Unprofessionell und kein guter Arbeitgeber
Gut am Arbeitgeber finde ich
Wenn man gut ist, bekommt man viel schnell Verantwortung und lernt entsprechend auch viel. Für den Karrierestart, kann dies eine gute Instanz sein - wenn man recht tolerant ist was die negativen Aspekte angeht.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Aus der gesamten Bewertung lesen sich bereits die schlechten Aspekte. In Summe würde ich den Arbeitsgeber als unprofessionell und unfair bezeichnen. Länger als 2 Jahre sollte hier m.E. niemand arbeiten.
Verbesserungsvorschläge
Aus meiner persönlichen Wahrnehmung sind folgende Punkte verbesserungswürdig:
- Unternehmenskultur: folgt man allen Anweisung und "muckt nicht auf", ist alles top. Mit Kritik wurde hier nicht gut umgegangen und in solchen Fällen wird dann schnell ein rauer Ton gepflegt.
- Wertschätzung: es wird viel von Wertschätzung gesprochen, gemerkt habe ich nur selten welche. Spätestens beim Geld hat die Wertschätzung dann auch ihre Grenzen.
- Mitarbeitern zu hören: ich war jahrelang hier beschäftigt und es hat sich kaum etwas wirklich mal nachhaltig zum Besseren verändert. Punkte, die Mitarbeiter stören werden kaum angenommen. Verbesserungsbedarf wandert praktisch direkt in den Schredder.
- Professionalität: beim Unternehmenswechsel wurde mir erst richtig bewusst, was in diesem Laden eigentlich schief läuft und dass solche Strukturen/ Prozesse überhaupt nicht normal sind.
Arbeitsatmosphäre
Unter den Kollegen auf ähnlichem Level habe ich die Atmosphäre als sehr angenehm und offen empfunden. Ebenfalls mit Partnern/ Managern, solange man die Regeln dieser befolgt hat und keine kritischen Rückfragen gestellt hat. Wenn jemand seitens Partner/ Manager einen Kollegen nicht gemocht hat, wurde dies oftmals vor allen anderen Kolleg:innen ausgelebt
Kommunikation
Ich empfand die Kommunikation als rau und undurchsichtig seitens der Partner. Auf kritische Rückfragen wurde m.E. nicht gut reagiert und teilweise auch Unwarheiten ausgesprochen. Bsp: Werkstundenten wurden unterschiedliche "maximal"-Gehälter mitgeteilt, um so Gehaltsverhandlungen unmöglich zu machen. Es kam zudem vor, dass Kolleg:innen in Gruppen-Chats/ Calls von Führungskräften runtergemacht wurden. Ebenso wurde über ausgeschiedene Kolleg:innen lautstark gelästert und es sind Beleidigungen weit unter der Gürtellinie über diese Personen gefallen. Dieses Verhalten wird von der Führungsebene aktiv gelebt und auch toleriert. Langjährigen Mitarbeitern wird bei der Kündigung gerne noch ein "menschlich sehr enttäuschend, Verrat..." mitgegeben.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt ist ausordentlich gut und der Teamgeist ist auf jeden Fall als positiv zu bewerten.
Work-Life-Balance
Überstunden wurden vorausgesetzt, aber waren mit dem Gehalt abgegolten. D.h. konkret, es gibt keine Möglichkeit Überstunden abzufeiern oder sich diese auszahlen zu lassen. Dies ist nicht gerade arbeitnehmerfreundlich und auch in vergleichbaren Unternehmen nicht anzutreffen.
Unter dem Deckmantel mehr Flexibilität zu schaffen, wurden irgendwann Kernarbeitszeiten von 10-16 Uhr eingeführt. Machte man davon jedoch gebrauch - also kam früh um auch früh zu gehen - sorgte dies eher für Unverständnis.
Vorgesetztenverhalten
Ich habe das Verhalten von Vorgesetzten in gewissen Situationen als äußerst unprofessionell wahrgenommen. Besonders war dies der Fall mit Kolleg:innen die aus diversen Gründen nicht in der Gunst der Vorgesetzten standen. Konflikte wurden eher unsachlich gelöst. Es wurden nach Außen hin gerne das Bild einer offenen und zuhörenden Atmosphäre vermittelt. Hat man aber tatsächlich dann davon Gebrauch gemacht negative Dinge auszusprechen, wurde sich schnell rausgeredet und jegliche weiteren Diskussionen eingestampft.
Interessante Aufgaben
Die Hauptätigkeit besteht darin, dass Kontrollen getestet werden müssen. Für den Anfang auf jeden Fall eine interessante Tätigkeit, nach einer gewissen Zeit aber sehr monoton. Die Aufgaben/ Inhalte wiederholen sich immer wieder.
Gleichberechtigung
Nichts negatives wahrgenommen
Umgang mit älteren Kollegen
Das Team besteht zum größten Teil aus jüngeren Kollegen
Arbeitsbedingungen
Arbeitsbedingungen sind im Sinne der Ausstattung in Ordnung. Man bekommt ein Firmenhandy gestelt und die Offices sind zentral angebunden. Im Büro werden verschiedebe Getränke gestellt.
Gehalt/Sozialleistungen
Aus meiner persönlichen Erfahrung liegt das Gehalt hier 20-30% unter vergleichbaren Unternehmen (bspw. Big 4). Durch fehlende Kompensation der Überstunden, kann man sogar noch von einem höhreren Prozentsatz ausgehen. Das Unternehmen ist für Berufsanfänger als erste Instanz eine gute Station, um Arbeitserfahrung zu sammeln. Nach 2-3 Jahren wechseln Leute in andere Beratungen.
Die Höhe von Gehaltserhöhungen sowie Bonuszahlungen habe ich als sehr undurchsichtig erlebt. Im Jahresgespräch wird durch den Vorgesetzten ein Wert X mitgeteilt, wie genau dieser aber berechnet wurde, wurde nicht mitgeteilt. Man kann dagegen noch diskutieren und in manchen Fällen tut sich hier noch was. Allerdings musste man m.E. immer um jeden extra Cent kämpfen. In vergleichsweisen Unternehmen gibt es für jeden Mitarbeiter einsehbare Gehälter pro Stufe sowie eine einsehbare Kalkulation des Bonus (bspw. Unternehmenserfolg x Grad individuelle Zielerreichung x Bonusanteil). Auf weitere Rückfragen wird nicht eingegangen. Beim Austausch mit anderen Kolleg:innen kommen dann große Unterschiede sowie unterschiedliche Maßstäbe heraus.
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Am Markt kaum bekannt
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildung wird hier gefördert mit entsprechenden Weiterbildungsverträgen, welche m.E. auch fair ausgestaltet sind (Bindungsdauer von 1 Jahr gegen Kostenübernahme). Diese wurden auch sehr umkompliziert abgewickelt. So konnte man einen Bedarf anmelden und die Vorgesetzten haben sich schnell um die Abwicklung gekümmert, damit man mit der Weiterbildung starten kann. Ich würde sagen, dass die Vorgesetzten jedem außerhalb der Probezeit eine solche Weiterbildung ermöglichen würden, man muss es nur aktiv einfordern.
Befördert wird man bei guter Leistung i.d.R. alle 2-3 Jahre.