Es war echt schön, bis es komisch wurde.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Keine Leiharbeit, wundervolle Kollegen, flexible Zeiteinteilung, fantastische Kantine.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Zu hohe Arbeitsverdichtung, zu wenig Gehalt.
Verbesserungsvorschläge
Jahrelang kam die Frage: Was können wir euch bieten, um die Fluktuation klein zu halten?
Jahrelang kam die Antwort: Mehr Gehalt. Und ein echtes Weihnachtsgeld, keines, für das nicht erst die Monatslöhne gekürzt werden.
Arbeitsatmosphäre
Zu viel zu tun in zu wenig Zeit, dazu wurden die Functions eingeschränkt, so dass administrative/organsisatorische/fachfremde Aufgaben in die Fachabteilungen reingedrückt wurden und noch mehr Arbeit machten. Überlastung pur.
Kollegenzusammenhalt
Gemeinsames Leid schweißt zusammen, und gemeinsam über Überlastung, ständige Umstellungen und Neustrukturierungen zu jammern stärkt die Kollegenbindung. ;-)
Work-Life-Balance
Geht so. Volle Flexibilität dank Vertrauensarbeitszeit und Mobilem Arbeiten. Dafür kann einen die Arbeit schnell nach Hause begleiten, wenn man nicht aufpasst. Niemand will die lieben Kollegen im Stich lassen, und dieses Verantwortungsbewusstsein wird gnadenlos ausgenutzt.
Vorgesetztenverhalten
Schwierig. Nach einem Vorgesetztenwechsel bekam ich eine neue Vorgesetzte (nV): liebenswert, fachlich extrem kompetent, voller Energie. Ich freute mich auf die Zusammenarbeit mit ihr.
Es kam anders.
Ich kam im Sommer 2022 aus einer 2wöchigen Corona-Erkrankung zurück ins Büro und habe meine nV nur knapp verpasst, die in ihren Urlaub startete. So weit, so normal.
In einer Exceltabelle sah ich zufällig, dass mein Sitzplatz anders belegt werden solle. Die Führungskraft vor Ort (FvO) bestätigte mir das und behauptete, dass der Termin mit meiner nV abgesprochen sei. Auf die Frage, wohin ich solle, antwortete sie, das sei Aufgabe meiner nV, mir mitzuteilen, ich solle das mit ihr klären. Wenn sie zurück sei. Nach dem Termin. Meinen Platz sollte ich trotzdem räumen, den bräuchten sie.
Dass Menschen sich im realen Leben so stur stellen, wollte ich nicht glauben. Aber ich erlebte es gerade. Ich hatte wenige Tage Zeit, eine Situation zu lösen, die die FvO wochenlang hat kommen sehen und eskalieren lassen.
Mit so etwas kann ich nicht umgehen. Also bin ich eskaliert und habe gekündigt.
Gehalt/Sozialleistungen
Die jährliche Gehaltsrunde ist nur ein knapper Inflationsausgleich, so dass der Reallohn mit längerer Firmenzugehörigkeit sinkt. Wem es nicht ums Geld geht, sondern wer einfach gern Zeit mit lieben Kollegen verbringt, ist hier genau richtig.
Einen Extra-Punkt gibt es, weil es hier kaum Leiharbeit gibt, sondern echte unbefristete Arbeitsverträge.