Viel Verbesserungspotential in Punkten Management, Führung, Mitarbeiterwertschätzung...
Gut am Arbeitgeber finde ich
zu großen Teilen fähige und tolle Kollegen
Interessante Aufgabengebiete
Vielseitige Möglichkeiten
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Entwicklung der letzten 2-3 Jahre hinsichtlich Mitarbeiterwertschätzung und -entwicklung.
Verbesserungsvorschläge
Gehälter anpassen! Ihr seid konkurrenzfähig mit dem IT Mittelstand. (und selbst die wären bereit höhere Gehälter zu zahlen).
Vernünftige Beförderungskultur entwickeln - durch einen durchgängig nachvollziehbaren Talent Management Prozess.
Führungskräfte ausbilden! Oder die falschen Führungskräfte erst gar nicht befördern. Assessments entwickelt, die man durchlaufen muss bevor man Menschen führen darf. Schlechte Menschenführung schadet dem Unternehmen enorm!
Wertschätzung vom oberen Management auch leben. Worte sind das eine - diese auch durch Handeln zum Ausdruck zu bringen das andere.
Transparentere Kommunikation über die Ebenen hinweg. Die Mitarbeiter sind nicht naiv - und der ein oder andere Leak aus dem Netzwerk bestätigt Vermutungen regelmäßig.
Arbeitsatmosphäre
im Großen und Ganzen in Ordnung. Hängt massiv vom Bereich ab.
Kommunikation
Die Heilbronner Stimme weiß mehr als die internen Mitarbeiter. In Besprechungen mit 80% der Belegschaft wird vom Vorstand zum Einen für die tolle Arbeit gedankt, im gleichen Atemzug die komplette Belegschaft unter Verdacht gestellt faul zu sein durch die Forderung man müsse auch mal "120%" arbeiten.
Kollegenzusammenhalt
Licht und Schatten. Es gibt wirklich tolle Kollegen - fachlich und menschlich top! Und dann gibt es Kollegen, die fremde Projekterfolge als die eigenen verkaufen. Sogar während die Person, die das Projekt zum Erfolg geführt hat, im gleichen Meeting sitzt.
Das hängt mit der Beförderungskultur zusammen
Work-Life-Balance
Je nach Bereich. In meinem Fall wirklich gut - vor allem durch das hybride Arbeiten und die Möglichkeit Zeiten selbst einzuteilen.
Das mittlere Management versucht aber im Moment die Mitarbeiter zunehmend zurück ins Büro zu bringen.
Das obere Management formuliert im Zusammenhang mit dem Mobilen Arbeiten: man verstehe die Eltern nicht, die sich Sorgen um die Betreuung ihrer Kinder machen, wenn das mobile Arbeiten wegfällt - schließlich seien Kinder keine Erfindung der heutigen Zeit. Und früher hatte man das auch hinbekommen.
(zur Erklärung: Er meint sicher früher, als der Mann arbeiten gegangen ist und der größte Teil der Frauen die Kinderbetreuung & Hausarbeit gemacht hat.)
Ich finde es spricht Bände, dass ein vielschichtiges Thema so heruntergebrochen wird. Was das für die Wertschätzung von Familien muss jeder selbst entscheiden. Ich habe dazu eine Meinung.
Vorgesetztenverhalten
Ich muss leider sagen, dass ich aus keinem anderen Unternehmen so schlecht ausgebildete Führungskräfte kenne. Weder im Umgang mit Menschen noch mit den fachlichen Themen. Bei manchen muss man sich die Frage stellen, wie sie in die Position gekommen sind.
Das liegt mit Sicherheit daran, dass manche Teamleiter nie hätten befördert werden dürfen. Die Selbstvermarktungsfähigkeiten sagen leider nicht viel über die fachliche Kompetenz oder die Fähigkeit Menschen zu führen aus.
Interessante Aufgaben
Die Schwarz Gruppe bietet sehr viele Möglichkeiten an Themen zu arbeiten, die am Puls der Zeit sind. Wer aus seiner Sicht eher langweiligen Tätigkeiten nachgeht, hat die Option sich intern weiter zu entwickeln.
Gleichberechtigung
Ich kenne zumindest keinen Fall, wo Frauen ungerecht behandelt wurden.
Umgang mit älteren Kollegen
außer im Management gibt es nur sehr wenige ältere Kollegen in der Fachlaufbahn. Zumindest in meiner Wahrnehmung. Manche werden zwangsversetzt - hier sind mir Fälle bekannt. Ich denke die meisten sind freiwillig gegangen.
Arbeitsbedingungen
das ist wie immer von Bereich zu Bereich und Führungskraft zu Führungskraft unterschiedlich. Manche sind sehr gut ausgestattet mit MacBooks und fähigen Laptops. Andere mit der gleichen Jobbeschreibung kriegen keinen leistungsstärkeren Laptop wegen der Kosten bewilligt. Die Maus und die Tastatur sind ehrlich gesagt eine Zumutung. Viele Kollegen kaufen sich ihre eigene Hardware, um damit arbeiten zu können. Für das mobile Arbeiten gibt es keinen Zuschuss oder Hardware. Letzteres ist aber in Ordnung - wir könnten ja ins Büro fahren dafür.
Das kenne ich aus anderen Konzernen anders - dort kann man sich hochwertige Hardware aussuchen und bestellen. Ein Handwerker möchte ja auch nicht mit Hobbywerkzeug arbeiten.
Die Räumlichkeiten sind in Ordnung.
Leider merkt man die Tendenz, dass Mobiles Arbeiten nicht gern gesehen ist. (Auch wenn es die offizielle Regelung der 5 Tage Mobiles Arbeiten gibt). Die meisten Bereiche haben mindestens 1 Pflichttag im Büro + alle weiteren möglichen Vorort Termine.
Es wird zwar behauptet eine Home Office Regelung gibt es nicht - ich kenne aber Fälle in denen es eine vertragliche Vereinbarung gibt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Ich habe den Eindruck vieles ist mehr Schein als Sein. Man hat Prezero und einen Abfallverwerter. Die PET Flaschen werden recycled und zu z.B. Gießkanne verarbeitet. Allerdings produziert die Gießkanne am Ende ihrer Lebenszeit auch Plastikabfall und kann nicht unendlich recycled werden. Kreislaufwirtschaft sieht für mich anders aus.
Da gibt es noch sehr viel Potential.
Gehalt/Sozialleistungen
für Personen in einer Endstufe (wo das Gehalt nicht mehr steigt) sowohl Junior Professional als auch Professional ist es m.E.n. eine absolute Frechheit, was seit der Covid Pandemie läuft. Das Unternehmen steigert jedes Jahr seinen Umsatz massiv. Das wird für den Gewinn nicht anders aussehen. Auf den Ebenen JP und P ist davon nichts zu spüren.
Die Belegschaft hört immer was sie für einen tollen Job macht. In der SIT gab es weder eine Energiepreispauschale noch einen Inflationsausgleich. Bei durchschnittlich 10% Inflation, verliert jeder Arbeitnehmer dementsprechend 10% Reallohn. Ich kenne das aus keinem anderen Unternehmen in meinem Freundeskreis.
Image
Durch STACKIT und IPAI ist die Schwarz Gruppe bekannter geworden - es kommt aber nicht selten vor, dass das "Aha" Erlebnis erst nach Nennung der Sparten "Lidl" und "Kaufland" kommt.
Karriere/Weiterbildung
Befördert wird durch Sichtbarkeit. Je mehr Personen dich auf den oberen Ebenen kennen, desto eher wird du befördert. Meiner Beobachtung nach hat das oft überhaupt nichts mit einer fachlichen Leistung zu tun.
Schlechte Projektarbeit gut verkauft führt eher zur Beförderung als gute Projektarbeit. Dafür gibt es viele Beispiele in der Gruppe.
Es gibt einen Talent Management Prozess der aber laut Aussage der Führungskraft nicht mit dem Entwicklungsplan gekoppelt ist. Es gibt keine definierten Fähigkeiten die man aufweisen muss, um eine bestimmte Bewertung zu erhalten. Es obliegt der Willkür der Führungskraft. Das hat null mit Transparenz zu tun.
Wenn motivierte Mitarbeiter die gleiche Einschätzung bekommen wie nicht engagierte Mitarbeiter, dann ist das nicht nachvollziehbar. Meistens ist der eigentliche Grund der das keine Senior oder Professional Stellen im Bereich frei sind.
Das fördert eine destruktive Unternehmenskultur
Arbeitgeber-Kommentar
Lieber Kollege (m/w/d),
vielen Dank für deine ausführliche Bewertung. Als Arbeitgeber schätzen wir das offene Feedback und die Meinungen unserer Mitarbeiter sehr. Wir nehmen uns die Zeit, um konstruktive Kritik zu verstehen und kontinuierlich an unseren Arbeitsbedingungen zu arbeiten. Es freut uns sehr, dass Du bei uns interessante Aufgaben vorfindest und du dich im Umfeld deiner Kollegen wohlfühlst.
Schade, dass die anderen Punkte nicht deinen Vorstellungen entsprechen und du uns als Arbeitgeber nicht weiterempfehlen kannst. Wir sind bestrebt, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, dass das Wohlbefinden und die Zufriedenheit unserer Mitarbeitenden fördern. Gerne kannst du auch mit deiner Führungskraft oder der Vertrauensperson in den offenen Austausch gehen und dort deine Kritik platzieren.
Bleib gesund und hab einen guten Start in die Woche.
Martina Grauf
HR Team