Könnte alles so gut sein, wäre da nicht das Problem HR
Gut am Arbeitgeber finde ich
Der Arbeitgeber ist super, da die Leute auf Augenhöhe mit einem kommunizieren. Bis auf wenige Ausnahmen, die langfristig wieder aussortiert werden und wurden, kann man hier auch mal Meinungsverschiedenheiten ansprechen und wird nicht gleich mundtod gemacht von den meisten. Das persönliche Gespräch mit den Vorgesetzten braucht man auch nicht zu scheuen, hier sind eigentlich alle mir bekannten Leute noch Menschen geblieben und lassen mit sich reden. Sie zeigen den nötigen Ernst mit einer härteren Gangart und ansonsten ist alles human. Um hier Probleme zu haben, muss man schon ein Querulant sein und es drauf ankommen lassen. Der Spaß hört meistens dann auf, wenn man Dinge macht, die den Kunden betreffen können und so muss das auch sein! Man kann sich von Faulheit und Dummheit einzelner nunmal nicht das Geschäft für alle ruinieren lassen! Hier muss das Personal entweder selber mal das Oberstübchen einschalten oder eben die Konsequenzen ausbaden.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Wie gesagt, die HR ist in meinen Augen beispiellos schlecht und auch über die Werk Grenzen ziemlich verpönt. Hier muss unbedingt mal was geändert werden und es kann auch nicht sein, das man teilweise über Tage und Wochen bestimmte Ansprechpartner nicht erreichen kann. Klar, die setzen größtenteils sicher auch nur um, was man ihnen aufträgt aber das geht auch anders und wozu hat man Telefone wenn sie ohnehin nie besetzt sind oder nur die Vertretung an die Strippe bekommt, die selten befugt ist, in Dingen Auskunft zu geben oder zu handeln? Die Personalpolitik ist wirklich das A und O eines Unternehmens nach außen hin und da gibt es viele Baustellen, wie weiter oben schon geschrieben.
Verbesserungsvorschläge
Ihr müsst unbedingt das Know How in der Firma halten liebe Kollegen. Wenn es so weiter geht, wissen bald die Leute die anlernen müssen nicht mehr, was sie da den Neuen so beibringen denn sie wissen es selbst nicht! In Bereichen der Schlosser sieht man ja das Ergebnis am deutlichsten. Der Nachwuchs tut sein Möglichstes aber konnte nicht rechtzeitig von den Erfahrenen das Wissen adaptieren. Jetzt dauern Reparaturen, die früher auf ein paar Tage erledigt wurden, gerne mal mehrere Wochen und Monate... oder man weiß nichtmal woran es überhaupt scheitert. Das war vor wenigen Jahren noch undenkbar! In der Produktion droht demnächst das selbe Ergebnis mit den bekannten Auswirkungen und Reaktionen von Kunden. Das gilt es unbedingt zu vermeiden! Leute müssen unbedingt Erfahrung sammeln und dann im Betrieb gehalten werden wenn sie engagiert sind, das schafft man nicht wenn man hier ein Kommen und Gehen wie am Flughafenterminal in Sachen Personal schafft. Macht es wieder attraktiv für die Siltronic zu arbeiten und schafft klare Belohnungen für engagierte Mitarbeiter, die sich für den Betrieb interessieren und engagieren, damit sie am Ende auch bleiben wollen und KÖNNEN! Sehr schade!
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist super, man kann jeden Tag gerne in die Arbeit gehen und das auch noch nach vielen Jahren! Top!
Kommunikation
Die Kommunikation ist etwas künstlich gebremst. Vorgesetzte wissen teils lange vor der Belegschaft was aktuell im Anmarsch ist, halten Informationen aber zurück, aus Angst vor den Konsequenzen. Ja, Mitarbeiter könnten sich vlt nach einer Alternative umsehen, bevor man sie vor vollendete Tatsachen stellt aber es wäre nur fair, Entscheidungen die getroffen werden auch zeitnah anzusprechen, anstatt das Personal im unklaren zu lassen. Habe schon viele kommen und gehen sehen, bei denen lange klar war intern, das sie nicht bleiben werden. Sowas darf, nein, MUSS kommuniziert werden mit den betroffenen Mitarbeitern.
Kollegenzusammenhalt
Kollegialität wird groß geschrieben in den gleichen Reihen, allerdings nicht immer übergreifend... wie vmtl überall - daher kein Abzug.
Work-Life-Balance
Wer es hier nicht schafft genügend Zeit für Work Life Balance zu schaffen, der muss sich selbstständig machen und was eigenes aufziehen. Möglichkeiten hat man genug.
Vorgesetztenverhalten
Ältere Semester sind nicht immer pflegeleicht - früher waren nun mal andere Zeiten. Ansonsten top, bis auf den angesprochenen Kommunikationsmangel in einigen Bereichen.
Interessante Aufgaben
Viele Bereiche, in denen man sich auch nach Jahren noch Abwechslung verschaffen kann und nie auslernt. Super, Langeweile killt sonst jede Motivation bei mir! Deshalb halte ich auch schon viele Jahre durch, obwohl ich früher regelmäßig die Jobs gewechselt habe, um mich selbst voranzutreiben.
Gleichberechtigung
Sehe hier zwischen den Geschlechtern keine Unterschiede, außer das man als Frau natürlich nicht in die körperlich fordernden Bereiche gesteckt wird. Vollkommen akzeptabel, auf Grund der verschiedenen biologischen Eigenarten.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen wurden immer gut behandelt und mit Rücksicht eingesetzt.
Arbeitsbedingungen
Leider ist in einigen Bereichen die Ausstattung mittlerweile arg in die Jahre gekommen, was sich nicht nur in veralteten Gerätschaften zeigt sondern auch in ständigen Problemen mit den Produktionsanlagen. Klar, die zukunftsträchtigen Bereiche sind wichtiger aber man sollte als solches Unternehmen schon darauf achten, welchen Eindruck man beim Kunden hinterlässt bei Audits und Co. Geschweige denn, daß wir irgendwann nichtmehr wissen, wie wir den Betrieb am laufen halten sollen wenn alles ausfällt. Ohne zuviel interna zu verraten, wenn ein Roboter seit Mai nicht funktioniert, der etwa 33% der Produktionslinie abdeckt dann ist das leider nicht mehr lustig. Hier macht sich der Sparkurs deutlich bemerkbar.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Viel Potential nach oben, das auf Grund von nötigen Investitionen verschenkt wird. Trotzdem noch immer gut im nationalen und sehr gut im internationalen Vergleich.
Gehalt/Sozialleistungen
Auf Schicht mit den Zuschlägen verdient man gutes Geld. Auf Tagschicht würde ich sagen, ist noch okay aber im Vergleich ein top Arbeitgeber der Region.
Image
Das Image war mal klare 5* aber litt in den vergangenen Jahren unter der mittelmäßigen Sozialpolitik, wo der Mitarbeiter leider zu einer Nummer deklassiert wurde. Hier sind wir leider auf dem Weg nach unten, da sich dieser rote Faden leider fortsetzt.
Karriere/Weiterbildung
Ich setze Karriere jetzt mal mit Aufstiegschancen im Lohngruppenbereich und beim Thema mögliche Festanstellung gleich. Hier wird man ständig nur vertröstet und bekommt auch über viele Jahre hinweg nur das selbe Gehalt, wie die Kollegen, die nur das Nötigste leisten. Hier besteht der dringenste Handlungsbedarf, da das langjährige Personal schon fluchtartig die eigenen Reihen verlässt und bei den Nachbarkonzernen Unterschlupf sucht, die deutlich fairer agieren und schnelle Festanstellungen garantieren bei gleichzeitig besserer Bezahlung. Sehr schade, so viele top Leute sind in den letzten Monaten und Jahren gewechselt, nur weil einen bei uns niemand Sicherheiten garantieren möchte. Ich selbst würde nur sehr ungern zu einem anderen Konzern wechseln, einfach weil ich der Siltronic sehr dankbar bin für die langen Jahre und die tolle Zeit aber selbst ich überlege schon zu wechseln, obwohl ich mir eigentlich keine Sorgen machen sollte laut allen Vorgesetzten. Leider kann ich mir die verschwendeten Jahre in Anbetracht meiner Lohngruppe bald nicht mehr schönreden vor mir selbst. Woanders hätte ich seit Jahren einen festen Vertrag und wäre schon mehrere Lohngruppen aufgestiegen.