Lange nicht mehr das, was es einmal war!
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Bezahlung erfolgt pünktlich
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Das Unternehmen entwickelt sich leider in eine falsche Richtung. Vor einigen Jahren hat man sich auf den Arbeitstag gefreut (mal mehr, mal weniger) - heute gehen viele Kollegen mit Bauchschmerzen zur Arbeit.
--- Die bisher positiven Bewertungen sind eine Beleidigung für jeden Angestellten, der hier immer wieder aufs Neue versucht, gehört / respektiert / mit einbezogen
zu werden und versucht im Berufsleben voranzukommen. Als Angestellter muss man nicht lange überlegen, um zu wissen, wer diese Bewertungen verfasst hat! Die Tatsache, dass die Verfasser der vorherigen, positiven Bewertungen aus dem Verwaltungsbereich kommen, verschafft einen Einblick, in die abteilungsabhängige Ungleichbehandlung. ---
Verbesserungsvorschläge
Statt aufgrund schlechter Bewertungen mit einem Groll gegenüber den Angestellten zu reagieren, sollte die Chefetage sich fragen, warum diese Unzufriedenheit besteht. Solange die Leitung nicht versteht, dass ein Unternehmen mit den Angestellten (egal welcher Art) steht und fällt, wird kein respektvoller Umgang gewährt werden. Solange der Fokus auf möglichen Einsparungen und "günstigen" Angestellten liegt und besserverdienende, jedoch in hohem Maße kompetente Kollegen entlassen werden, kann das nur unter dem Einbüßen von Zufriedenheit, Vertrauen und Image passieren. Weiters sollte das Konfliktmanagement erheblich verbessert werden, wie die jüngste Vergangenheit verdeutlicht hat.
Arbeitsatmosphäre
Ein Lob erreicht Angestellte meist nur auf der jährlichen Weihnachtsfeier oder, wenn die allgemeine Unzufriedenheit ansteigt (selbst das gilt nicht für alle Abteilungen).
Von Vertrauen kann kaum mehr gesprochen werden. Mit leeren Versprechungen wurde beinahe jeder hier schon einmal (2x, 3x, ...) vertröstet. Zeitweise kann sich die Führungsebene dann nicht einmal mehr an diese erinnern und somit steigt der Frust.
Kommunikation
Meetings erfolgen regelmäßig - der Nutzen ist jedoch fragwürdig und sie ähneln zeitweise eher einer heiteren Diskussionsrunde über Gott und die Welt, als einer auf Optimierung abzielende Zusammenkunft. Für Abläufe notwendige Informationen werden oft kurzfristig mitgeteilt/erfragt oder es wird aufgrund ausbleibender Information improvisiert, was häufig die wenigen geregelten Abläufe durcheinanderbringt.
Es kann vorkommen, dass gegenüber der Führungsetage geäußerte Anliegen, ins Lächerliche gezogen werden, wenn sich die Ansichten unterscheiden.
Die beworbenen "flachen Hierarchien" sind leider nur noch selten zu finden oder werden lediglich vorgegaukelt. Einige Abteilungsleitungen versuchen dadurch das Vertrauen der Angestellten zu erlangen, um an Informationen aus der Angestelltenschicht zu kommen und an heiklen Gesprächen beteiligt zu werden.
Kollegenzusammenhalt
Der Kollegenzusammenhalt ist leider nicht mehr das, was er einmal war. Vor einigen Jahren konnte man sich fast ausnahmslos auf seine direkten Kollegen verlassen.
Das abteilungsübergreifende Verhältnis und der Umgang waren schon immer durchwachsen. Bis heute wirbt der Arbeitgeber mit guter Kommunikation und gutem Betriebsklima - leider ist davon kaum etwas übrig.
Vorschnelles Urteilen und Lästereien sind an der Tagesordnung. Funktionieren die neuen Kollegen nicht schnell genug, wird ihnen von so Manchem prompt Inkompetenz und Faulheit unterstellt und hier und da wird versucht, sich durch falsche Behauptungen ungeliebter Kollegen zu entledigen. Schwarze Schafe gibt es überall. Hier wird 2 - 3en leider zu viel Spielraum gewährt.
Work-Life-Balance
Die Führungsetage reagiert leider meist nicht ausreichend schnell, um bei Kündigung/längeren Ausfällen zügig für Personalersatz zu sorgen. Häufig werden Stellenausschreibungen erst veröffentlicht, wenn das übrige Personal an der Belastungsgrenze ist oder aufgrund von Überlastung ausfällt. Somit kommt es nicht selten vor, dass man kurzfristig und mehrere Tage hintereinander einspringen muss.
Vorgesetztenverhalten
Jährlich finden Einzelgespräch mit den Angestellten statt.
In diesem Rahmen werden Vorschläge zur Optimierung von Abläufen etc. gesammelt und Weiterbildungswünsche/Ziele der Angestellten eruiert. Ebenso erfolgt in einzelnen Punkten eine Bewertung nach Notenschema.
Die Umsetzung von gesammelten Vorschläge ist selten zu erkennen, auch wenn sie noch so gut sind. Dies wirkt leider, als würde die Führungsetage Interesse an den Vorschlägen und Meinungen der Angestellten vortäuschen um ein Mitspracherecht anzudeuten.
Bei größeren Entscheidungen/Veränderungen werden die Angestellten
meist erst spät oder gar nicht informiert. Häufig wird man vor vollendete Tatsachen gestellt.
Das Konfliktmanagement ist unterdurchschnittlich!
Interessante Aufgaben
Ich erlaube mir nicht, Aufgaben als "interessant"/"uninteressant" einzustufen. Das unterliegt dem individuellen Interesse des Einzelnen. Der Einfluss an der Ausgestaltung des eigenen Aufgabengebietes ist stark abteilungsabhängig. Manche Führungspersonen stehen stur hinter ihren (veralteten) Methoden/Abläufen, andere nehmen moderne, der Zeit angepasste Vorschläge an und sind offen für Veränderung.
Die Arbeitsbelastung empfinde ich als ungerecht verteilt, beziehungsweise wissen manche Kollegen sich geschickt den arbeitsintensiveren Momenten zu entziehen, was die Belastung auf die gewissenhaft arbeitenden Kollegen verteilt. Dieser Zustand ist bekannt, jedoch wird er ohne Konsequenz geduldet.
Gleichberechtigung
Unter den Kollegen, die nicht übermäßig mit der Chefetage sympathisieren, besteht Gleichberechtigung.
Umgang mit älteren Kollegen
Das Alter der Angestellten ist bunt gemischt. Je nach Abteilung werden ältere Kollegen möglichst entlastet, beziehungsweise bekommen abgeänderte Hauptaufgabengebiete zugeteilt.
Langjährig angestellte Kollegen haben, die Entlohnung betreffend, nur
selten Vorteile gegenüber Neuangestellten. Der Umgang unterscheidet sich stark nach Sympathie und Abteilung.
Arbeitsbedingungen
Neuanschaffungen und Optimierungen erfolgen meist erst dann fachgerecht, wenn die Beschwerden überhandnehmen. Die Angestellten versuchen, das Beste aus den Möglichkeiten zu machen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
An oberster Stelle steht leider die größtmögliche Ersparnis. Dies ist bis zu einem gewissen Grat nachvollziehbar und zum Erhalt des Unternehmens nötig. Leider beeinträchtigt der übermäßig ausgeprägte Sparsinn hier häufig die Einfachheit der Bestellprozesse und bei Lieferengpässen bestimmter Hersteller die Aufrechterhaltung der Sollbestände im Lager.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Höhe des Gehaltes orientiert sich weder an erbrachten Leistungen noch an Erfahrung oder sonstigen reihungsfähigen Faktoren. Viel mehr zählen Verhandlungsgeschick, Sprachgewandtheit und der Zeitpunkt der Anstellung. Wird dringend Personal benötigt, werden neue Angestellte häufig höher entlohnt als langjährig Angestellte.
Die Auszahlung erfolgt pünktlich.
Image
Hier hat sich in den letzten Jahren viel verändert. Nach außen hin wirkt das Image verbessert. Dies liegt jedoch weniger an steigender Zufriedenheit der Angestellten. Vielmehr resultiert dies aus geschicktem Marketing Einzelner (wie auch hier in einigen Bewertungen zu erkennen).
Karriere/Weiterbildung
Einer meiner Vorredner spricht hier die nötige Eigeninitiative der Angestellten an. Diese ist meist gegeben - kaum jemand erwartet, dass der Vorgesetzte wöchentlich mit Angeboten auf dem Tablett zum Morgenmeeting erscheint! Ist der Schulungsantrag abgegeben, tritt eines von drei mögliche Szenarien ein:
1) Die Schulung wird genehmigt.
2) Der Antrag wird mit der Begründung des fehlenden Nutzens abgelehnt.
3) Der Antrag wird unkommentiert ad acta gelegt.
Punkt 1 tritt leider selten ein und die Entscheidung erscheint stark sympathie- und abteilungsabhängig. Einige Abteilungen werden hier eher zweitrangig behandelt.
Punkt 2: das Fehlen des Nutzens ist häufig nicht nachvollziehbar für die Antragsteller und wird meist nicht transparent erörtert.