Das Gras der Nachbarn ist immer grüner.
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Diversität der Projekte und Aufgaben
- vorhersehbare Gehaltsentwicklung
- aktuell noch 100% mobiles Arbeiten
- Arbeitskollegen
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- fehlende Transparenz und Kommunikationspolitik
- Karriere und Weiterentwicklung unterliegt starker Willkür
Verbesserungsvorschläge
- mehr Transparenz
- mehr Zusatzleistungen für den Mitarbeiter (z.B. Inflationsausgleich)
- Umdenken in der Personalpolitik bzgl. der Entscheidung, wer wann befördert wird; die Betriebszugehörigkeit darf bei Leistungen, die deutlich über den Anforderungen liegen KEINE Rolle spielen!
Arbeitsatmosphäre
Hier kommt es auf der einen Seite darauf an, auf welche Faktoren man selbst Wert legt und (wie bei vielen anderen Bewertungskriterien hier) auf den Bereich und das Team an, in welchem man landet.
Ich selbst finde, dass es hier nicht viel auszusetzen gibt. Mein Team besteht aus tollen Kollegen, die (zum Großteil) auch eine große Expertise im entsprechenden Themengebiet aufweisen. Der Umgang ist (auch mit unserem Fachbereich) ausschließlich konstruktiv.
Leider gibt es hier und da auch Punkte, die man noch verbessern kann - für mich selbst aber nicht wirklich ausschlaggebend für die Bewertung sind:
- Wertschätzung ist eher Mangelware und wird nur in den jährlichen Talent-Gesprächen weitergegeben.
- das Top-Management scheint sehr weit weg von ihren Mitarbeitern zu sein. Was die Belegschaft bewegt und beschäftigt, wird keine Achtung geschenkt. Allgemein wird eher wenig für die Motivation der Mitarbeiter getan.
- die Einflussnahme auf das Vorgehen im eigenen Projekt ist oft größer als sie es sein sollte. Hierarchie geht hier manchmal vor Expertise.
- Team Events finden m.E. zu selten statt. Allgemein besteht kein großes Interesse, sich öfters einmal vor Ort am Standort zu treffen
Kommunikation
Absolute Top-Down Kommunikation. Informationen fließen (wenn überhaupt) erst sehr spät und werden trotz Diskussionswürdigkeit. Man entwickelt das Gefühl, dass die Themen nicht mehr diskutiert werden wollen sondern die Entscheidungen eher als gegeben hinzunehmen sind.
Das führt dazu, dass man die eigene Erwartungshaltungen nach einiger Zeit sehr stark reduziert. Ärgerlich ist das vor Allem dann, wenn die Kommunikation unternehmensweiter Änderungen zeitlich sehr unterschiedlich in den Bereichen stattfindet und sich damit der Informationsstand zwischen den Mitarbeitern stark unterscheidet.
Kollegenzusammenhalt
Bei mir im Team top. Wie gesagt, würde ich die Kollegen gerne öfter persönlich sehen aber am "Team Spirit" gibt es nichts auszusetzen.
Work-Life-Balance
(Noch) 100% mobiles Arbeiten. Arbeitszeiten sind flexibel wählbar (es sei dann man betreut ein Live-System; dann gelten natürlich Support- und Betriebszeiten)
Bzgl. Workload der täglichen Arbeit gibt es Höhen und Tiefen. Manchmal gibt es aufgrund eines hohen Workloads und gesetzter Deadlines im Projekt 50h-Wochen und manchmal läuft alles geradeaus.
Die Balance finde ich sehr angenehm und ein hoher Workload kann auch motivieren, wenn man das Gesamtziel im Auge behält.
Vorgesetztenverhalten
Zuerst mal das positive: menschlich gesehen hatte ich bisher noch keine Probleme mit irgendeiner Führungskraft.
Leider merkt man aber schnell, dass einige Vorgesetzten absolut keine Führungskräfte sind und dementsprechend auch recht wenig ihrer Führungsverantwortung bzgl. Personalmanagement und -entwicklung nachkommen.
Als ambitionierter Mitarbeiter, der etwas erreichen möchte, ist das dann entsprechend frustrierend, da man nicht den notwendigen Rückhalt bekommt, den man eigentlich nach oben braucht, um voranzukommen.
Kommuniziert wird eher wenig und allgemein ist der Kontakt zu den Führungskräften meiner Meinung nach zu gering.
Die Führungskräfte (egal ob unteres, mittleres oder oberes Management) sind zu weit weg von den Themen, von den Mitarbeitern und vor Allem von deren Leistung.
Interessante Aufgaben
Kommt stark darauf an, wie die eigenen Leistungen sind. Wer Themen voranbringt und aktiv treibt wird gesehen und bekommt neue (interessante) Projekte. Wer eher im Hintergrund ist und "Dienst nach Vorschrift" macht, landet irgendwann mehr oder weniger auf dem Abstellgleis.
Ich persönlich hatte bisher noch keine Probleme.
Gleichberechtigung
Aufgrund der definierten Entgeltgrundsätze ist hier jeder (in der jeweiligen Ebene) gleich.
Arbeitsbedingungen
Moderne Büroräume. Luftreiniger in den Besprechungsräumen. Gute Ausstattung für die tägliche Arbeit.
Teilweise riesige Fitness-Studios (je nach Standort), die besser ausgestattet sind als einige Fitness-Ketten.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Starke Initiativen seitens CSR.
Gehalt/Sozialleistungen
Im Direktvergleich zu anderen Unternehmen eher durchschnittlich. Sehr vorhersehbare Gehaltsentwicklung durch vordefinierte (jährliche) Stufenprogression. Ich bin zufrieden.
Image
Nach außen ist "Schwarz IT" eher unbekannt. Außenstehende müssen das Stichwort "Lidl" oder "Kaufland" hören, um die Verbindung herstellen zu können.
Karriere/Weiterbildung
Weiterentwicklung:
Der interne Schulungskatalog bietet nicht viel, was das eigene Know-how nennenswert erweitern könnte. Es ist aber möglich, tätigkeitsnahe Events extern zu besuchen. Die Möglichkeiten bestehen also, sie sind nur nicht offensichtlich.
Karriere:
Ein schwieriges Thema.
Wer aktiv ist, nachfragt und sich selbst sowie die eigenen Leistungen gut vermarktet, hat eine höhere Wahrscheinlichkeit weiterentwickelt zu werden. Garantiert ist aber absolut gar nichts. Man kann Jahr ein Jahr aus absolute Top-Leistung bringen, und kommt dennoch nicht für die nächste Ebene in Frage, wenn entweder harte Kriterien an den Mitarbeiter (z.B. Jahre Betriebszugehörigkeit) nicht erfüllt sind. Ebenso können strukturelle Bedingungen (z.B. budgetierte Stellen) eine Sackgasse für die eigene Karriere sein. Es kommt in jedem Fall darauf an, wie sehr die eigene Führungskraft den Mitarbeiter nach oben pusht. Ohne aktiven Rückhalt ist es sehr mühselig bis fast unmöglich den Aufstieg zum Senior Professional alleine durch Leistung und überdurchschnittliche Arbeitsergebnisse hinzubekommen.