Es gibt nicht viel Positives zu berichten....
Gut am Arbeitgeber finde ich
Home-Office (noch)
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Ich könnte noch so viele Punkte nennen, aber das würde den Rahmen hier sprengen. Ich bin froh dort nicht mehr arbeiten zu müssen.
Verbesserungsvorschläge
Konzentriert euch auf die Tugenden und Traditionen die euch groß gemacht haben. Streicht die vielen Hierarchieebenen und Stellen die nur Geld kosten und die Gruppe nicht weiterbringen. Hört auf den Unternehmensberatern zu glauben, orientiert euch an dem Fleiß der Kollegen im Vertrieb, die jeden Tag in den Märkten dafür sorgen, dass ihr nicht schwer und hart arbeiten müsst, respektiert sie und schaut nicht auf sie herab! Und vor allem respektiert eure langjährigen Mitarbeiter in der Verwaltung, sonst bleibt ihr mit den ganzen überbezahlten Beratern und Managern alleine, die dann für euch den Karren nicht aus dem "Schmutz" ziehen. Schaut euch an wie Dieter Schwarz das Unternehmen geführt hat und lernt daraus!
Arbeitsatmosphäre
Über all die Jahre habe ich die Arbeitsatmosphäre in einer Abwärtsspirale erlebt.
Viele gute Kollegen die das Unternehmen mit aufgebaut haben, sind bereits weg. Von denen die geblieben sind, überlegen sich viele das Unternehmen zu verlassen oder stehen kurz vor der arbeitnehmerseitigen Kündigung. Ihnen wird keine Perspektive geboten.... Ersetzt werden die Kollegen meistens durch Leute aus Beratungsfirmen, die gute Skills in Sachen Kommunikation besitzen, fachlich den Herausforderungen aber keinesfalls gewachsen sind.
Gefühlt werden all diese Berater direkt als Senior mit Firmenwagen und fürstlichem Gehalt eingestellt. Dies führt zu Spannungen in der Belegschaft, viele langjährigen Mitarbeiter fühlen sich hinters Licht geführt und unfair behandelt.
Wer lediglich als Junior (gibts immer weniger) oder Professional eingestellt ist, verlässt auch relativ schnell wieder das Unternehmen.
Die Unternehmenskultur ist durch die zu schnelle Überfremdung nicht mehr die, die sie mal war und die Unternehmensgruppe groß gemacht hat, leider.
Kommunikation
Die offizielle Kommunikation lässt stark zu wünschen übrig. Meistens hat man die Infos bereits durch Flurfunk. Transparenz bei den Entscheidungen (Top-Down) ist meistens auch nicht gegeben.
Kollegenzusammenhalt
Selten trifft man noch auf Kollegen die verstehen was Kollegialität und Zusammenhalt bedeuten.
Meistens guckt jeder nach sich und nach seinen eigenen Vorteilen. Einarbeitungen werden teilweise halbherzig durchgeführt, nach dem Motto: "Nur nicht zu viel mitgeben, er oder sie könnte mich entbehrlich machen".
Sehr sehr schade diese Entwicklung.
Work-Life-Balance
Durch das Home-Office konnte man sich das sehr gut einteilen. Die Tendenz zeigt, dass man Home-Office aber immer weiter einschränken will. Sobald der Bürozwang wieder eingeführt wird, darf man dann seine 40 Stunden die Woche im Großraumbüro absitzen und dann von dort die Teamsmeeting mit den Kollegen halten die meistens an dezentralen Standorten ihren Sitz haben.
Vorgesetztenverhalten
Immer wieder leere Versprechungen, was Beförderungen und Gehaltsanpassungen betrifft. Viele Vorgesetzte befinden sich auf Positionen, denen sich nicht gewachsen sind. Ich gehe stark davon aus (und nicht nur ich ;-)), dass man mehr als die hälfte dieser Leute von heute auf morgen entlassen könnte und das, das niemand im Top-Management merken wurde, da die Leute sowieso den ganzen Tag nur in ergebnislosen Meetings sitzen und keine Strategie oder Plan verfolgen. Das mit der nicht vorhandenen Strategie ist übrigens nicht mein Zitat, sondern vom ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der SDL, der inzwischen auch beurlaubt wurde.
Interessante Aufgaben
Ich habe die Arbeitsorganisation als pures Chaos wahrgenommen. Laissez-Faire-Führungsstile, mangende Kompetenz im Umgang mit Menschen und fachlichen Themen.... entsprechend waren auch die Aufgaben die man zugeteilt oder auch nicht zugeteilt bekommen hat. Hat man freiwillig Themen übernommen, so hat das niemanden ernsthaft interessiert.
Gleichberechtigung
Gendern ist vor allem beim Chefsekretariat sehr beliebt. Ansonsten kann ich hier weder positives noch negatives berichten, daher ok und drei Sterne.
Umgang mit älteren Kollegen
Ohne dass ich das genau Alter jedes einzelnen ehemaligen Kollegen kenne, wurde ich behaupten, dass das Team bis Ebene Bereichsleiter/Executive Professional relativ jung ist und es keine älteren Kollegen gibt. Die Kollegen haben entweder freiwillig das Unternehmen verlassen bzw. arbeiten nicht mehr dort.
Arbeitsbedingungen
Im Home-Office eigentlich gut. Hier wird aber lediglich ein Monitor bereitgestellt. Tisch, Stuhl ect werden nicht gestellt. Die Tendenz geht aber Richtung dauerhaft im Großraumbüro arbeiten. Hier wird es entsprechend laut werden (viele Meetings werden aufgrund eines anderen Standorts der Kollegen weiterhin Online stattfinden müssen).
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Gedruckt wird seit über 15 Jahren auf Ökopapier. Wenn es Donnerstags Currywurst in der Kantine gibt, dann gibts freitags Curry-Wurst-Salat. Getreu dem Motto: Nichts wird weggeschmissen. Schwaben halt :-)
Gehalt/Sozialleistungen
Unterdurchschnittlich als Junior oder Professional. Gutes Geld wird erst ab Senior-Ebene verdient. Keine Bonuszahlungen, kein Inflationsausgleich, keine Coronaprämien, kein Home-Officezuschuss....nix. Ahja, 300 EUR im Jahr für die Rente bei der Gothaer, zumindest kann man darüber lachen ;-)
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Kennt jemand die SDL?
Karriere/Weiterbildung
Ich habe erlebt, dass man mit Vitamin B in gut bezahlte Positionen mit hervorragenden Aufstiegsmöglichkeiten und super Abfindungsmodalitäten kommen kann (man erinnere sich an die jungen Damen vom ehemaligen Komplementär, die inzwischen alle entlassen wurden.) Ansonsten klappt das mit der Karriere von der Basis zum Geschäftsleiter mit Fleiß und Engagement leider nicht unbedingt. Man sollte sich im klaren sein, dass man nicht zu tief von der Position einsteigen darf, da man ansonsten relativ geringe Aufstiegschancen hat.