"... und wer geht diesen Monat?" (Tipp: Rechtschutzversicherung vorher abschließen)
Gut am Arbeitgeber finde ich
... wenn du ein junger, männlicher, gesunder Bewerber ohne Familie (und damit weniger Fehlzeiten) am Start des Berufslebens bist mit Wunsch, dich bald darauf woanders "weiter zu entwickelt"- dann sicherlich eine gute Wahl! :-)
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Die Kündigungswelle für ausschließlich Frauen- das war einfach nur falsch
- Darüber hinaus werden Menschen aus Random-Gründen rausgekickt (zb. eine wurde gekündigt, weil sie ihren Hund mitgebracht hatte), gehen aus Frust oder verschwinden einfach (sogar die Leute aus dem HR selbst; bzw schaut mal wer nun neuerdings auf die Kununu-Bewertungen antwortet :-P)
- man fragt sich ständig, wer der nächste ist
- ich war einige Jahre dort und am letzten Tag war fast keiner mehr von Tag1 in meiner Abteilung
Der Rauswurf läuft so: Ohne jegliche Vorwarnung oder neg. Vorkommnisse wird dir (mitten im Projektgeschehen) gesagt, dass sie dich loswerden wollen, auch wenn vorher alles super gelaufen ist [insert random "reason" here]. Dann machen sie Druck wie in einem drittklassigen Film, sofort einen Wisch zu unterschreiben, womit du alle deine Rechte verlieren würdest. Dir wird sofort alles abgenommen und du darfst nicht mehr in die Firma, wie als wärst du kriminell. Abschiede sind nicht möglich. Das nach vielen Jahren Arbeit und so vielen guten Projekten. Das ist das Gegenteil von Wertschätzung für Mitarbeiter.
- einige "Top-Arbeitgeber"-Bewertungen sehen für mich ganz schön fake aus
Verbesserungsvorschläge
So vieles:
- Langfriste, transparente Personalpolitik und Personalentwicklung mit Verstand und Respekt, auf Augenhöhe der Mitarbeiter anstelle von Hire and Fire
- faire Gehälter
- Wichtige Infos tatsächlich kommunizieren und Mitarbeiter teilhaben lassen
- Offen, ehrlich u. fair mit Mitarbeitern umgehen und gleiche Bedingungen für gleiche Arbeit schaffen (zb Technik, Fristen etc)
- respektvolle Verabschiedung von Mitarbeitern
- Zeitgemäße Büros und Meeting-Räume mit Fenstern bereitstellen
Arbeitsatmosphäre
- Die sehr hohe Fluktuation ist sehr verunsichernd und man fragt sich die ganze Zeit, wer oder wann man selbst der nächste ist
- es gab mal tolle große Partys für die ganze Firma, dann wurde vieles gestrichen, aber nicht bei den Vertriebspartys
- die enttäuschende Personalpolitik führt zu Frust, Unmut und Lästereien
- anstelle Verantwortung zu übernehmen, wird so getan als gäbe es kein Problem (gutes Beispiel: siehe Antworten auf die Bewertungen)
Kommunikation
- Nicht vorhanden. Wichtige Dinge werden nicht kommuniziert: Der alte Geschäftsführer war einfach irgendwann nicht mehr da. Der neue wurde nicht vorgestellt. Leute verschwinden einfach von einen Tag auf den anderen. Verabschiedungen oder Abschiedsmails sind nicht möglich. Alles wird unter den Teppich gekehrt.
- Als Ausgleich dafür blüht dann der Flurfunk logischerweise; die Leute sehen ja trotzdem, was alles schief läuft.
Kollegenzusammenhalt
- Nette Kollegen und Kolleginnen, aber wenn man weiß, dass der/die "Neue" bald wieder weg ist, bemühen sich viele gar nicht erst
Work-Life-Balance
- Unflexibel: Von 09:00 bis 17:00 sollte man verfügbar sein (auch am Freitag). Die Zeiten sind nicht verrückbar
- Auf Absprache lassen aber sich private Termine einbauen, was positiv war
- Kenne niemanden, der Teilzeit gearbeitet hat dort
Vorgesetztenverhalten
- Sehr unterschiedlich zwischen Abteilungen und zwischen Mitarbeitern: Manchmal werden MAs im Detail kontrolliert, manchmal nur einige Hinweise gegeben, oder manchmal komplett links liegen gelassen/ vergessen
- Wichtige Personalführung wird teilweise nicht übernommen, sodass ein Vakuum entsteht (wie bei Azubis, die in Abteilungen gedumped wurden und es gab einfach niemanden, der sich gekümmert hat. Aber Hauptsache man hat viele Azubis.)
Gleichberechtigung
Sehr bedenklich: Wechsel in der Führung - und anschließend werden viele Mitarbeiterinnen gekündigt zur "Optimierung des Unternehmens": Zufälligerweise ausschließlich Frauen, die teilweise recht lange dort gearbeitet hatten. Zufälligerweise werden gleichzeitig Männer auf ähnliche Positionen nachbesetzt. In einem IT-Unternehmen mit einer Männerquote von gefühlt mehr als 80% sehr auffällig und sehr bedenklich. Zufälligerweise ist man auch gegen einen Betriebsrat.
Aber Frauen am Empfang oder im Vertrieb als hübsches Gesicht nach außen sind natürlich gern gesehen.
Und genauso im Alltag: Es gibt eindeutige Unterschiede in den Bedingungen für Menschen mit ähnlichen Aufgaben, die in privaten Gesprächen mit vorgehaltener Hand rausgefunden werden. Über alles wird ein Mantel des Schweigens gelegt. Intransparenz mit System.
Ach ja und Zitat Führung: "Long Covid gibts doch gar nicht". Werd hier besser nicht krank.
Umgang mit älteren Kollegen
- die werden hier fast nicht eingestellt (weil Zitat "mehr Geld verlangt wird"), also auch kaum Umgang
- hier ist man weder alt noch wird man hier alt
Arbeitsbedingungen
- Großraumbüros mit teilweise hoher Lautstärke
- Meetingräume teilweise ohne Fenster (Arbeitsschutz?!?)... ne Eingangstür zählt nicht
- Wenn du einen Sonnenstrahl von deinem Schreibtisch aus sehen kannst, hast du Glück gehabt
- „Gute“ Meeting-Räume werden für die "Wichtigen" geblockt (und stehen teilw. frei), während Azubis Tagesmeetings im Raum ohne Fenster durchführen dürfen, natürlich mit "richtig guter" Luft
- Menschen mit mehr Einfluss oder besseren Kontakten haben auch besseres Equipment auf besseren Stühlen in besseren Räumen
Umwelt-/Sozialbewusstsein
- Müll trennen führt nicht zu weniger Müll
Gehalt/Sozialleistungen
- Unterdurchschnittlich und nicht einheitlich, sondern nach Nase
- Hier werden Fachinformatiker tatsächlich mit einem Gehalt um die 3x.000 abgespeist, was schon lächerlich wenig für Raum Hamburg ist
Karriere/Weiterbildung
- nicht wirklich da
- man kann sich Bücher bezahlen lassen oder mal so einen kurzen Online-Kurs