieren sind praktisch nicht möglich, sondern ausschließlich Führungskarrieren für einzelne wenige. Dies schränkt die Entwicklungsperspektiven der Mitarbeiter erheblich ein und vermittelt den Eindruck, dass individuelle Stärken und Interessen nicht berücksichtigt werden.
Darunter leidet die Motivation der Mitarbeitenden, wodurch Wertschätzung gegenüber dem Arbeitgeber und das Engagement zerstört wird, sodass viele nur noch Dienst nach Vorschrift machen.