Wer als Werkzeug nur einen Hammer hat, sieht in jedem Problem einen Nagel
Gut am Arbeitgeber finde ich
-Umweltbewusstsein
-Büroausstattung
-Allgemeine fachliche Einarbeitung
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
-Einschränkungen im Arbeitsalltag
-Veraltete Vorgaben/Prozesse
-Auswahl von Frameworks/Technologien
Verbesserungsvorschläge
-Mehr Freiheiten im Lösungsraum lassen
-Mitarbeitern mehr Kompetenz zusprechen
-Teams/Mitarbeiter mehr fördern
Arbeitsatmosphäre
Sehr freundlicher Umgang miteinander; es ist sehr entspannt. Hier wird selten jemand zu etwas gedrängt. Aufgrund der aktuellen Lage haben manche Mitarbeiter tatsächlich gewettet, wie lange neue Kollegen es im Unternehmen aushalten.
Kommunikation
Die Geschäftsleitung und der Betriebsrat geben sich große Mühe, möglichst viele Informationen in die breite Masse zu tragen. Wichtige Ereignisse und aktuelle Regelungen werden bekanntgegeben.
Leider ist die Kommunikation innerhalb von Projekten oder zwischen Teilprojekten trotz vieler Meetings teilweise dürftig. Wichtige Informationen werden nicht weitergegeben, Entscheidungen werden nicht bekannt gemacht oder gar nicht erst getroffen.
Leider bin ich von der Kommunikation in meinem Bewerbungsgespräch enttäuscht. Mir wurde mitgeteilt, dass man im Haus auch zwei Software Produkte entwickelt. Bei allen Entwicklungen handelt es sich allerdings um Softwarelösungen. Es gibt keinen hausinternen Produktstandard und keine Produktvision; der Markt lässt allerdings auch kaum Spielraum für eigene Innovationen.
Kollegenzusammenhalt
Sehr guter Zusammenhalt der Kollegen durch jede Altersschicht, der jedoch vom Arbeitgeber mehr gefördert werden könnte.
Work-Life-Balance
40 Stunden Woche, Stempelkarte und Gleitzeit mit Kernarbeitszeiten. Überstunden sind pro Monat limitiert (und verfallen ab dieser Grenze), sollen selten vorkommen und können in der Regel abgebummelt werden. Home Office ist seit der Pandemie 2 Tage die Woche möglich, muss 3 Tage im Voraus angemeldet werden und wird nicht gerne gesehen. Wer möchte, kann sich hier aber ein bequemes Leben machen.
Seit einem Jahr steigen die Überstunden in einem Projekt stark an; auch der Personalmangel im Unternehmen trägt seinen Teil dazu bei. Die Überstundengrenze wurde inzwischen angehoben. Für bestimmte Events wird das Einbringen von Freizeit erwartet. Alles in allem ist man nicht mehr zeitgemäß und zu sehr in Prozessen gefangen.
Vorgesetztenverhalten
Die Vorgesetzen sind jederzeit ansprechbar. Durch mehrere Rollen stehen sie jedoch manchmal im Interessenskonflikt und können auch ihre Aufgaben nicht vollständig wahrnehmen. Dies merkt man besonders an Stellen, wo es nur einen zuständigen Entscheidungsträger im Unternehmen gibt.
Interessante Aufgaben
Stark projekt- und kundenabhängig. Ein gewisses Interesse an Bahntechnik sollte vorhanden sein; wer den Fokus nur auf die Softwareentwicklung legt, ist hier vermutlich falsch.
Gleichberechtigung
Es entstand nie der Eindruck, dass Geschlecht/Ethnie/... eine Rolle spielt.
Umgang mit älteren Kollegen
Die Erfahrung der älteren Kollegen wird sehr geschätzt, allerdings wird sich in manchen Führungskreisen über die fehlende Motivation und Leistung der älteren Mitarbeiter beschwert. Leider sind auch Sprüche wie "Das Problem löst sich biologisch" gefallen.
Arbeitsbedingungen
Die Büros sind sehr modern und häufig nur von drei Personen besetzt, was konzentriertes Arbeiten ermöglicht. Zwei Monitore und höhenverstellbare Schreibtische sind für jeden verfügbar.
Mitarbeiter werden leider häufig zwischen Projekten hin- und hergeschoben (oder arbeiten "prozentual" in Projekten), um den Personalmangel auszugleichen. Zwischenzeitlich bestand fast ein Drittel der Entwickler aus externen Mitarbeitern.
Es gibt unternehmensweite Vorgaben, welche Frameworks und Tools verwendet werden müssen. Dies schränkt den Lösungsraum und die Kreativität der Entwickler stark ein. Die verwendeten Frameworks entsprechen größtenteils nicht dem Marktstandard und sind sogar teilweise veraltet. Häufig ist die Arbeit dadurch schwieriger, als sie sein müsste. Eine Abweichung ist nach sehr vielen Meetings und Diskussionen nur bedingt möglich; die Entscheidungsgewalt liegt aber nicht bei Entwicklern oder Projekten.
Im Unternehmen wird SCRUM als 'agiles' Entwicklungsverfahren vorgeschrieben. Durch die wenigen Freiheiten in der Entwicklung steht jedoch weniger die Agilität des Teams und mehr die Kontrolle des Projektes durch den Product Owner im Vordergrund.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Eine gute Bahnanbindung, Bike Leasing, ein überdachter Fahrradabstellplatz und mehrere Ladestationen für E-Autos geben ein sehr positives Signal. Vor kurzem wurde eine Photvoltaikanlage installiert. Seltsam, dass kein Jobticket angeboten wird, obwohl man für die Bahn arbeitet.
Auf dem Sommerfest oder der Weihnachtsfeier trifft man alle Mitarbeiter vom Standort. Teamevents bei Projektabschluss (oder ähnliches) zum Team Building finden nicht statt; diese werden (wenn überhaupt) privat organisiert und finanziert.
Gehalt/Sozialleistungen
Der Tarifvertrag bietet sehr gutes Geld mit Sonderzahlungen. Es wird eine Einstufung nach Leistung suggeriert, jedoch muss "genug Zeit vergangen" sein, um aufzusteigen.
Sonstige Benefits sind eher durchschnittlich; es gibt z.B. Bike Leasing, Bezuschussung einer externen Kantine und Getränke umsonst.
Image
Das Unternehmen hat mehrfach den Eigentümer und Namen gewechselt, daher ist es eher unbekannt und muss jetzt an der Außenwahrnehmung arbeiten. Viele Stellenanzeigen sind seit Jahren offen.
Karriere/Weiterbildung
Karrieremöglichkeiten gibt es aufgrund des Personalmangels und der Altersstruktur sehr viele, da in den nächsten Jahren viele erfahrene Mitarbeiter in Rente gehen.
Die allgemeine fachliche Einarbeitung ist inhaltlich sehr gut, zieht sich jedoch in einzelnen Terminen über Monate. Die fachliche Einarbeitung in Projekten lässt zu wünschen übrig; zusätzlich gibt es einige interne Schulungen zu den verwendeten Tools mit gemischter Qualität. Externe Schulungen, die sich mit mehr als nur den bereits verwendeten Frameworks befassen, sind eine Seltenheit und müssen aktiv eingefordert werden.