War mal ein guter Arbeitgeber
Gut am Arbeitgeber finde ich
- spannende Aufgaben
- viel Freiheiten
- offenes Ohr für Innovationen und Veränderungen
- moderne Büros
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Zahlen sind wichtiger als Menschen
- Misstrauen, Micromanagement, Politische Spielchen
- hohes Arbeitspensum
- Gehälter haben stark an Attraktivität verloren, nur noch unter Durchschnitt
- keine Anpassung des Gehalts an die hohe Inflation, keine Inflationsprämie
- Wasser und Kaffee im Büro kostenpflichtig obwohl Eigenmarken der Schwarz Gruppe
- teilweise unübersichtlich welche Abteilung was macht, schwierig passende Ansprechpartner zu finden
- Prozesse bzgl. Karriereaufstieg / Ernennungen sind nicht transparent
- Abteilungsübergreifend schlechte Kommunikation
- Mobile Work nur innerhalb Deutschland möglich, Büro wieder Mittelpunkt der Zusammenarbeit
Verbesserungsvorschläge
- Transparente Prozesse bzgl. Karriere und Beförderung
- Anpassung des Gehalts an die Inflation
- Zahlung der Inflationsprämie
- Kostenlos Kaffee und Wasser in den Büros
- Mobile Work (zumindest begrenzt) auch außerhalb Deutschland
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre war bis vor etwa zwei Jahren gut. Die Gebäude sowie Ausstattung der Arbeitsplätze sind modern, Open-Space und Free-Seating sind nicht nur Buzz Words sondern werden gelebt. In manchen Büros gibt es jedoch keine Rückzugsorte bei Telefonaten, d.h. in Open-Spaces kann es schnell laut werden.
Ein weiterer Punkt ist, dass die Arbeitsatmosphäre zunehmend von einem starken Fokus auf Zahlen geprägt ist. Der Mensch und die Qualität der Arbeitsergebnisse treten oft hinter den erhobenen Kennzahlen, wie beispielsweise der Nettokapazität, zurück. Dies wird zusätzlich durch eine Atmosphäre des Misstrauens belastet, die durch intensives Micromanagement entsteht. Führungskräfte und das mittlere Management mischen sich häufig in kleinste Entscheidungen ein, was die Arbeitsatmosphäre spürbar verschlechtert.
Kommunikation
Die Kommunikation im Unternehmen ist stark verbesserungswürdig und oft chaotisch. Innerhalb der Teams funktioniert die Absprache einigermaßen gut, doch abteilungs- oder bereichsübergreifend gibt es erhebliche Defizite. E-Mails bleiben häufig unbeantwortet, Anrufe werden ignoriert, und Probleme lassen sich oft nur durch das Einschalten der Führungskraft lösen.
Ein weiterer negativer Aspekt ist der starke Einfluss von Vitamin B. Beziehungen spielen eine entscheidende Rolle und machen die Arbeit in Projekten unnötig kompliziert und anstrengend.
Besonders problematisch ist die Kommunikation über Veränderungen in der Organisation oder Restrukturierungen. Diese werden oft sehr kurzfristig und ohne Vorwarnung kommuniziert, was die Belegschaft regelmäßig überrumpelt. Wichtige Themen wie beispielsweise ein Inflationsausgleich werden bewusst vermieden und nicht offen angesprochen.
In Unternehmensweiten Townhall Meetings zeigt sich zusätzlich ein Mangel an Offenheit seitens der Führung. So beklagt sich der Vorstand über anonyme Fragen und fordert die Mitarbeiter auf, ihre Namen preiszugeben, was das Vertrauen in die interne Kommunikation weiter schwächt.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt innerhalb der Abteilung ist gut, Abteilungsübergreifend teilweise eher Ellbogen Mentalität. Ohne Ticket geht nichts, alles dauert lange. Viel Bürokratie und Politik. Jeder schaut auf sich selbst und denkt nur an die eigene Karriere. Hierzu gehört auch das Kollegen einen Fallen stellen oder in das offene Messer laufen lassen.
Work-Life-Balance
Ein großer Fortschritt war es mit der Corona Pandemie mobiles arbeiten zu ermöglichen, vor der Pandemie war das eher die Ausnahme und unterlag einem schwierigen Genehmigungsprozess. Aktuell gibt es leider wieder ein Schritt zurück in Richtung Büro. Diese sollen zentraler Punkt der Zusammenarbeit sein obwohl mobiles Arbeiten in den letzten drei Jahren einwandfrei funktioniert hat.
Zusätzlich würde ich mir noch wünschen das es die Möglichkeit gäbe für eine begrenzte Zeit auch innerhalb der EU mobil arbeiten zu können. Auch ist das Arbeitspensum teilweise sehr hoch und es wird viel abverlangt, deshalb werden viele Überstunden gemacht ohne diese zu erfassen.
Vorgesetztenverhalten
Vorgesetzte sind stark unterschiedlich. Ich hatte lange Zeit eine sehr gute Führungskraft, nach einer Umstrukturierung nun eine sehr schlechte Führungskraft. Micromanagement, tägliche Status Calls, Rechtfertigungen, keine klare Vision oder Richtung sowie Intransparenz ist an der Tagesordnung. Beispiel: Im Rahmen des jährlichen Entwicklungsplans wird eine Schulung als Pflichtschulung definiert. Nach Rückfrage wann ich diese buchen darf wird verneint und gesagt das ich diese doch nicht brauche. Am Ende des Jahres wird die fehlende Schulung dann als nicht erreichtes Ziel dargestellt. Gespräche mit HR, Vertrauensperson sowie Vorgesetzter meines Vorgesetzten waren ohne Erfolg weshalb ich mich am Ende für die Kündigung entschied. Mittlerweile habe ich erfahren das ich nicht der einzige bin. Anstatt hier einzugreifen, die Probleme wurden ja offen adressiert, lässt man lieber ein Talent nach dem anderen das Unternehmen verlassen.
Interessante Aufgaben
Spannende und abwechslungsreiche Aufgaben, aber viel zu viele. Es ist nicht möglich der täglichen Arbeit nachzukommen und es wird auch nicht nachbesetzt wenn jemand das Team verlässt.
Gleichberechtigung
Grundsätzlich haben hier meiner Meinung nach alle Mitarbeiter jeglicher Herkunft o.ä. die gleichen Chancen. Was jedoch zu erkennen ist das nach wie vor die meisten Führungskräfte männlich sind.
Umgang mit älteren Kollegen
Fair, keine Unterschiede zwischen jüngeren oder älteren Kollegen
Arbeitsbedingungen
In der Vergangenheit hat man sich mit dem hohen Arbeitspensum und den Arbeitszeiten aufgrund des guten Gehalts arrangiert. Mittlerweile ist das Gehalt nur noch Mittelmaß und damit die Arbeitsbedingungen auch schlechter.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Die Schwarz Gruppe hat ein hohes Umwelt- und Sozialbewusstsein und engagiert sich in vielen Bereichen.
Gehalt/Sozialleistungen
Nicht nur Junior und Professional Gehälter sind mittlerweile am Markt nur noch Durchschnitt und nicht mehr attraktiv sondern meiner Meinung nach auch Senior Gehälter. Das zeigt sich schnell wenn man sich bei der Konkurrenz bewirbt und dort höhere Gehälter angeboten bekommt. In den letzten Jahren mit hoher Inflation hat sich gezeigt das die Gehälter nicht wirklich angepasst werden und damit die Attraktivität immer weiter sinkt. Klar wird kommuniziert das die Gehälter marktüblich sind und gebenchmarkt werden, aber es ist nicht transparent mit wem hier verglichen wird. Wir sind zwar insgesamt eine Retail Gruppe, müssen uns als SIT aber mit IT- Unternehmen vergleichen. Auch gibt es zusätzlich zum Gehalt keinerlei Zusatzleistungen wie Urlaubsgeld, Prämien bei Unternehmenserfolgen, 13. Gehalt oder Weihnachtsgeld. Über das Thema Inflationsausgleich für außertarifliche Mitarbeiter wird geschwiegen. Obwohl immer wieder kommuniziert wird das man Gruppenweit gleiche Bedingungen haben möchte, wurde bei Lidl ein Inflationsausgleich auch für außertarifliche Mitarbeiter gezahlt. Das Gesamtpaket passt leider nicht mehr für die erbrachte Leistung.
Image
Im Umkreis von Heilbronn kennen sicherlich die meisten die Schwarz Gruppe, außerhalb wird es jedoch dünn.
Karriere/Weiterbildung
Die Aufstiegsmöglichlichkeiten sind leider sehr intransparent. Es gibt zwar einen jährlichen Talent Management Prozess, jedoch soll dieser nicht direkt in Verbindung mit einer Beförderung stehen. Es ist total unklar unter welchen Kriterien befördert wird oder wie Mitarbeiter das erreichen können. Es entsteht der Eindruck das dies nur mit guten Kontakten funktioniert.