Jede Menge Selbstbeweihräucherung und unehrlich. Es war hier schon mal deutlich besser.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Man versucht zu kommunizieren und uns glauben zu lassen, dass wir etwas beisteuern können. Wirklich.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Diese permanente Selbstbeweihräucherung und aus allem eine Wissenschaft machen zu wollen. Wir sind keine Raketentechniker, die sich täglich mit komplizierten, kleinteiligen Arbeitsprozessen und Klickorgien herumschlagen wollen, nur damit anhand von Tabellen die nächste Änderung beschlossen und eingeführt wird. Der Blick fürs Wesentliche und die gesamte (!) Belegschaft.
Verbesserungsvorschläge
Mehr Blick und Empathie für die kleinen Menschen im Unternehmen, quasi die ohne Immobilie, SUV und rosa Privatleben.
Arbeitsatmosphäre
Die Beziehung zu den direkten Vorgesetzten ist das, was die Teams noch zusammen hält. Streng protokollierte Prozesse. Hohe Arbeitsverdichtung. Und das Management erfreut sich an seinen Zahlenkolonnen.
Kommunikation
Es gibt sehr viel Kommunikation. Sehr viel. Man weiß nicht, wann man das alles lesen soll. Und oft wird darüber gesprochen, wie toll und wichtig wir alle sind, was im Gesamtergebnis aber irrelevant für die interne Entscheidungsfindung ist. Viel Lärm um nichts.
Kollegenzusammenhalt
Der ist gut, bröckelt allerdings. Oftmals geht es um den eigenen Hintern und dass Aufgaben möglichst schnell auf einen anderen Schreibtisch geschoben werden.
Work-Life-Balance
Findet nicht statt. Home Office gibt es nicht mehr bis auf weiteres. "Bis auf weiteres" wird nicht eintreten da man in der Geschäftsführung die einsame Entscheidung getroffen hat, dass das besser sei. Aber es gibt Kaffee, Obst, und den Hund darf man mitbringen.
Vorgesetztenverhalten
Sie verkaufen uns die Entscheidungen von ganz oben und wenn man das nicht so sieht, soll man doch bitte gehen. Also top oder hop. Irgendwie können sie einem auch leid tun. Einige versuchen den Spagat zwischen GF und ihren Teams hinzubekommen, aber es bröckelt.
Interessante Aufgaben
Strickt prozessualisierte Arbeitsabläufe. Kleinteilig. Von interessanten Aufgaben ist man weit entfernt. Es sei denn, es muss mal wieder etwas neu erfunden werden, dann kann es für einige wenige abwechslungsreicher werden. Innovationen haben wir übrigens ständig.
Umgang mit älteren Kollegen
Die werden schon mal lästiger weil mehr Durchblick...
Arbeitsbedingungen
Die Software zickt oft. Stillstand gilt als etwas schlechtes, weshalb immer und immer wieder Neuerungen eingeführt werden. Mal fertig, mal unfertig. Das geht leider zu Lasten des Produkts und der Mitarbeiter.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Umweltbewusstsein? Wir fahren jetzt alle wieder ins Büro (dazu hatten wir übrigens eine Woche Zeit, unser Leben umzuplanen) aber wir können leere Batterien abgeben und die Toiletten funktionieren mit Grauwasser. Sozialbewusstsein? Wir fahren jetzt alle ins Büro, können aber unseren Hund mitbringen. Zu pflegende Angehörige leider nicht. Und wir können uns für Soziales Engagement freistellen lassen. Den obligatorischen Fototermin gibt es kostenfrei vom Unternehmen dazu.
Gehalt/Sozialleistungen
Könnte immer mehr sein. Aber was man durch Home Office gespart hat und dadurch gewillt war an Lohneinschränkungen zu tolerieren, funktioniert nicht mehr. Im Elfenbeinturm übersieht man allerdings so einiges.
Image
Außen hui, innen pfui. Das Management steht derzeit unter Beschuss aufgrund der Rückabwicklung von Home Office. Alle sind unzufrieden damit - bis auf das Management. Richtig schlechte Stimmung. Über die Entscheidungsmodalitäten hüllt man sich in Schweigen. Unseren Kunden geben wir gute Ratschläge hinsichtlich Mitarbeiterbenefits aber intern halten wir es ganz anders. Komisch.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildung ohne Murren und Zerreden nur für Auserwählte. Karriere: es kann nicht jeder Chef sein, schon klar. Aber man muss scheinbar Lust haben, sich im Rahmen seiner Weiterentwicklung in ein Haifischbecken werfen zu lassen. Wer das gut findet und darauf steht, wird was.